Heizung

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Grinsend sehe ich zu meinem Käpt'n auf. "Jawohl. Vater!" Zufrieden nickt er und sieht dann zu Marco. "Wir werden heute wieder in See stechen und feiern! Sag Thatch bescheid dass er groß aufkochen soll und hol uns was zum trinken!" Marco nickt. Dann sieht er mich an. "Gib mir deine Waffen. Keine sorge! Ich werde sie nur in dein Zimmer bringen. Ich hoffe du weißt noch wo das ist!" Grinsend nicke ich und übergebe ihm meine Sachen. Marco nimmt diese entgegen und verschwindet die Treppen hinunter. "Und ich werde mich derweilen um die nächste Route kümmern!" gibt Whitebeard von sich und begibt sich ebenfalls die Treppe runter. Jetzt sind nur noch Ace und ich auf dem Bug. Lächelnd setze ich mich einfach hin und starre in die Nacht. "Wo ist eigentlich Fen der kleine? Er wuselt doch sonst immer bei dir herum!" Die Frage trifft mich und ich zucke zusammen. Still senke ich meinen Blick auf meine Hände. "Fen... hat sich seine eigene Familie ausgesucht..." murmle ich und ein Klos sitzt mir im Hals. Ace setzt sich neben mich und legt mir eine Hand auf seine Schulter. "Aber du bist doch seine Familie!" meint er sanft und ich sehe ihn trahrig an. "Ich bin für niemanden eine Familie. Bei mir fühlt man sich nicht länger als ein paar Tage wohl. Bei Menschen ist es kein Problem! Das habe ich schon lange hinter mir!" ich senke meine Stimme und sehe wieder auf meine Hände. "Aber bei Fen... habe ich mich zum ersten mal gefühlt, als würde mich jemand mögen. Als würde jemand auf mich zählen und ich dürfte mich nicht aufgeben!" Langsam lege ich meinen Kopf in den Nacken und sehe in den dunklen Himmel, auf dem sich blinkende sterne zeigen. "Als würde mich endlich jemand brauchen..." Es ist still. Doch der Wellengang wird von einem: "Tch!" unterbrochen und ich sehe zu Ace. Dieser hat seine Hand von meiner Schulter genommen und sieht mich wütend an. "Und was ist mit uns? Hat es dir nicht gereicht, dass du bei dem Großsegel geholfen hast? NEIN! Du hast nebenbei noch zwei unserer Männer gerettet und uns so einige Tage an trauer erspart! Vater ist auch froh dich hier zu haben und Marco auch! Er sagt, dass du frischen Wind reinbringst und der Mannschaft mal schön in den hintern treten kannst!" Verdutzt lege ich den Kopf schief. Sehe ihn mit großen Augen an. Dass er mir mit Logik und Argumenten kommt, hätte ich nicht gedacht! Dann fange ich leicht an zu lächeln. "Und was ist mit dir? Bist du auch froh dass ich wieder da bin?" Ace zuckt kurz zusammen und sieht dann auf die Seite. Er murmelt etwas vor sich hin und ich lehne mich neugierig zu ihm hinüber. "Was? Ich hab dich nicht gehört?" Er dreht seinen Kopf zu mir und lehnt sich zur seite, da ich ihm wohl ein bischen zu nah bin! Seine Augen wandern nach rechts. "Ich find's klasse dass du wieder da bist..." murmelt er nun in einer hörbaren Lautstärke und ich grinse. "Mal gucken wie lange du das noch sagst! Ich kann glaub ich ganz schön nerven!" Ace dreht sich nun ein wenig empört zu mir und schnippst mir wenig begeistert an die Stirn. "Du nervst nicht!" brummt er und ich reibe mir die Stelle, an der er mich geschnippst hat. "He...! Das musste doch jetzt nicht sein oder?" entgegne ich und er verschränkt die Arme. "Das MUSSTE sein! Anders kapierst du's nicht!" argumentiert er und ich lasse meine Hand sinken. "Was kapieren?" frage ich nun neugierig und lehne mich zu ihm. "Dass du bei dir nicht immer vom schlimmsten ausgehen sollst! Du nervst hier keinen! Jeder ist glücklich dich hier zu haben! Sogar Vater hat für dich eine große Ausnahme gemacht!" Überzeugt von diesen argumenten verschränkt er die Arme und sieht mich ernst an. Mir wird klar, dass ich rückblickend eigentlich wirklich niemanden genervt habe. Ich bin niemanden auf den Schwanz getreten. Bin eigentlich herzlich aufgenommen worden! Seufzend lasse ich mich auf den Rücken sinken und lege meine Hände unter den Kopf. "Natürlich ist es für dich jetzt eine große umstellung. Du hast dich um Fen gekümmert. Hast ihm Essen und Trinken gegeben. Schutz und fürsorglichkeit! Im gegenzug war er dein tröstender Welpe. Dein kleiner schatz wenn man es so nennen will! Er war auch für dich da! Aber..." er macht eine Pause und legt sich ebenfalls hin. Nur, dass er auf dem Bauch liegt und sich mit den Armen abstützt. "er hat sich jemanden gesucht, der sich um ihn kümmern kann, ohne dass diejenige etwas aufgeben muss! Wärst du zu uns zurückgekehrt, wenn er NICHT gegangen wäre?" mit leichten Tränen in den Augen drehe ich meinen Kopf zu ihm. Besorgt und sanft sieht er mich an. Versucht vorsichtig mit diesem Thema umzugehen. "Ich... Weiss es nicht... Ob ich dann hier her gekommen wäre..." hauche ich und Ace nickt. "Siehst du? Er hat dir diese entscheidung erleichtert!" flüstert er und lächelt. Er dreht sich auf die seite und streckt seine Hand nach mir aus. Kurz vor meinem Gesicht zögert er, streicht aber trotzdem die nun kullernden Tränen weg. "Hey. Das heulen steht dir sowas von gar nicht kleine!" meint er und ich schließe die Augen. Genieße die warme berührung und das sanfte streichen. "Danke..." murmle ich und sehe ihn an. Meine Tränen versiegen und er nimmt seine Hand wieder weg. Zufrieden lächelnd nickt er. "Dafür bin ich da!" meint er leise und ich richte mich auf. Dann krabbele ich auf ihn zu und lege mich auf seinen Rücken. Verwirrt sieht er mich aus dem Augenwinkel an, bleibt aber liegen! "Sera? Alles klar?" fragt er und besorgniss schwingt in seiner Stimme mit. Ich brumme und rolle mich auf seinem breiten Rücken ein wenig zusammen. "Mir is nur n bischen kalt..." murmle ich und spüre die erschütterungen, die von seinem Lachen kommen. "Und dann benutzt du mich als Heizung?" Ich nicke und muss zugeben, dass mir WIRKLICH ein wenig kalt war! Denn es ist ein großer unterschied in seiner und meiner Körperwärme! "Warte! Ich glaube das haben wir gleich!" ich kann ein grinsen in seiner Stimme hören und schrecke entsetzt auf, als er plötzlich in Flammen stehen! Instinktiv springe ich von ihm hinunter und sehe ihn erschrocken an! Ace kann sich ein lachen kaum verkneifen und blickt zurück. "Keine sorge! Die tun dir nichts!" dann zwinkert er mir zu. "Die wollen nur spielen!" Misstrauisch richte ich mich auf und gehe auf den am Boden liegenden zu. Die Flammen sind klein und flackern leicht hin und her. Die wärme ist schon von hier zu spüren und vorsichtig knie ich mich hin. Lamgsam strecke ich meine Hand aus. Sehe fasziniert in die rötlichen Flammen. Zögernd senke ich einen Finger hinein und reisse überrascht die Augen auf! "Das.. Aber wie?!" verwirrt sehe ich meine unverletzte Hand an! Es ist warm, aber nicht heiß, wie es eine Flamme eigentlich sein sollte! "Ich hab's dir doch gesagt! Vertrau mir halt!" grinst Ace und ich sehe ihn aus großen Augen an. "Ich..." Dann fange ich selbst an zu grinsen und klopfe ihm auf die Schulter. "Damit ist dein Schicksal besiegelt! Du musst ab jetzt als Heizung herhalten!" mit diesen Worten lege ich mich wieder auf seinen Rücken und genieße die Wärme, die er mit mit seinen Flammen gibt.

AceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt