Ace

Wind

Die Wärme lässt mich den heutigen Herzschmerz vergessen. Lässt mich auch die zwei Jahre in einsamkeit vergessen. Die schikanen in der Marine und schlussendlich sogar die Nacht, in der meine Familie getötet wurde. Ich rutsche mit meinem Körper ein wenig hoch und lege meinen Kopf an Ace's. Meine linke seite liegt auf seinen weichen schwarzen Haare und ich lege meine rechte Hand auf seine Schulter. "Gemütlich?" fragt er nach einer weile und ich nicke leicht. Bringe dabei seine Haare ein wenig durcheinander und hebe meinen Kopf, weil ich einzelne Strähnen in meinem Mund habe! Diese ziehe ich mit einer Hand raus und kichere dann. "Also gut schmecken tust du nicht!" gebe ich zu und Ace dreht seinen Kopf, sodass er mich seitlich ansehen kann. "Das soll ich auch nicht! Muss ich mir jetzt ernsthaft irgendwie ein 'Nicht zum Verzehr geeignet' Schild umhängen?!" brummt er und ich fange an zu lachen! "Lass es dir Tattoowieren! Ganz groß auf den Rücken!" bringe ich raus und hole tief Luft. Dann lege ich mich kichernd auf den Rücken und sehe in den Sternenhimmel. Meine Beine winkele ich so ab, dass meine Stiefel auf seinem Hintern stehen. Mein Lächeln wandelt sich in eine leicht traurige Miene. Sie haben den Sternenhimmel geliebt. Vor allem Mutter hat gern und viel darüber geredet. Dass die verstorbenen von dort oben hinunter sehen. Jeder der Sterne ist eine Person. Ob sie auch da oben sind? Hält sie meinem Vater mal wieder eine ihrer Standpauken? Und Gregor wird wahrscheinlich wieder von unserem kleinen Bruder Isar gepiesackt! Plötzlich bringt sich ein blondhaariger in mein Sichtfeld und ich blinzele ein laar mal, um wieder aus meinem Traumland zu kommen! Das gelächter und die Stimmen aller beteiligten hallen noch in meinem Kopf. "Sera? Mensch! Wo warst du in deinen Gedanken wieder?" brummt Marco und ich richte mich auf. "Ich... hab über meine Familie nachgedacht." antworte ich knapp und er nickt. "Was gibt's denn?" frage ich und lege mich wieder zurück auf Ace. Zugegebenermaßen ist es gemütlich, warm und er ist still. Perfekter konnte es im moment nicht sein! Marco zieht eine Augenbraue hoch, spricht es aber nicht an. "Die vorbereitungen sind fertig. In ein paar Minuten laufen wir auch aus und die Route ist geplant! Das Fest kann also losgehen, wenn du als unser Hauptakteur auch endlich auftauchen würdest! Dass du Ace aber stattdessen lieber als Matratze gebrauchst, hätte ich nicht gedacht." Sofort kommt ein: "Schnauze Marco!" Grinsend sehe ich ihn an. "Ich benutze ihn nicht als Matratze!" verteidige ich mich, rolle mich aber trotzdem von dem warmen Körper hinunter. "Danke kleine! Langsam sind mir die Beine eingeschlafen!" meint Ace dann und streckt sich genüßlich, bevor er sich hinsetzt. "Und sieht hat mich nicht als Matratze benutzt. Da gebe ich ihr recht!" verschwörerisch sehen ich und der schwarzhaarige uns grinsend an. Und stehen dann gleichzeitig auf. Marco besieht sich das Schauspiel und verschränkt die Arme. "Und als was darf ich diese Aktion werten?" fragt er und ich strecke mich ebenfalls. "Mir war kalt. Und er meinte, dass er mal kurz die Heizung anschmeissen könnte!" gebe ich die kurzform dazu und Marco scheint nicht ganz überzeugt zu sein. Seufzend gehe ich zu ihm und stecke ihm meine Hand in den Nacken! Ein: "Uah!" ist zu hören und er zuckt zusammen! "Deine Hand ist eiskalt!" brummt er und reibt sich den Nacken, um ihn von dem Kälteschock zu befreien. "Und so war vorhin noch mein gesamter Körper! Dank Ace ist mir um einiges wärmer!" meine ich nur und drehe mich dann wieder zu dem schwarzhaarigen. "Danke nochmal!" sage ich und er winkt ab. Dann streckt er seine Hand aus und ich sehe mir diese an. "Und jetzt?" frage ich verwirrt. "Gib mir mal deine Hand..." meint er nur und ich lege diese in seine große. Er umschließt sie nicht, sondern lässt mir die Wahl, ob ich meine dort verweilen lasse oder nicht. Erst jetzt fällt mir der größenunterschied auf und plötzlich steht seine Hand in Flammen! Ich zucke nur kurz zusammen, lasse meine Hand aber in seiner. Vertraue ihm. Nach einer kurzen weile ist meine Hand ebenfalls warm und lächle. "Das ist verdammt praktisch... Weisst du das?" ich sehe von unseren Händen auf und bemerke, dass Ace mich die ganze Zeit beobachtet hat! Ich lege den Kopf schief. "Ist was?" frage ich und fange an zu grinsen. "Hast du mir vorhin doch ausverseheb die Haare abgeflammt und ich hab's nicht gemerkt?" Doch Ace schüttelt kurz den Kopf und wuschelt mir grinsend durch meine Haare. "Mit deinen Haaren ist alles in Ordnung! Obwohl sie für meinen Geschmack noch etwas länger sein könnten!" Ich nehme meine Hand aus seine und haue ihm leicht auf die Brust. "Die bleiben so! Lange Haare sind umständlich! Das ewige Waschen und trocknen lassen. Dann das zusammenbinden wenn man kämpfen will, weil man die Dinger sonst in den Augen hat! Und dann noch-" "Okay okay!" unterbricht Ace mich lachend und hebt abwehrend die Hände. "Ich habe nichts gesagt!" Mit hochgezogener Augenbraue sehe ich zu Marco. "Hast du was gehört?" Er schüttelt den Kopf und sieht mich ernst an. "Wird wohl nur der Wind gewesen sein. Und jetz komm! Die anderen warten schon!" Ich nicke und gehe an dem verdutzt uns nachsehenden Ace vorbei. Marco legt einen Arm um die Schulter und ich lehne mich grinsend an ihn, als wir die Treppen hinter gehen. "Ich habe ihn gewarnt!" sage ich zu Marco und er grinst. "Das wird noch lustig mit dir!" Auch ihm gebe ich einen leichten Schlag auf die Brust. "He! Ich meine das im positiven Sinne!" brummt er und ich befreie mich aus seinem Arm. "Jajaja...! Das sagst du JETZT!" entgegne ich grinsend und ich drehe mich zur Treppe. Dann sehe ich hoch und Pfeife laut. "Ace? Kommst du?" rufe ich und zuerst regt sich nichts. Doch dann geht der schwarzhaarige langsam an das Geländer und sieht von oben herunter. "Was ist? Ich glaube ich hab da was gehört! Aber ich glaube es war der Wind!" ruft er zurück und grinst breit, bevor er die Treppe hinunter kommt uns sich zu uns gesellt. Ernst nicke ich ihm zu. "Der Wind hier ist teilweise echt schlimm!" stimme ich ihm zu und wir gehen mit einer sehr guten Laune zu den anderen, die schon auf uns warten.