Ace

Die Feier

Als wir um die Ecke biegen, bleibe ich überrascht stehen. Rechts von mir ist Ace und links Marco. Beide gehen weiter und treten neben Whitebeard. Lächelnd sehen sie mich an und sehen sich dann um. Alle rufen gleichzeitig: "Willkommen Seraaaaa!" und ich bin ein WENIG überfordert! Ich stehe einfach nur da und weiss nicht, was ich machen soll. Marco scheint mein kleines Problemchen zu erkennen und dreht sich zu der Crew um. "Na kommt Leute! Lasst uns feiern und unsere neue Schwester mal so richtig willkommen heißen!" sofort wird gejohle laut und ich kann Becher zusammenklirren hören. Der Geruch von essen steigt mir in die Nase und irgend jemand brüllt: "LEINEN LOOOOOOOS! WIR LEGEN AB! KURS SÜD SÜD-WEST!" Teller werden herumgereicht und man setzt sich einfach auf den Boden, da niemand die Zeit und Lust hatte, Stühle und Tische auf das Deck zu hieven! Das Schiff setzt sich in bewegung und die Masse tut dies auch. Essen wird auf die Teller geladen und ausgeteilt. Mir wird ebenfalls ein Teller mit essen und ein Becher voller Bier in die Hand gedrückt und da ich einfach nur dastehe, habe ich eine gewisse übersicht. Auch wenn ich nicht genau weiss über was! Der Geruch des Fleisches und des gemüses ist herrlich und mir läuft das Wasser im Mund zusammen! "Sera! Komm!" meint Marco nun auf einmal und zieht mich an meinem Oberarm haltend zu Whitebeard. Es ist ein wenig kompliziert das Mahl auf dem Teller zu balancieren, ohne dass es bei den ständigen Richtungswechsel von besagtem herunter rutscht. Vom Bier ganz abgesehen, dass in dem Becher gefährlich hin und her schwappt!

Als er uns endlich zum Stillstand bringt, sehe ich auf und erblicke einen stolzen Whitebeard. Er lächelt auf mich hinab und hebt dann seinen Becher. "Sera! Du hast bei uns in den letzen Tagen einiges an Gefühlen ausgelöst! Misstrauen, als du auf das schiff gekommen bist. Wut über unsere erste begegnung, besonders bei meinem Sohn Ace!" als das angesprochen wird, richtet sich die aufmerksamkeit auf besagten schwarzhaarigen und die blicke sind nicht gerade begeistert! Grinsend nicke ich. "Als du auf mich losgestürmt bist und meintest ich wäre der Feind! Oder dein Gesichtsausdruck, als ich den Stein geworfen habe! Als du dich plötzlich erinnert hast!" Diese Szene wird mir wohl für ewige Zeiten in meinem Gedächtniss bleiben und sie wird für immer einer der besten sein! Ace sinkt ein wenig in sich zusammen und ich durchforste mein Hirn etwas. "Aber dafür hast du mich aufgemuntert, als ich euch eine heikle geschichte erzählt habe! Und das ist um einiges mehr wert als der kleine ausraster am anfang!" Ace's Miene hellt sich wieder auf und auch sein Stand wird selbstsicher. "Dazu komme ich noch meine Tochter!" übernimmt Whitebeard wieder das Wort und ich nicke. "Du hast uns fröhlich gestimmt mit deiner Art und Weise. Immer ein lächeln auf deinen Lippen und dein kleiner Freund, den hier alle vermissen, hat auch einiges dazu beigetragen! Aber wir sind uns sicher, dass er jetzt in einer guten Umgebung aufwächst und richtiges Wolfsgehabe!" Ein kleiner stich meldet sich in meinem Herzen und das Bild des kleinen Fenrir's blitzt in meinen Gedanken auf. Seine zweifarbigen Augen. Hell und dunkel. Der treudoofe Blick und das gewinsele, wenn er hochgenommen werden will! Ich atme tief durch und verkneife mir eine Träne vor versammelter Mannschaft. "Traurigkeit war ebenfalls dabei, als du uns deine Geschichte erzählt hast. Der grund, wieso du zur Marine gegangen und gegen uns gekämpft hast! Und wieso du aus dieser wieder ausgetreten und alleine im Wald gelebt hast! Stolz, weil du dich um die Menschenhändler gekümmert hast! Du hast damit vielen Menschen das Leben oder das Leben eines geliebten Menschen gerettet! Auch hast du uns das entsetzen gelehrt, als du über Bord gegangen und mit zwei meiner Männer und deiner nun neuen Brüdern an der seite hingst. Dem Wetter und den Wellen schutzlos ausgeliefert! Und trotzdem hast du nicht aufgegeben!" Verlegen fange ich an zu grinsen und kratze mich am Hinterkopf. "Hat sich das Training ja doch irgendwie ausgezahlt was?" Whitebeard nickt und fährt fort. "Du hast uns gezeigt, dass es dir egal ist, wie Menschen dich behandeln. Denn trotz des offensichtlichen Misstrauens dir gegenüber, hast du in dem Unwetter geholfen wo es ging! Hast ihnen sogar eine sehr effektive Ansprache gehalten!" Etwas vorsichtig sehe ich mich in der menge um. Doch mir wird kein misstrauen mehr entgegen gebracht. Stattdessen lächeln sie mich an und nicken mir zu! "Und Besorgniss, haben wir auch durchlebt! Als du zusammengebrochen und zwei Tage lang weg warst, hat sich jeder um dich Gedanken gemacht! Ace wollte sogar nicht mehr aus dem Krankenzimmer raus!" ein wissender blick tritt in Whitebeards Augen als er den schwarzhaarigen ansieht, der nun ein wenig rot anläuft und auf den Boden sieht. "Vater! Musste das sein?" zischt er ihm zu. Jedoch ist es so laut, dass sogar ich es hören kann! "Ja mein Sohn! Es musste sein!" meint er nur und sieht dann zu mir. "Du hast uns in den wenigen Tagen die du bei uns warst eines gelehrt! Und zwar, dass wir fremden vielleicht nicht mir so einem extremen misstrauen entgegentreten sollten. Dass wir auch Frauen eine Chance geben sollten!" Whitebeards Stimme ist dröhnend und respekteinflößend. Schallt über das ganze schiff! Plötzlich hebt er seinen Becher in die höhe. "Stoßt mit mir an meine Söhne! Stoßt mit mir an auf diese einzigartige Begegnung und die einzigartige Frau die dahinter steckt!" Von überall hört man: "Jawohl!" und "Auf Sera!". Becher werden in die Höhe gehoben und gegeneinander geschlagen. Überfordert sehe ich zu Ace und Marco. Doch beide nicken grinsend und heben ihre Becher. Dann sehe ich auf meinen eigenen und stelle den Teller mit dem essen auf den Boden und hebe den Becher in die Höhe. Grinsend erhebe ich meine Stimme. "Auf Vater, der mich trotz eines minimalen Hindernisses hier aufgenommen hat!" zuerst herrscht stille. Unangenehme stille! Doch dann werden wieder die Becher erhoben und auf Whitebeard angestossen!

Der offizielle Teil scheint nun vorbei zu sein und ich gehe zu Marco und Ace. "Wusste nicht, dass du was sagen würdest!" begrüßt mich Ace und ich gebe ihm einen Hüftstoß. "Tja! Ich bin immer für eine überraschung gut!" erwiedere ich und Marco stimmt zu. "Allerdings! Ich glaube die größte ist, dass wir eine ehemalige Marinesoldatin in unseren Reihen haben!" Ihm gebe ich einen leichten Kick gegen das schienbein! "He! Ich habe doch gesagt ehemalig!" brummt er leicht beleidigt und ich fange an zu lachen. In unserem kleinen Kreis erhebt nun Ace den Becher. "Auf Sera und darauf, dass sie uns noch lange erhalten bleibt!" Grinsend hebe ich meinen Becher nun ebenfalls hoch. "Ich hab nicht vor in nächster Zeit abzutreten! Ich muss dir doch auf die Nerven gehen!" Marco hebt amüsiert kopfschüttelnd den Becher und wir stoßen an. Dann trinke ich einen schluck des kühlen getränkes, dass mir langsam die Kehle hinunter rinnt! Gierig exe ich den Becher und wische mir dann etwas undamenhaft den Schaum von meiner Oberlippe. "Nanana! War da jemand am verdursten?" scherzt Ace und ich nicke. "Hab das letze mal vorgestern was getrunken. Glaube ich!" nachdenklich starre ich auf einen Punkt und beide Kerle sehen mich ungläubig an. "Und essen?" fragt nun Marco und ich strenge meine Gehirnzellen an. "Ich glaube dass war das Frühstück. Nein! Das Mittagessen! Als Fen die Ratte in Thatch's Küche... eleminiert hat!" drücke ich es vorsichtig aus und bekomme nur Kopfschütteln. Doch bevor auch nur ein weiteres Wort gesprochen werden kann, werden Stimmen hinter uns laut und wir drehen uns in die Richtung! Whitebeard kommt auf uns zu und ich sehe ihn fragend an. "Sie wollen, dass du eine Rede hältst!" meint er und ich sehe zu den Jungs zurück. Diese sehen mich aber nur ratlos an und sind echt keine große Hilfe! Unschlüssig schlucke ich und nicke dann aber doch. Lächelnd sehe ich zu meinem Käpt'n hoch. "Ich hab zwar keine Ahnung wie das geht oder was ich sagen soll, aber ich kann doch meine neue Familie nicht enttäuschen!" Zufrieden nickt Whitebeard und hebt mich plötzlich in die Luft! Unter gejuble der Crew werde ich auf eine anhöhe gehoben, auf die ich von selbst wahrscheinlich niemals gekommen wäre! Und jetzt? Jetzt stehe ich auf der anhöhe. Unter mir versammeln sich die Mitglieder und sehen gespannt zu mir hoch. Mein Herz beginnt Nervös zu klopfen und ich atme tief ein, bevor ich anfange von etwas zu reden, von dem ich eigentlich keine Ahnung habe.