14 Aufbruchstimmung

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Joe saß bereits in der Küche über sein Frühstück gebeugt, als James dazukam, sich einen Kaffee nahm und fragte:

„Und? Hast du schon eine Entscheidung getroffen? Wirst du das Angebot von Rebecca und Felicity annehmen?" wollte er wissen.

Joe nickte:

„Ich werde gehen! Und was ist mit dir!"

„Ich werde auch gehen." erwiderte James „Ich werde es Kathryn erzählen, sobald sie herunter kommt." James nahm einen großen Schluck von seinem Kaffee und fügte hinzu: „Ich bin wirklich froh über deine Entscheidung, Joe, ganz ehrlich! Weiß Tiny es schon?"

Joe wirkte plötzlich bedrückt:

„Er ist traurig, aber er weiß, dass es für mich das Beste ist." erwiderte er. Dann blickte er James ernst von der Seite an und fügte hinzu: „Ich weiß jedoch nicht, ob ich mich über DEINE Entscheidung freuen soll. Das wird wohl ziemlich hart für dich werden. Wenn du dort in deinem Elternhaus bist, vergiss' bitte nicht, dass dein Zuhause und deine Freunde HIER sind. Komm' einfach zurück, wenn du es nicht aushältst."

James lächelte gerührt und er nickte.

Er hatte sein Frühstück bereits beendet, als endlich auch Kathryn herunterkam. Er blickte zu ihr auf und verkündete:

„Ich werde gleich dem Sheriff Bescheid sagen, dass ich einen familiären Notfall habe. Dann packe ich und besorge mir ein Pferd. Ich werde wohl eine Weile fort sein."

Kathryn nickte und schlug vor:

„Ich kann mitkommen, wenn du möchtest! Ich könnte mir in Taylorsville ein Hotelzimmer nehmen!"

James meinte, seinen Ohren nicht trauen zu können, als er dieses unglaubliche Angebot vernahm. Dennoch lehnte er ab, denn er wollte sie diesem Drama nicht aussetzen:

„Danke, dass du mir das anbietest, aber ich denke, ich muss das allein tun. Ich werde sofort aufbrechen, sonst überlege ich es mir noch anders. Bitte grüße alle von mir." erklärte er tapfer.

Er erhob sich und wandte sich zum Gehen, doch Kathryn hielt ihn auf. Sie legte sanft eine Hand an seinen Hinterkopf, zog ihn zu sich heran und küsste ihn.

Als er ihre Zunge zwischen seinen leicht geöffneten Lippen fühlte, erstarrte er zunächst, doch als er begriff, was sie von ihm erwartete und sich ihr öffnete, begann er es sehr zu genießen:

„Komm' bald zurück zu mir!" murmelte sie und ließ ihn gehen.

Am Vormittag desselben Tages saßen Tiny und Joe am Wohnzimmertisch von Rebecca und Felicity, um ihnen mitzuteilen, dass Joe ihr Angebot annehmen wollte. Die beiden Frauen waren sehr erfreut, das zu hören:

„Das ist Wunderbar! Soll ich dir gleich dein Zimmer zeigen?" fragte Rebecca strahlend.

Joe blickte sie überrascht an:

„Ich werde ein eigenes Zimmer haben?" fragte er beinahe kindlich begeistert.

Rebecca lachte:

„Aber sicher! Was hast DU gedacht? Doch erwarte bitte nicht zu viel. Lass' es uns erst mal anschauen gehen, in Ordnung? Es ist wirklich nichts Besonderes"

Die beiden verließen den Raum und ließen Felicity und Tiny zurück. Felicity erhob sich, setzte sich auf Tinys Stuhllehne, schenkte ihm ein warmes Lächeln und legte einen Arm um den großen Mann:

„Ich bin froh, dass du Joe ermutigst, unser Angebot anzunehmen. Ich weiß, dass das schwer für dich ist."

Tiny blickte verlegen zu Boden.

Die Leute von Millers LandingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt