Prolog

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Jisung

Ich rannte durch den endlosen Wald, ohne eine Pause einzulegen, ohne Luft zu holen. Ich rannte einfach nach vorne, und wusste nicht, warum. Ich wusste nicht wohin ich rannte, ob ich vor jemandem weg rannte, ob es vielleicht mein Ende sein könnte. Ich hatte aber auch irgendwie Angst es zu erfahren. Ich wollte nichts hören, nichts wissen, ich wollte einfach nur weg. Raus aus diesem Traum, aus diesem Wald. Aus all dem.

Meine Beine waren schon lange taub, und ich wollte die ganze Zeit aufhören zu rennen. Ich wollte anhalten, Luft holen, und einfach auf den Tod warten. Aber ich rannte und rannte, ohne anhalten zu können. Ich konnte es nicht, meine Beine erlaubten es mir nicht. Mein ganzer Körper gehörte nicht mehr mir. Er hörte nicht mehr auf mich, machte nicht das, was ich von ihm verlangte. Ich spürte wie eine Träne meine Wange runterlief, während ich um mein Leben rannte. Plötzlich sah ich da jemanden. Ungefähr hundert Meter vor mir stand ein Junge. Sein Gesicht war mir unbekannt, aber er war wunderschön. Wie ein Engel stand er dort, lächelte anschließend, und öffnete leicht seine Arme. Das sollte wohl bedeuten dass ich gleich in seine Arme rennen sollte. Ich rannte schneller. So schnell ich konnte. Ich legte das Höchsttempo ein, und kurz darauf gelangte ich bei ihm an. Er nahm mich in die Arme, und hielt mich fest, seine Arme waren Schutzschilder, die mich verteidigten. Auf einmal hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Ich schaute zu dem Jungen auf, aber er war still, fest entschlossen, mich vor diesem Etwas zu retten. Im nächsten Moment war ich aber auch schon wach.

Minho

Ich hielt den Jüngeren in meinen Armen, fest entschlossen  nach vorne auf das Dunkle schauend, das ihn verfolgt. Ein riesiges schwarzes Pferd, mit roten Augen, und lautem Hufschlag rannte auf uns zu, laut brüllend, es klang so wie ein "Stirbt jetzt!". Doch mir machte es keine Angst mehr. Ich hielt ihn fest, umarmte ihn, sodass auch er sich sicher fühlte. Es wurde für einen Augenblick still. Dann schloss ich meine Augen, atmete kurz durch und ließ mich nach hinten fallen. Wir fielen zusammen in diese Schlucht, die unten immer heller wurde. Irgendwann landeten wir beide auf weichem Gras, und um uns herum war eine wunderschöne...Wiese mit Rosen? Sah ich zum ersten Mal in meinem Leben, dass Rosen auf RASEN wuchsen. Aber naja, im Traum war es mir egal. Ich stand auf, und half ihm auf, und als er meine Hand berührte, spürte ich etwas. Mein Herz raste, und es wurde alles warm. Es wurde so angenehm, und ich begann langsam, zu lächeln. So warm wie möglich, damit er mich nicht für einen seltsamen Fremden hielt. Aber...ich kannte ihn irgendwoher...woher kannte ich ihn?

Kalon (Minsung) [Stray Kids FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt