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Ich überlegte ob ich offline gehen sollte, und versuchen sollte zu schlafen, aber da ich es eh wahrscheinlich nicht hinbekommen würde, blieb ich dabei, mit Felix zu schreiben. Gott, jetzt werde ich auch noch zu einem Pessimisten.

Felix da Aussiee🤪😤💛
Bist du grad alleine zuhause?

You
Ja wieso?

Felix da Aussiee 🤪😤💛
Würde rüberkommen, meine Eltern sind bis Freitag nicht da
Und mir ist langweilig so ohne Geschwister :(
Da dachte ich da du jetzt auch...naja du weißt schon
Da komme ich vielleicht rüber

You
Mhm
Aber hättest du Geschwister würden die jetzt eh schlafen xD

Felix da Aussiee🤪😤💛
Stimmt auch wieder...
Aber egal
Was hältst du davon?

You
Keine Ahnung
Kannst du machen
Bin auch iwie einsam gerade

Felix da Aussiee🤪😤💛
Uwuu dann komme ich gerne rüber
Bin in 10 Minuten da, warte auf mich~

Er ging offline, und ich tat es ihm gleich. Während wir so geschrieben hatten, habe ich wieder angefangen zu weinen. Der Bildschirm meines Handys hatte auch paar Tränen abbekommen, die wischte ich aber schnell weg und legte mein Handy beiseite. Mit jedem Mal Weinen fühle ich mich immer leerer, mit jeder Träne verlässt das nächste Gefühl meinen Körper. Dabei frage ich mich wie man weinen kann, und so viel fühlen kann, wobei man doch eigentlich schon komplett leer ist. Dass man so viel auf einmal fühlen kann, aber gleichzeitig nichts.
Es tat weh, darüber nachzudenken, dass meine Familie wieder auseinanderfallen würde, weil mein Bruder gestorben ist. Weil wir ein weiteres Mitglied verloren haben...mir tat alles so unglaublich leid. Obwohl es das nicht sollte. Ich wusste dass ich an nichts Schuld war, aber dennoch hasste ich mich selber für das was ich hätte tun können aber nicht getan habe. Weil ich ein naives Stück scheiße war.
Auf einmal klingelte es an der Tür, Felix war angekommen.
Ich musste mich bemühen, aus dem Bett zu kommen, weil ich einfach so demotiviert war, runter zu gehen. Aber naja, ich wollte ja dass Felix herkommt.
Ich schlurfte die Treppen runter und hielt mich dabei am Geländer fest, um nicht einfach so zusammen zu sacken. Mein Körper hatte keinerlei Kraft übrig, ich war schlaff wie son Opa.
Als ich endlich an der Tür ankam, war ich ziemlich stolz auf mich, es bis hierhin geschafft zu haben. Ich meine immerhin, das war schon ein weiter Weg.
Ich drückte die Klinke runter, und hinter der Tür stand ein blonder, breit grinsender Junge. Seine Zähne leuchteten weiß, eigentlich leuchtete sein ganzes Gesicht wenn er lächelte. Seine vollen und erdbeerblonden Haare waren vom Wind ein wenig durcheinander, und seine Sommersprossen ließen sein Gesicht so aussehen, als wäre es ein Streuselkuchen mit einer Glühbirne innen drin.
"Hey~", sang er und umarmte mich fest zur Begrüßung. Ich erwiderte die Umarmung, und als er mich losließ und reinkam, schloss ich die Tür und wartete, bis er seine Schuhe ausgezogen hatte.
"Genau 10 Minuten, Respekt, Koala.", entgegnete ich ihm, als wir beide in die Küche gingen, um was zu trinken.
"Tja, ich bin halt Fancylix.", antwortete er und tat so als würde er einen Hairflip machen. Ich musste leicht grinsen, dauerhaft so gut gelaunt kann nur er sein.
"Was willst du trinken?", fragte ich ihn, als ich den Schrank öffnete um zwei Gläser rauszuholen, und stellte diese dann auf den Tisch.
"Was habt ihr so?"
"Whisky, Soju, Vodka, Cola, Multivitaminsaft...ziemlich viel."
"Ich nehm ne Cola, danke."
Ich öffnete den Kühlschrank und holte eine Cola Light raus, die ich dann aufdrehte. Das geilste daran eine Cola aufzumachen war das zischende Geräusch das durch die Kohlensäure ausgelöst wurde.
Ich goss Felix die Cola in den Becher bis sie randvoll war, stellte die Flasche auf den Tisch und holte mir selbst ne Vodka raus.
"Ciao Kakao, Bro, du darfst bloß nicht zu viel trinken, Vodka ist sehr stark.", warnte Felix mich, aber mir war das egal. Ich öffnete die Flasche und schenkte mir jetzt auch ein, setzte mich dann hin und trank das Glas in einem Zug aus.
"Jisung, was hab ich dir eben gesagt?"
"Gott, Junge, bitte, ich hab schon eine Mutter, ich brauche keine zweite." Erneut griff ich zur Flasche und schenkte mir ein zweites Glas Vodka ein.
"Ich weiß, aber ich mache mir trotzdem Sorgen um dich.", antwortete Felix und nippte an seiner Cola. Weiterhin beobachtete er mich, wie ich das zweite Glas ebenfalls in ein paar Sekunden leer trank.

Kalon (Minsung) [Stray Kids FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt