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Aishhh...ich hasse dieses Ding was sich 'Morgen' nennt. Mit diesem Gedanke wachte ich immer und immer wieder auf. Zwar habe ich gut geschlafen, aber ich würde es gerne länger tun. Normalerweise würde ich jetzt zur Schule gehen, aber ich habe sie früher beendet. Ich war überdurchschnittlich, weshalb ich mehrere Klassen übersprungen und meinen Abschluss früher als die anderen gemacht habe. Ist zwar ganz nice, weil ich jetzt noch nicht arbeiten darf, da ich erst 17 bin, aber der Nachteil ist, dass ich meine Freunde so gut wie nie sehe. Deshalb hatte ich schonmal Depressionen, weil ich sie einfach so vermisst habe...aber das geht mittlerweile wieder. Hoffentlich kriege ich auch nie wieder Depressionen, bei meiner Mutter hat das so ziemlich was kaputt gemacht. Und naja...ich hasse es wenn es meiner Mutter schlecht geht. Ihre Tränen bedeuten Krieg für mich. Ja, wie streiten uns auch ab und zu, aber danach stehen wir uns noch näher. Und deshalb liebe ich meine Mutter so, sie ist immer da, wenn andere fehlen. Sie ist einfach immer da, ich trag ihr Vertrauen und ihre Liebe immer mit mir rum, und bin stolz drauf, diese Dinge zu besitzen. Ich weiß, dass es anderen Leuten schlechter geht mit ihren Eltern als mir, also bin ich zufrieden mit dem was ich habe.
Mein Vater...ihn hat es ziemlich schlimm erwischt. Er litt unter Schizophrenie und Depressionen, weshalb er irgendwann Selbstmord begann. Meine Mutter hat es so sehr zerstört, und ich musste zusehen wie sie durch den ganzen Dreck ging, während ich nichts für sie tun konnte, ich war schließlich erst sechs. Dieses Gewissen bereitet mir bis heute Kopfschmerzen, aber sie hat es geschafft. Sie trägt viele Narben von dem Kampf, und weiß, wie mit dem Leben umzugehen ist.
Aber die Geschichte handelt nicht von meiner Mutter, sondern von mir. Ich bin Han Jisung, 17 Jahre alt, und ziemlich hobbylos. Ich mache viele Sachen gerne, aber so wirklich als meine Hobbys würde ich diese Sachen nicht bezeichnen. Ich helfe meiner Mutter in der Wohnung, aber sie hat eine Putzfrau arrangiert, weshalb wir uns eigentlich nur um den Garten kümmerten, der eigentlich immer top aussah. Am Wochenende traf ich mich dann immer mit meinem besten Freund, Felix, und noch paar anderen. Einige waren älter als ich, und beenden die Schule erst dieses Jahr. Schon komisch wenn man weiß dass diese Personen 3 Jahre älter sind als du.
"Jisungie~ Bist du wach?" Die Stimme meiner Mutter früh am Morgen zu hören würde meinen ganzen Tag retten. Ich grinste breit und antwortete ihr: "Ja Eomma!" Dann stand ich auf, sammelte frische Kleidung zusammen und ging ins Bad, um eine Dusche zu nehmen. Das warme Wasser prasselte auf meine breiten Schultern, und beruhigte mich. Diese Ruhe brauchte ich, hehehhh....ich bin nämlich so ein Mensch, der nicht unbedingt immer alle Nerven behält. Wenn man nett zu mir ist, kann man aber nix falsch machen.
Als ich fertig war mit duschen und anziehen ging ich runter, um zu frühstücken. Meine Mutter saß schon am Tisch, und lächelte mich an, als ich ins Esszimmer kam. Ich setzte mich gegenüber von ihr hin, und nippte an meinem Kaffee, während ich dem Radio zuhörte.
"Diese Entführer haben schon wieder ein Kind verschleppt. Langsam frage ich mich ob die Polizei überhaupt was gegen macht."
Ich machte nur "Mhm" und trank die Tasse aus.
"Ich gehe später mit Jisoo shoppen, und sie fertig machen für den Junggesellenabschied heute Abend. Ich werde wahrscheinlich den ganzen Tag weg sein, und nur einmal nach Hause kommen, um meine Sachen zu holen. Kümmer du dich bitte heute gut um deinen Bruder okay?"
"Ja, mach ich.", antwortete ich knapp, und holte mein Müsli raus. War nicht zu viel verlangt, sich um seinen eigenen Bruder zu kümmern, oder?

Kalon (Minsung) [Stray Kids FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt