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Dieser Kuss war irgendwie besonders. Ich fühlte mich so wohl dabei, aber irgendwie explodierte alles in mir drin.
Felix löste sich kurz, und flüsterte direkt an meinen Lippen: "Gehen wir in dein Zimmer."
Ich nickte, wir standen auf und ich hob ihn hoch, sodass er wie ein Koala auf mir saß, und küsste ihn wieder. So trug ich ihn zu den Treppen, hoch in mein Zimmer, wo ich ihn dann auf mein Bett schmiss. Für einen Moment löste ich mich, um meinen Pullover auszuziehen, und knöpfte dann sein Hemd auf, während ich ihn wieder küsste. Er strich mit seinen Fingerspitzen über meinen muskulösen Bauch, was mir eine Gänsehaut verlieh, und mich noch aufgeregter machte. Ich leckte einmal seine Lippen ab und verteilte Küsse an seinem Hals, als ich immer weiter zu seinen Schlüsselbeinen runterging.
Dann ging ich wieder hoch und schaute ihm in die Augen.
"Das...ist das letzte Mal okay?", flüsterte Felix, und sah mich besorgt an. Ich nickte einfach, und antwortete: "Wenn es das ist, dann...soll es ein tolles letztes Mal werden."
Langsam fing ich wieder an, meine Lippen gegen seine zu bewegen. Vorsichtig und gefühlvoll, als wäre er so empfindlich wie eine Feder. Ich nahm seine Hände, legte sie auf seine Kopfhöhe und verschränkte meine Finger in seine, während ich wieder anfing seinen Hals zu küssen und dabei kleine Knutchflecke zu hinterlassen. Von Felix war nur leises Stöhnen zu hören, er genoss es wirklich.
"Das bleibt unter uns.", raunte ich, und er gab ein leises "Klar" von sich. Es war zwar schon fast eine halbe Stunde vergangen seitdem wir angefangen hatten, aber mich störte das nicht besonders. Eine Runde ging noch.
Ich küsste ihn wieder, diesmal gleich intensiver, und leckte dabei seine Zähne ab. Er biss mir auf meine Unterlippe und zog leicht, was mich zum Grinsen brachte.
Dann nach einer gewissen Zeit küsste ich ihn noch ein letztes Mal so intensiv wie ich konnte, bevor ich mich löste und mich neben ihn fallen ließ. Also lagen wir da, nebeneinander, oberkörperfrei und etwas außer Atem. Es war stockdunkel, nur das Licht vom Mond fiel durch mein Fenster auf den Zimmerboden, und die Umrisse von meinen Möbeln waren zu sehen. Sonst war es dunkel.
"Warum...hast du das gemacht?", fragte Felix, und sah mich an. Ich schenkte ihm nur einen kurzen Blick, und starrte dann wieder die Decke an.
"Weiß ich ehrlichgesagt nicht."
"Stimmt...du bist ja betrunken."
"Ich bin nicht betrunken!"
"Du hast mich anscheinend ja nicht geküsst weil du Gefühle für mich hast. Außerdem hast du eben fast eine ganze Vodkaflasche ausgesoffen! Natürlich ist man da betrunken."
Er boxte mir kurz gegen die Schulter und murmelte dann: "Keine Sorge, morgen wirst du dich höchstens an die Hälfte erinnern."
Ja, hoffentlich...nicht jeder möchte sich daran erinnern mit seinem besten Freund rumgemacht zu haben.  Ich zumindest nicht.
"Ist dir das nicht peinlich?", fragte ich ihn, und er schüttelte sofort den Kopf.
"Solange wir es keinem erzählen."
Wem sollten wir es denn auch erzählen? Seine Eltern waren homophob, meine Mutter war unter Behandlung, mein Vater und Bruder tot...
Hätte ich doch bloß nicht zu viel nachgedacht.
Mir traten wieder Tränen in die Augen, und ich seufzte einmal. Ich hoffte echt, nicht wieder heulen zu müssen, aber egal was ich hoffte, es ging nie in Erfüllung. Ich lag da und fing wieder an zu schluchzen. Felix fragte gar nicht erst, er legte nur meinen Kopf auf seine Brust und umarmte mich, während er mir mit einer Hand durch die Haare fuhr.
"Ich werde nie darüber hinwegkommen...", weinte ich, und er umarmte mich noch fester.
"Es ist okay. Niemand erwartet es dass du gleich morgen darüber hinweg bist.", murmelte er ruhig, und versuchte mich zu beruhigen. Ich hatte so einen starken Heulkrampf, dass ich irgendwann Kopfschmerzen bekam.
"Mein Kopf tut weh..", jammerte ich kleinlaut.
"Warte kurz."
Felix stand auf und deutete an, ich sollte mich hinsetzen. Dann hob er mich auf seinen Rücken und stand auf, bevor er dann die Bettdecke nach hinten warf, und mich wieder aufs Bett legte. Vorsichtig legte er sich neben mich und deckte uns zu.
"Versuch etwas zu schlafen."
Er schloss seine Augen und atmete tief ein und aus, bald war er wahrscheinlich auch schon eingeschlafen. Er atmete ruhig und gleichmäßig, und gab sonst keinen Laut von sich, während ich da noch eine Zeit lang wach lag. Irgendwann schloss ich dann aber die Augen, und schlief kurze Zeit später tatsächlich ein.

Kalon (Minsung) [Stray Kids FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt