Kalon (Minsung) [Stray Kids FF]

•25

"Wann sehen wir uns wieder?", fragte Minho, als ich schon in der Türschwelle stand, und mich noch einmal umdrehte.
"So bald wie möglich.", sagte ich leise, aber deutlich, und schmunzelte.
"Das hoffe ich.", antwortete er nickend und sah mir währenddessen tief in die Augen. Seine Wangen waren etwas rosa und er schmunzelte. Es sah so süß aus...
"Also...ich...sollte dann gehen..." Ich lächelte ein letztes Mal, sagte Tschüss und drehte mich zur Tür um. Er rief mir nochmal auf Wiedersehen hinterher und schloss die Tür.

Für den Rest des Tages konnte ich mich nicht konzentrieren...war das wirklich passiert? Hatte ich ihn wirklich geküsst? Ihn??
Warum? War das wirklich mein einziger Ausweg gewesen??
Wah, Jisung, du bist so ein Schwachkopf.
Was wäre jedoch passiert wenn ich ihn nicht geküsst hätte? Wäre es so schlimm gewesen?
Ich wusste ehrlich nicht was in mich gefahren war, das Einzige was ich sagen konnte, war, das ich wahrscheinlich mehr als nur Freundschaft für Minho empfand, obwohl ich ihn gestern erst kennengelernt hatte. Liebe auf den ersten Blick...gab es nicht. Das hab es nicht. Das war keine echte Liebe.
"Jisung!!", rief auf einmal jemand panisch, und ich wusste aus irgendeinem Grund sofort, wer es war. Ich drehte mich um, um zu schauen, ob ich richtig lag, doch bevor ich sichergehen konnte, wer es war, landete ich mit einem Ruck im Gebüsch.
"Aah! Was zur Hölle-"
Minho nahm sofort meine Hand und zog mich hoch, sodass ich direkt vor ihm stand. Direkt. Vor ihm.
"E-ehmm..."
Er kratzte sich am Hinterkopf und runzelte dabei die Stirn, während er mir meine Kopfhörer entgegen hielt.
"Die hast du...vergessen."
Jemand stieg aus einem Auto aus und lief auf mich und Minho zu.
"Hast du denn den Verstand verloren, Junge?? Pass auf wenn du die Straße überquerst! Bist du verletzt? Soll ich den Krankenwagen rufen??"
Der Mann schien sehr wütend und gleichzeitig besorgt zu sein, kein Wunder, er hatte eben fast einen Idioten zu Pfannkuchen verarbeitet.
Ja, Ahjussi, ich habe den Verstand verloren.
"Tut mir leid, Ahjussi. Mir geht es gut. Kein Krankenwagen nötig.", antwortete ich kleinlaut und verbeugte mich mehrmals als Entschuldigung.
"Hm, okay." Er wendete sich Minho zu. "Du hast sowohl mir als auch ihm gewaltig den Arsch gerettet, Kleiner. Gut gemacht. Ich bin dir was schuldig."
Minho schüttelte bloß den Kopf. "Ich hab getan was ich tun musste. Sie müssen mir nicht danken."
Dann legte er mir eine Hand auf die Schulter und nickte dem Mann zum Abschied einmal zu.
"Gehen wir. Ich bringe dich nach Hause, bevor du wirklich verreckst."
Ich nickte langsam und wir gingen zusammen los, zu mir nach Hause.

Als wir angekommen waren, war meine Mutter krank vor Sorge.
"Jisung, du hast länger gebraucht als erwartet. Wo warst du? War-"
"Eomma, Minho war die ganze Zeit bei mir! Kein Grund zur Sorge."
"Ah, das ist also Minho. Schön dich kennen zu lernen."
Minho verbeugte sich mehrmals tief und begrüßte sie höflich.
"Aigoo, der Kleine ist ja echt gut erzogen worden. Ich mag dich.", sang meine Mutter und klopfte ihm auf die Schulter.
"Kommt rein, ihr beiden."
"E-eh...eomeonim...ich will ihnen keine Umstände machen..", stotterte Minho, doch meine Mutter wank ab. "Du machst mir keine Umstände, Süßer. Komm rein und iss mit uns." Sie lächelte ihn breit an, und aus Reflex lächelte ich ebenfalls, wenn ich sie so ansah. Er grinste schüchtern und nickte schließlich, und ich freute mich unnormal, dass er noch blieb, wieso konnte ich nicht sagen.