Zuhause -28

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Ein breites grinsen erscheint auf meinem Gesicht und ich sehe ihn an. "Tja. Und diese verrückte, wird dir noch eine zeit erhalten bleiben!" Dann setze ich einen traurigen Blick auf. "Ausser du willst mich wieder los werden..." Amüsiert grinst Pain und nimmt mein Gesicht wieder in beide Hände. Dann legt er seine Stirn an meine und schließt die Augen. "Niemals werde ich das tun. Und wenn ich für dich die Welt auslöschen müsste!" flüstert er und ich schlage meine Augen auf. Wir sehen uns beiden in die Augen des jeweils anderen und ich lege meine Hände an seine Wangen. Dann ziehe ich ihn mir noch ein wenig hinunter und küsse ihn lange. Irgendwann jedoch, geht auch mir einmal die Luft aus und ich lösen meine Lippen von seinen. Ich kann hunger in seinen Augen sehen und er leckt sich über seine Lippen! Vorsorglich gehe ich einen schritt zurück und wieder taucht ein funken enttäuschung auf! Doch dieser ist schnell weg und wird durch einen sanften ausdruck ersetzt, als ich ihn anlächle. Dann sehe ich ihn an und zeige mit dem Kinn auf den Weg. "Wir sollten wirklich weiter! Ansonsten kommen wir nie zuhause an!" Zuhause. Dieses Wort hat schon seit mehr als drei Jahren keine solche bedeutung mehr gehabt, wie jetzt! Ein heim, das nicht nur als Unterkunft zählt, sondern auch als heim angesehen werden kann! Jemand, der auf dich wartet! Ich fange an zu grinsen und Pain runzelt die Stirn. "Was gibt's da zu grinsen?" fragt er und wir setzen unseren Weg fort. "Ich hab das erste mal seit drei Jahren wieder ein richtiges zuhause. Das ist!" sage ich und bin im moment einfach nur glücklich! Der orangehaarige lächelt und legt einen Arm um mich. So drückt er mich an sich und gibt mir einen Kuss auf die Haare. "Und es ist ein zuhause für immer! DAS kann ich dir versprechen!" ein warmes gefühl breitet sich in mir aus und ich lege während des gehens meinen Kopf an seine schulter. "Ein zuhause für immer... Das wäre wundervoll..." murmle ich und wir gehen weiter.

Als die Sonne untergeht, sehe ich mich um. "Wie gut steht's um deine Kletterfähigkeiten?" frage ich und entdecke einen Baum, der uns genug schutz bietet. Pain runzelt die Stirn. "Normal würde ich sagen. Wieso?" Ich zeige auf den ausgesuchten Baum und blicke dann zu dem orangehaarigen. "Ich habe zwar einige Höhlen gesehen, aber sie sind nicht sicher. Viel zu ungeschützt und Tarnung gleich null! Nachts sind zwar fast keine unterwegs, aber ich will sicher gehen!" Er denkt kurz nach und nickt. "Aber ich muss nicht klettern. Ich habe inzwischen wieder ein bischen Kraft getankt!" meint er ein wenig stolz und geht voran. Ich lächle und folge ihm zum Baum. Ich muss zugeben, dass es schon ein wenig erscherckend war, als Pain in dem zustand war, in welchem ich ihn gefunden habe! Schwach, Schutzlos, angreifbar. Es ist einfach komisch gewesen! Ich habe ihn schließlich nur als starken, unabhängigen und gefährlichen Mann kennengelernt. Und dann dieser Kontrast... Ich beobachte den orangehaarigen im Abendlicht und sehe, wie er auf den Baum zu läuft! Dann springt er ab und steht mühelos auf dem Ast! Ich bleibe unter ihm stehen und stämme die Hände in die Hüfte. "Das ist sowas von unfair!" rufe ich lachend zu ihm hoch und er lächelt mich zufrieden und vielleicht auch ein wenig hämisch an. Ich seufze und klettere dann selbstständig an dem Baum hoch. Ich hangele mich von Ast zu Ast und springe dann zuletzt mit aller kraft zu dem dicken Ast, auf dem Pain steht! Aber ich scheine die entfernung etwas unterschätzt zu haben, denn ich berühre den Ast nur mit den Fingerspitzen! Etwas panisch sehe ich nach unten und sehe, dass ich vielleicht nicht so sanft auf dem Boden ankommen könnte, wie es mit lieb wäre! Doch bevor ich mir weitere gedanken an den absturz verschwenden kann, reisst etwas an meinem Arm und ich baumele frei in der Luft! Verdutzt sehe ich nach oben und erblicke Pain, der mit dem Bauch auf dem Ast liegt und sich mit einem Arm und seinen Beinen dort festhält! Mit dem anderen umklammert er mein Handgelenk und zieht mich dann langsam hoch! Auf dem Ast angekommen, atmen wir beide ersteinmal tief durch und ich fange an zu lachen! Erleichterung macht sich breit und ich beruhige mich schnell wieder. "Ich fand das nicht ganz so witzig!" knurrt Pain und lehnt sich mit dem Rücken gegen den Stamm. Der rucksack hängt an einem kleineren Ast auf kopfhöhe des orangehaarigen neben ihm. Ich krabble auf Pain zu und setze mich vor ihn. "Ich schon!" sage ich und grinse breit. Dann zucke ich mir den Schultern. "Im nachhinein ist vieles witzig!" füge ich hinzu und er verdreht die Augen. Dann breitet er seine Arme aus und hält seinen Mantel auf. "Na komm du Clown! Dann können wir endlich schlafen! Ich muss zugeben, dass ich müde bin!" meint er und ich hänge meine Waffen an den Ast, der schon mit dem Rucksack beladen ist. Dann setze ich mich knapp vor Pain und er legt seine Hände auf meinen Bauch. Der Mantel umschließt uns beide und ich kuschle mich näher an ihn. Sein Oberkörper ist das einzige, dass ich im moment so richtig spüre und ich bin glücklich! Glücklich, einfach wieder bei ihm zu sein! Glücklich, seine wärme und nähe zu spüren! Ich spüre etwas weiches auf meinem Kopf und hebe diesen. "Gute Nacht meine kleine!" flüstert Pain und drückt mich noch ein wenig an ihn. Ich lächle und gebe ihn einen Kuss auf sein Kinn. "Du auch!" flüstere ich in genau dem gleichen Ton zurück und kuschle mich wieder ein. Mein Kopf liegt an seiner Brust. Meine Hände sind mit seinen verschlungen und ruhen auf meinem Bauch. Sein Kopf liegt auf meinem und gibt mir dazu das gefühl, noch einmal extra sicher zu sein. Das gleichmäßige heben und senken seiner Brust ist einschläfernd und das schlagen seines Herzens ist das beste, was ich ihm moment hören kann! Die umgebung ist ruhig und nur grillenzirpen unterbricht diese herrliche stille. Kein Tier raschelt durch den Wald. Mit allem zufrieden schließe ich die Augen und schlafe ein.

Von nichts kommt nichts!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt