Ich betrete die Suite und das Erste, was ich sehe, ist, dass der Laptop geschlossen auf dem Tisch vor dem Sofa steht. Louis ist nirgendwo zu sehen. „Lou?" frage ich verwundert und laufe durch die Suite. Ich finde ihn nicht. Verflucht, wo ist er nur? „Lou?!" rufe ich etwas lauter. Er ist nicht im Bad, nicht im Schlafzimmer und auch sonst nirgendwo zu sehen. Dann gehe ich auf die Terrasse. Er steht ganz an der Seite. Ich konnte ihn so nicht sehen, als ich am Fenster vorbei gegangen bin. Er lehnt an der Brüstung und raucht.
Ich schließe die Tür hinter mir und gehe zu ihm. Ich stelle mich zu ihm. „Hey." sage ich leise. Er sieht kurz zu mir und blickt dann wieder gerade auf. Er nimmt einen tiefen Zug und legt dann den Kopf in den Nacken und atmet den Rauch wieder aus. „Wie war es?" frage ich unsicher. Er zuckt nur mit den Schultern. „Wie soll es gewesen sein." Er schnippt die Kippe weg und nimmt sich eine Neue.
„Wie fandest du es?" frage ich ihn. Er verdreht die Augen. „Unnötig." antwortet er monoton. Er schlucke und sehe weg. Sein Tonfall ist kalt und abwesend. „Danke, dass du es gemacht hast." sage ich dennoch und lächle ein wenig. Louis erwidert meinen Blick nicht.
„Werdet ihr es wiederholen?" meine Stimme wird immer leise. Louis sieht mich nicht einmal an und doch strahlt er plötzlich wieder so eine kalte Dominanz ab. Er antwortet nicht. Er sieht nur gerade aus. Er blickt durch seine wundervollen blauen Augen, die mir gerade wie Eis erscheinen und ignoriert meine Frage. Er atmet den tödlichen Rauch ein und ich beiße mir auf die Unterlippe. Das ist gar nicht gut gerade. Ganz und gar nicht gut!
Vielleicht gehört es aber zur Therapie. Es könnte doch sein, dass Louis erst einmal selbst darüber nachdenken muss. Vielleicht ist es gar nicht so gut, wenn ich ihn jetzt direkt ausquetsche. Ich lege eine Hand auf seinen Arm. „Ich bin drin, meine Sachen packen." gebe ich ihm Bescheid. Er nickt abwesend. Ich seufze, als ich wieder in der Suite bin. So schwierig hatte ich es mir nicht vorgestellt. Doch Dr. Carter wird schon wissen, was sie tut. Ich gehe zu meinem Koffer und schließe ihn. Es geht weiter. Die Tour geht weiter und das Leben. Ich hieve ihn vom Bett und packe meinen Rucksack. Louis' Sachen stehen bereits fertig neben der Tür.
Saywer holt sie ab. Louis ist immer noch auf dem Balkon. Als er wieder rein kommt, sehe ich, dass er seine leere Zigarettenpackung wegwirft. Er nimmt seinen Rucksack und blickt zu mir. „Kommst du?" fragt er mich abwartend. Ich erwache aus meiner Trance und nicke schnell. Im Fahrstuhl angekommen nehme ich seine Hand. Er erwidert den Druck nur leicht, aber das reicht mir schon. Es ist keine gänzliche Abweisung und das erleichtert mich. Er spricht kaum. Er sagt nur das Nötigste und sieht mich nur noch selten an.
Ich dachte wirklich, es ändert sich den Tag über, doch auch im Flugzeug ist es nicht anders. Er sieht nur aus dem Fenster auf die Wolkendecke unter uns und sagt keinen Ton. Er kritzelt gedankenverloren in seinem Notizbuch herum. Ich kann nicht erkennen, was er genau schreibt und ich will es auch gar nicht. Natürlich interessiert es mich irgendwie, aber ich werde den gleichen Fehler nicht noch einmal machen. Ich gehe nicht mehr ungefragt hat Louis' Eigentum; schon gar nicht, wenn ich weiß, dass er es nicht unbedingt gutheißen würde.
Das ist immer so, wenn er Songs schreibt und sich Notizen machen. Wenn er in seinen Gedanken versunken ist und etwas aufschreibt, dann möchte er nicht, dass es jemand sieht, bis er er es mehr oder wenig fertig hat. Manchmal schreibt er auch einfach etwas auf und vergisst es danach wieder. Es wird weder ein Teil eines Songs, noch für sonst irgendetwas danach gebraucht.
Ich akzeptiere das. Es ist eine Art für Louis, seine Gefühle auszudrücken und solange er das nicht sein lässt und es vollständig in sich hineinfrisst, werde ich nichts dazu sagen und ihn machen lassen. Dann weiß ich, dass es noch okay ist und es gibt mir wieder ein wenig Sicherheit zurück.
Dass mich es nicht nervös macht, dass Louis nicht mit mir spricht, bedeutet es aber nicht. Ganz im Gegenteil. Es ist untypisch für ihn. Er sieht kurz zu mir. Unsere Blicke treffen sich für den Bruchteil einer Sekunde und sofort macht mein Herz einen Sprung. Ich schätze, das wird sich niemals ändern. Louis wird immer diese einzigartige Wirkung auf mich haben. Es ist egal, wie lange ich ihn kenne, ich werde es niemals ändern können. Ein Teil meines Körpers hört nur auf ihn; und dieser Teil ist mein Herz.
Er widmet sich wieder seinem Notizbuch. Er schreibt einige Zeilen und lässt den Stift dann wieder sinken. Er sieht aus dem Fenster. Ich sitze ihm gegenüber und mustere meinen Freund. Diese kleine Falte zwischen seinen Augenbrauen verrät, dass er nachdenkt. Mein Gefühl sagt mir aber, dass es keine guten Gedanken sind. Ich stehe auf und setze mich neben ihn. Er sieht mich einen Moment lang verwirrt an. Ich lege eine Hand an seine Wange und leite ihn zu mir. Ich lehne mich gleichzeitig ein wenig zu ihm und küsse ihn. Louis erwidert den sanften und liebevollen Kuss augenblicklich. Mein Herz springt vor Glück.
Unsere Lippen bewegen sich perfekt passend miteinander und ich rutsche ein wenig näher zu ihm. Er legt eine Hand auf meine Taille und mein Körper kribbelt. Der Kuss bleibt weiterhin sanft und ruhig. Selbst, als ich mich auf seinen Schoß setze, ändert es sich nicht. So Gefühlvoll, mit so viel Bedacht haben wir uns lange nicht mehr geküsst. Keiner von uns sagt etwas. Wir brauchen es nicht laut auszusprechen. Wir brauchen es gerade beide einfach. Wir brauchen die emotionale Nähe des anderen.
Meine Hände liegen auf seiner so wundervoll trainierten Brust und ich spüre seinen Herzschlag an meiner rechten Handfläche. Es wundervoller Rhythmus. Ich lehne mich gegen Louis und wir lösen den Kuss langsam. Aber wir sagen immer noch nichts. Ich umarme ihn einfach und drücke mein Gesicht in seine Halsbeuge. Er schließt die Arme um mich und hält mich engt bei sich. Ich atme tief. Louis' Geruch löst nichts als Wohlbefinden aus. Bei ihm fühle ich mich wohl und hier gehört mein Herz hin. Es ist scheiß egal, wo auf der Welt ich mich befinde, in welchem Hotel, in welcher Arena oder ob ich unterwegs bin. Bei Louis fühle ich mich richtig. Ich fühle mich Zuhause. Mehr als bei irgendeinem Ort.
„Ich liebe dich, Haz." sagt er leise. Ich lächle glücklich und nicke stumm. Ich liebe dich auch. Ich weiß, dass Louis es verstanden hat. Natürlich habe ich diese Worte von ihm bereits öfter gehört doch in letzter Zeit kaum mit so viel Gefühl. Er sagt es so ehrlich. Seine Stimme ist leise. Es ist nur für meine Ohren bestimmt. Es ist unwichtig, was andere darüber denken oder dazu sagen. Solange ich weiß, dass er mich liebt und es anders herum genauso gilt, ist unsere Welt in Ordnung. Mehr brauchen wir zu diesem Zeitpunkt nicht.
Es reicht zu wissen, dass wir einander haben. „Danke, dass du da bist." flüstert er. „Ich bleibe." antworte ich ebenso leise und schließe meine Augen. Louis hat seine Macken. Ich bin sicher, das habe ich auch. Das ist eben so.
Er erzählt mir den ganzen Tag nicht, wie das Gespräch zwischen ihm und Dr. Carter verlaufen ist. Es ist okay für mich. Ich weiß, dass er zu mir kommt, wenn er es nicht mehr schafft. Er weiß, dass er es kann. Er wird es irgendwann tun. Vielleicht in den nächsten Wochen. Vielleicht nicht mehr während der Tour. Das alles ist okay. Irgendwann werden wir darüber sprechen und dann wird es gut sein. Wir werden all diese Scheiße, die passiert ist endgültig abschließen. Louis und ich werden beide in die Zukunft blicken und uns vollständig auf unser Leben konzentrieren.
Die ganze Woche spricht Louis nicht darüber. Ich weiß, dass er noch zwei Gespräche mit Dr. Carter hatte. Ich habe nicht weiter nachgefragt, ich habe ihn in Ruhe gelassen. Es ist schwer für mich, mich dermaßen zurückzunehmen. Bisher hat Louis mit mir über alles gesprochen und wir haben zusammen Lösungen gesucht. Natürlich weiß es, dass es besser ist, dass Dr. Carter mit ihm daran nun arbeitet. Ich hatte nur gehofft, dass er nicht aufhört mit mir zu sprechen. Jedenfalls habe ich gerade das Gefühl, er tut das. Es kann sein, dass ich es mir nur einbilde, weil für mich die Situation genauso neu ist, wie für ihn. Ich nehme mich zurück. Louis wird das hinbekommen, da bin ich sicher. Es wird besser werden. Stück für Stück und es dauert eben seine Zeit.
„Hey." lächle ich, als er nach dem Konzert zu mir ins Schlafzimmer kommt. Er legt sich zu mir. Ich rutsche sofort an ihn heran. Er schließt mich in seine Arme. Hier gehöre ich ihn. Zu Louis. „Gute Nacht." murmelt er geschafft. Das Konzert hat ihm mal wieder alles abverlangt. „Gute Nacht, Lou." antworte ich, doch das hat er schon nicht mehr gehört.
was sagt ihr zu Louis'/ Harrys Verhalten? War das mit Dr. Carter wirklich so eine gute Idee?
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Always Forever || Larry Stylinson AU
FanfictionFortsetzung von "Always You" und "Always Us" || Teil 3 der Always-Trilogie „Was machst du jetzt?" frage ich ihn unsicher. Er sieht wieder zu mir. „Ich muss mich auf das Konzert vorbereiten." - „Und du lässt... das hier einfach so zwischen uns stehen...