80. Kapitel

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Als ich jedoch zum Restaurant gehe, sehe ich Louis nicht. Ich hatte erhofft, ihn dort zu treffen. Ich setze mich also zur Crew an den etwas größeren Runden Tisch. Ich nehme mir nur ein wenig zu essen. Ich habe weder Hunger noch Appetit. Andy sieht mich fragend an, aber ich schüttle nur den Kopf. Aber natürlich bleibt es nicht unbemerkt, dass ich ohne Louis hier bin. Ich sehe mich um. „Hat jemand Mr. Payne schon gesehen?" frage ich die Runde, aber leider kann niemand mit Ja antworten. Jeff setzt sich zu uns. Aber auch er kann mir die Frage leider nicht beantworten. Und er weiß auch nicht, wo Louis ist. Er geht davon aus, dass Liam und Louis gemeinsam gegangen sind.

Es ist kurz vor Mitternacht, als Louis wieder kommt. Er war nicht beim Abendessen. Es klopft an der Tür. Liam steht mit Louis davor. „Ich hab ihn nicht früher da weg bekommen." sagt er entschuldigend. Louis sieht mich. „Hawweey!" sagt er mit großen Augen und geht in die Suite. Wobei, er torkelt mehr als dass er ordentlich einen Schritt vor den anderen setzt. „Danke." sage ich nur seufzend. „Gute Nacht, Liam." Er nickt. „Gute Nacht. Wenn etwas ist, sag Bescheid." Dann schließt er die Tür. Ich gehe zu Louis und nehme seine Hand, um mir seinen Arm über die Schultern zu legen. Meinen Arm lege ich um seine Taille. „Komm." sage ich und gehe mit ihm ins Schlafzimmer.

Er setzt sich und ich mache mich daran, sein Shirt auszuziehen. Er lächelt betrunken und lässt seine Finger unter meinem Oberteil verschwinden. Dann zieht er es hoch, lehnt sich vor und verteilt Küsse auf meinem Bauch. „Ich brauch dich, Harry.." nuschelt er und beißt leicht in meine Haut." Ich verdrehe die Augen. „Du brauchst vor allem Schlaf." Er versteckt seinen Kopf unter meinem Oberteil und ich spüre seinen Atmen an meiner Haut. Ich ziehe ihn sanft wieder unter meinem Oberteil hervor und lasse meine Finger durch seine Haare am Hinterkopf gleiten.

„Wir sprechen morgen, okay?" Er schüttelt den Kopf und sieht zu mir hoch. „Ich will Sex." beschwert er sich. Ich verneine erneut. Er steht wankend auf und lässt seine Hände erneut über meine Taille gleiten. „Ich will dich Fesseln, Harry. Ich will dich quälen. Und dann sehen, wie du dich ergibst." nuschelt er. Wenn er es nüchtern sagen würde, würde ich vermutlich schwach werden, aber jetzt gerade bewirkt es genau das Gegenteil. „Geh ins Bett, Louis." meine ich nur und versuche seine Aussage von gerade einfach zu ignorieren. „Ich muss aufs Klo." sagt er dann und geht zwei Schritte vorwärts. Oder zumindest versucht er es. „Wie viel hast du getrunken?" Will ich wissen. Er zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Hab bei dem vierten... oder fünften Drink aufgehört zu zählen." erwidert er nuscheln. Wir gehen ins Bad. „Schaffst du den Rest alleine?" frage ich ihn. Er nickt. „Ich kann alleine pissen gehen!" beschwert er sich. Als ich das Badezimmer jedoch verlasse, schließt er nicht einmal die Tür. Ich gehe ins Wohnzimmer und öffne dort ein Fenster auf Kipp. Es riecht hier drin nach Alkohol. Louis kommt wieder zur mir. „Du bist heiß, Harry." stellt er fest und grinst dümmlich. „Und du betrunken." antworte ich ihm.

Er zuckt mit den Schultern. „Egal." - „Komm, Lou." Ich nehme seine Hand und gehe mit ihm wieder ins Schlafzimmer. Er zieht sich die Hose aus und zieht mich zu sich heran. Er möchte mich küssen, aber ich weiche aus. „Morgen, okay? Du riechst nach Alkohol." Daraufhin schmollt Louis nur und lässt sich zurück in die Kissen fallen. Er stöhnt genervt. „Er hat es schon geschafft, hab ich Recht?" Ich ziehe mich bis auf die Pants aus, mache die Nachttischlampe an und das große Licht aus und lege mich zu Louis. „Was meinst du?" Louis schnaubt verächtlich. „Ace natürlich. Der Wixxer hat es voll auf dich abgesehen." Ich verdrehe die Augen. „Er ist ein Freund. So wie Zayn oder Niall." erkläre ich es ihm erneut und bleibe dabei ruhig.

Louis sieht mich mit großen, roten Augen an. „Sag mal, hast du gekifft?" frage ich ihn verwundert. Er verneint und schüttelt leicht den Kopf. „Wieso sind deine Augen dann so rot?" will ich von ihm wissen. „Alkohol." meint er nur. Ich seufze. „Verarsch mich nicht, Louis. Hast du Gras geraucht?" Er schluckt und schüttelt erneut den Kopf. Ich schlucke. „Ace will dich ficken." sagt Louis dann. Ich blicke ihn skeptisch an. „Das will er nicht, Louis."

„Doch." nuschelt er und zieht mich an sich. „Du bist so heiß und so süß und so toll. Und er will dich ficken." Ich lache kurz. Dass er mir dabei noch ein Kompliment macht, hätte dich nicht erwartet. „Was?" fragt er mich etwas säuerlich. „Du bist auch süß, Lou." antworte ich ihm schmunzelt. „Ich bin nicht süß. Ich bin unwiderstehlich heiß." widerspricht er mir. Ich kann nicht anders, als zu lachen. „Sicher, Lou." Ich drücke ihm einen Kuss auf die Nase.

„Nicht auf den Mund?" fragt er mich enttäuscht. Ich drücke meine Lippen auf seine. „Mehr." fordert er. „Du schmeckst nach Alkohol." erwidere ich. Er stöhnt genervt. „Dann geh zu Ace."

„Louis!" - „Er ist doch so toll und lieb und nett." sagt er voller Sarkasmus. „Dann geh doch zu ihm, wenn er so viel besser ist, als ich!" fährt er mich an. „Louis wir sind verheiratet! Wieso sollte ich jemand anderen wollen?" frage ich ihn entgeistert. Wieso denkt er nur so? Was ist nur passiert?

„Weil ich dir doch nur Probleme mache! Weil wir nur streiten." Er schreit nicht wirklich. Es ist eher ein betrunkenes, wütendes Murmeln. „Louis, beruhig dich wieder." versuche ich es weniger aufgebracht.

„Er nimmt dich mir weg, Haz." flüstert Louis und sieht mich traurig an. „Und dann machst du Schluss und dann bin ich wieder alleine." Ich rutsche näher an ihn heran. „Das wird nicht passieren, hörst du, Louis? Als würde ich mich jemals für jemand anderen als dich entscheiden." Er zieht mich an sich heran und küsst meinen Hals. „Du riechst so gut." murmelt er. „Und du schmeckst so gut und du bist so gut im Bett." Ich schmunzle belustigt. „Schlaf einfach, Lou." Er drückt ein Bein zwischen meine und legt seinen Kopf auf meine Brust, während er mich eng umschlungen bei sich hält.

Er schließt die Augen und es dauert nicht lange, bis seine Atmung gleichmäßiger und seine Glieder schwerer werden. Mir wird aber langsam zu kalt. Vorsichtig löse ich mich von ihm und stehe auf, um das Fenster wieder zu schließen. Als ich ins Schlafzimmer zurückkehre, stolpere ich fast über seine Jeans. Ich hebe sie auf und lege sie zur Seite. Sein Handy leuchtet auf, als ich es ans Ladekabel anschließen will.

Oliver: Der Abend tat echt gut. Hab das wirklich vermisst ;) vielleicht bald wieder?

Ich spanne mich an. Nein, es ist nicht das, was ich denke. Oh bitte bitte nicht. Ich lege es weg und kurz danach wird der Bildschirm wieder dunkel. Tausende Gedanken bilden ein einziges Chaos in meinem Kopf. Das darf nicht wahr sein. Das geht einfach nicht! Nein, es ist nicht wahr. Ganz bestimmt nicht. Ich fahre mir durch die Locken. Louis schläft seelenruhig neben mir. Ich überlege, ihn morgen früh darauf anzusprechen. Soll ich? Ich überlege hin und her. An Schlaf kann ich gerade nicht denken. Ich hatte so sehr gehofft, dass er zu mir kommt, nachdem ich ihm die Nachricht hinterlassen habe. Ich hatte mir so gewünscht, dass er zu mir zurück kommt. Stattdessen geht er zu Oliver, ignoriert meine Nachricht und hat Gott weiß was mit ihm gemacht.

Nein, hör auf so zu denken! Aber es geht nicht. Ich vertraue Louis. Ich weiß, dass er nichts macht. Aber Oliver hat mir bereits deutlich gezeigt, wie wenig er von mir hält. Er denkt, ich passe in keinster Weise zu Louis. Und Louis ist stockbesoffen! Wie hätte es nicht in meinen Kopf kommen können? Ich atme tief ein und wieder aus. Ich sehe zu Louis. Er schlummert friedlich vor sich hin. Ich lächle leicht. Mein wunderschöner Mann.

Ich mache das Licht aus und ziehe die Decke bis unters Kinn. Ich liege sicherlich noch Stunden wach. Wieso muss es nur so scheiße kompliziert sein? Wir haben nicht einmal eine Sache geklärt, da taucht schon das nächste, potentielle Streitthema auf. Es ist, als würden ständig neue Brandherde entstehen und noch dazu regnet es Spiritus. Das kann doch nicht wahr sein! Louis und ich streiten uns doch sonst nicht so viel! Gut, wir haben schon gestritten, aber doch nicht über so viele verschiedene Themen gleichzeitig! Mein Leben scheint es gerade wirklich auf mich abgesehen zu haben. Aber ich zwinge mich auch jetzt, optimistisch zu denken.

Nacheinander werden Louis und ich die Brandherde von einander trennen und dann einzeln löschen, bevor sich ein großes Feuer bildet und es nicht mehr zu händeln ist. Ich schließe die Augen. Meine Gedanken sind verflucht laut. Kann man die nicht irgendwie abstellen? Und wieso verflucht musste diese Nachricht von Oliver genau jetzt kommen? Hätte er nicht fünf Minuten früher oder später Louis sagen können, wie toll der Abend war?! Aber trotzdem schlafe ich schließlich ein. Wenn auch viel zu spät.

oh no... oliver ist wieder da. hat ihn jemand vermisst? :D sollte harry ihn darauf ansprechen? und glaubt ihr, dass Louis das wirklich gemacht hat, was harry in den Kopf geschossen ist?

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Always Forever || Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt