Kapitel 27

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Ayumis Sicht:

Am Abend lag sie wieder alleine in ihrem Bett und sie vermisste die Wärme eines menschlichen Körpers. Sie war vom Mittagessen mit Max und dieser kurzen Begegnung mit Kakashi noch ganz durcheinander. Die Augmentationen von Max waren wirklich gelungen, er hatte ihre Persönlichkeit, so wie er sie kennengelernt hatte gut zusammengefasst. Aber das war nur ein Teil ihres Wesens. Der Teil den er kennen gelernt hatte, hatte er auch lieben gelernt, aber was war mit dem anderen? Die andere Hälfte beinhaltete alles was er nicht mochte, dass wusste sie. Sie war ein Widerspruch in sich selbst. Einerseits wollte sie alles und anderseits wollte sie nichts. Sie wollte strak sein und doch beschützt werden. Sie wollte dass man ihr eine schützende Hand reichte, wie es ihre Vater getan hatte, als dieser noch lebte. Doch sie musste schon früh auf eigenen Beinen stehen. Ihr war bewusst, dass sie zu schnell erwachsen werden musste und sie wusste was es heißt Leid zu erfahren. Vermutlich war daher ein kleiner Teil von ihr, immer die Träumerin geblieben, die nach wahrer Liebe sich gesehnt hatte und die sie in Kakashi zusehen gedachte. Aber nun war sie kein Kind mehr, sie musste tun was das Beste für sie war und sich nicht von kindischen Gedanken leiten lassen, die ihr Herz bestimmten.

Insgeheim wünschte sie sich, dass ihre Eltern, ihr sagten würden was sie tun sollte, doch das ging leider nicht. Sie hatte sich immer gewünscht, genauso glücklich zu sein, wie sie es immer bei ihnen gesehen hatte, auch wenn es nur ein flüchtiger Moment gewesen war.

Max Sicht:

Er lag immer noch wach und dachte an das vergangene Gespräch mit Ihr. Er hatte eine ganz neue Seite an ihr kennen gelernt, die sie bis jetzt immer vor ihm geheim gehalten hatte und vernünftigerweise fragte er sich, ob er diese Seite auch lieben konnte. Sie war romantisch, schüchtern und familienorientiert, er hatte heute das erste Mal in ihr ein Kind, dass seinen Träumen nachjagte und dabei auf die Hilfe anderer angewiesen war gesehen und nicht die Frau, die aus dem nichts sich eine Existenz aufgebaut hatte und die zu stolz war Hilfe anzunehmen. Sie hatte heute nichts von der starken Persönlichkeit an sich gehabt, die ihn unterwerfen wollte und sich nichts sagen lies. Er wusste nicht ob er mit diesen Charakterzügen sie weiter lieben konnte, die das Gegenteil von dem waren die seine geliebte eigentlich ausmachten.

Doch sein Herz, verkrampfte sich bei den Gedanken, sie aufzugeben. Er hoffte sie würde sich wieder zu dem verändern, was sie einmal gewesen war, wenn sie diese Gegend wieder verließen.

Kakashis Sicht:

Er lag in seinem Bett und starrte unvermittelt an die Decke, dass schwache Mondlicht, dass ins Schlafzimmer schien, war so unbeständig durch die Wolken die umherzogen, wie die Mauer, die er versuchte wieder um sein Herz zu errichten. Er konnte nicht umhin immer wieder an sie zu denken. Seine Liebe zu ihr war bereits zu groß, als dass er sich noch dagegen wehren konnte und die Schmerzen, die er wegen ihr spürte, gehörten mittlerweile zu seinem alltäglichen Leben. Die Eifersucht, die er jedoch seit geraumer Zeit empfand, war jedoch neu und diese hatte ihn bereits angefangen von Innen zu verzehren. Seine Gedanken rasten vor Wut und er wollte sie nur noch für sich allein. Immer wieder schlich sich der Gedanke bei ihm ein, dass sie diesem anderen Mann etwas gab, was sie ihm vorenthalten hatte und das Gefühl des betrogen Werdens wuchs in ihm.

Die halbe Nacht hatte er sich bereits wiegen dieser Gedanken im Bett herumwälzend, daher beschloss er erst einmal kalt zu duschen. Doch auch das kalte Wasser, das seine Lippen leicht blau färbte und sich anfühlte als würden Nadeln auf seinen nackten Körper einprasseln, vermochte diese Gedanken nicht zu vertreiben. Stattdessen, schien der Schmerz, den die Kälte verursachte ihn zu erregen, zu lange hatte er diese seelischen Schmerzen zurückgehalten und sie als Antrieb genutzt weiter zu machen, dass sich eine masochistische Ader in ihm eingeschlichen hatte.

Ayumis Sicht:

Am nächsten Nachmittag, hatte Ayumi Max in ihrer Wohnung zurück gelassen, der die Korrespondenzen durchging für das Geschäft, da er klugerweise die Post bis zu ihr weiterleiten ließ. Auf dem Weg ins Büro des Hokages, machte sie sich Gedanken, wie Kakashi reagieren würde, wenn sie einfach so auftauchte, vor allem nach dem er in den letzten Tagen so distanziert war und sie gestern den Tag mit Max alleine verbracht hatte.

Als sie nun vor seinem Büro stand mit erhobener Hand, bereit zum Anklopfen, war sie unschlüssig, ob sie es wirklich durchziehen sollt. Doch ehe sie sich entschieden hatte zu klopfen, wurde die Tür bereits von innen geöffnet und Kakashi trat ihr entgegen.

„Wollen wir was Essen gehen?", ein einfaches nicken, während sie die Augen leicht gesenkt hielt, weil sie sich dafür schämte so feige gewesen zu sein, reichte ihm als Antwort.

Als die beiden nebeneinander zu Ichirakus gingen, vermied Ayumi ihm direkt in die Augen zu sehen und mit ihm zu reden, stattdessen griff sie verstohlen seine Hand, die nur wenige Zentimeter von ihr entfernt war, dabei vermied sie es weiter ihn anzusehen und nahm sich währenddessen ihre Umgebung etwas genauer unter die Lupe.

Kakashis Sicht:

Die Schritte die vor seiner Tür hielten, hatte er längst zu geordnet. Längst waren der klang ihrer Schritte und ihre Gesten ihm vertraut geworden und er sehnte sich nach diesen. Als er jedoch kein klopfen vernahm, stand er auf und ging selbst zur Tür. Er hatte draußen keine weiteren Geräusche war nehmen können und fragte sich unweigerlich warum sie nicht hereinkam, als er die Türe öffnete.

Sie stand direkt vor ihm, die Hand zum Klopfen erhoben und den Blick gesenkt. Er hatte sie anscheinend bei einem Gedankengang gestört, denn sie zuckte leicht zusammen, als er die Tür geöffnet hatte. Sie wollte anscheinend etwas von ihm, ansonsten wäre sie nicht alleine hergekommen, vielleicht wollte sie ihm mitteilen, dass sie sich für diesen Max entschieden hatte, aus welchem Grund sollte sie ihn den sonst nicht in die Augen sehen wollen, vermutlich fürchtete sie sich vor seiner Reaktion, weshalb er es ihr leichter machen wollte, auch wenn es ihm schwer viel.

„Wollen wir was Essen gehen?", ein einfaches nicken, während sie die Augen leicht gesenkt hielt, schnürte ihm den Hals zu und eine kälte fing an sich in ihm auszubreiten. Seine Miene war wie versteinert, als sie nebeneinander hergingen und den Weg zu Ichirakus einschlugen.

Auf einmal spürte er doch, wie etwas Warmes nach ihm griff und als er an die Stelle sah, lag ihre Hand in der seinen, während sie ihren Blick immer noch von ihm abwendete. Wollte sie ihn trösten oder war es ein Zeichen der Zuneigung für ihn? wollte sie ihm damit sagen, dass sie sich für ihn entschieden hatte oder war es ein Abschied? Eine Unruhe machte sich in ihm breit und diese gefühlsachterbahn, die er erlebte, seit sie wieder in sein Leben getreten war nahm einfach kein Ende.


Kakashi Lovestory ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt