Kapitel 33

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Ayumis Sicht:

Als sie ins Wasser viel, spürte sie wie die Kälte sie umschloss wie seine Umarmungen. Das Atmen viel ihr schwer, während sie fast panisch mit den Beinen im Wasser trat, um wenigstens einige Sekunde Luft holen zu können, ehe ihre Kleidung, die sich bereits vollgesogen hatte sie wieder hinab zog. Die Strömung, die ihr damals nicht sehr stark vor kam, als sie den Wasserverlauf nachgesehen hatte, wie er die tanzenden Blätter auf der Wasseroberfläche sanfte davon getragen hatte, versuchte sie jetzt daran zu hindern, sich ans rettende Ufer zu bringen. Ihre Beine wurden langsam immer müder und ihre Arme schwerer. Sie hatte völlig das Zeitgefühl verloren, ob nur Sekunden, Minuten oder Stunden vergangen waren, konnte sie nicht mehr sagen. Ihr Bewusstsein fing an langsam zu schwinden und ihre Kraft schien einfach nicht mehr zu reichen. Für eine Sekunde hörte sie auf, um ihr Leben zu kämpfen, als ihr der Gedanke kam, wie müde sie eigentlich war. Als ihr Kopf Unterwasser sank, füllten sich langsam ihre Lungen mit immer mehr und mehr Wasser, ihre Sicht verschwamm und es wurde dunkel um sie herum. Erinnerungen, kostbare Momente, schienen mit ihr im Wasser zu treiben, ehe der Schmerz, in ihren Armen und Beinen und vor allem in ihrer Brust hörte auf. Eine angenehme Ruhe kehrte ein, ehe sie spürte, wie alles endete.

Es war alles Schwarz und Still.

Kakashis Sicht:

Als er zu ihr ins Wasser sprang, beherrschte ihn nur ein Gedanke, den er wie ein Mantra innerlich immer wiederholte „Lass sie bitte nicht sterben! Lass sie bitte nicht sterben!". Als er sie erreichte, hätte er die leblose blasse Gestalt die sie nun war, fast nicht erkannt. Sein innerstes schrie, als er sie so im Wasser treiben sah und er musste sich zusammen reißen, um nicht, den kostbaren Sauerstoff, der in seiner Lunge langsam immer weniger wurde, aufbrauchte oder entweichen ließ. Als er ihre Taille ergriff und sie von ihrem Mantel befreite, konnte er keinen Unterschied zu der Temperatur des Wassers on ihrem Körper ausmachen. Er musste sich erneut zusammen zu reißen, um nicht zu schreien, denn, den Sauerstoff brauchte sie nun jetzt. Als er seine Mund, auf den ihren legte, um mit ihr den restlichen Sauerstoff zu teilen, vernahm er keine Regung von ihr und das Auftauchen viel ihm schwerer, als sich der Gedanke bei ihm einschlich, dass es zu spät war.

Gegend die Strömung ankämpfend, brachte er sie ans rettende Ufer, wo er direkt mit einer Herz-Lungen-Massage anfing. Er zog seine Nassen fingerlosen Handschuhe aus, um einen Besseren Griff zu haben, als er den Ballen seiner rechten Hand auf dem untersetzen Drittel ihres Brustbeins legte und seine Linke auf seiner rechtend platzierte, verlagerte er das Gewicht immer wieder so dass er ihren Brustkorb hinunter drückte, wobei er auf seinen Rhythmus achtete während er „1, 2, 3, 4, 5" leise vor sich hinzählte. Ihren Kopf nach hinten gestreckt, versuchte er sie immer wieder durch Mund zu Mund zu beatmen, doch blieb nach einigen Minuten, die gewünschte Atmung aus. Die Medic-Ninja, die mittlerweile eingetroffen waren, versuchten alles, um ihren Kreislauf wieder in Gang zu bringen, während einer von ihnen Kakashi, von der regungslosen blassen Gestalt die am Boden im mitten des Schnees lag weg zog.

Kakashis Hände waren steif und seine Lippen fast blau, er wusste, dass er Schock, die Folgen der beginnenden Unterkühlung unterdrückte oder zumindest sein Gehirn, diese noch nicht wirklich registrierte und doch war es ihm völlig egal, ihm war egal was mit ihm passierte, Hauptsache, man rette sie. Ihm passte es gar nicht, dass man sich um ihm sorgte, statt alles Mögliche zu tun, damit ihr Herz wieder anfing zu schlagen, doch er hatte einfach nicht mehr die Kraft um sich gegen diese Ungerechtigkeit zu wären. Seine Kraftlosigkeit, hielt ihn aber nicht davon ab, ihr ins Krankenhaus zu folgen. Während er vor der Tür des Behandlungsraumes, an der gegenüberliegenden Wand hinab sank, weil er die verzweifelten Versuche der Wiederbelebung von Zunade, Sakura und Shizune die nach und nach eintrafen durch das kleine Fenster in der Tür nicht mehr mit ansehen konnte, verlor er sich in sich selbst, als ein kleiner Gedanke noch einmal wie ein Glühwürmchen in ihm aufleuchtete, ehe alles kalt und grau um ihn herum wurde und nur Schmerz zurück ließ „Sie kann schwimmen".

Es hatte einfach alles keinen Sinn mehr.

Ayumis Sicht:

Ihr viel ein Spruch ein, den sie von irgendjemanden einmal als kleines Kind gehört hatte „Ich glaube, das der Glaube ans Überleben uns überleben lässt" doch sie konnte sich nicht mehr daran erinnern wer ihn ihr einmal gesagt hatte, auch wenn sie die Szene vor ihrem geistlichen Auge gerade sah.

Sie saß auf den Schoß eines Mannes, der sie fest im Arm hielt und sie tröstete, weil ihr geliebtes Kätzchen gerade operiert werden musste.

„Der Glaube ans Überleben, der uns überleben lässt" erklang ihre Stimme unnatürlich laut in diesem unendlichen nichts, das vor ihr lag, während eine neue Erinnerung sich vor ihr aufbaute. Sie sah einen anderen Mann der leicht zitternd am Boden lag und anscheinen krank war. Szenenwechsel: Sie sah sich selbst, wie sie diesen Mann pflegte. Als sie das Gesicht des Mannes näher betrachten wollte, erschienen immer mehr solcher Szenen, er und sie, wie sie mit einander redeten, wie er sie küsste, wie er sich einfach nur neben sie legte und sie fest in den Arm nahm, wie dieser andere Mann aus der ersten Erinnerung. Das Bild wechselte augenblicklich und der Mann aus der Tierklinik war jetzt mit einer netten frau zusehen, wie sie beide lachten und Ayumi immer wieder in den Arm nahmen. Bei dem lachen der Frau, dass ihrem ähnelte, wurde es ganz war um ihr Herz und gleichzeitig fror es von innen.

Dann änderten sich die Bilder und die Wärme die sie noch vor wenigen Minuten empfand verschwand, an ihr trat eine kälte die alles grau werden ließ und so sah sie auch die nächsten Szenen, grau und kalt.

Eine Beerdigung an dem zwei Särge in die kalte Erde gelegt wurden. Eine tote Katze, die Wasser lag, weil sie in einen Fluss gefallen war. Ein lieblose Wohnung, in dem ihr niemand antworte, wenn sie „ich bin wieder da!" sagte. Der Mann den sie gepflegt hatte und der sie noch vor wenigen Momenten geküsst hatte einfach ging und sie verließ. Wie derselbe Mann sie mit einem Kunai erstach und in einer anderen Szene eindeutig anschrie. Ihr Gedanken blieben an seinem Gesicht hängen und auf einmal tauchten Momente auf, in dem er um sie kämpfte, wie er sich um sie schlug, weil sie ihm alleine gehören sollte, wie er sich mühe gab, sie zurück zu gewinnen. Sie sah ihn wie er sie mit seinen schwarzen Augen durchdringend ansah und in ihnen lag so viel liebe für sie.

Ein Gedanke manifestierte und festigte sich. „Ich glaube, das der Glaube ans Überleben uns überleben lässt" und ihr Vater der sie dabei fest in seinen starken Armen hielt.


Kakashi Lovestory ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt