Natasha pov.Die nächsten Tage über war Mercy mehr tot als lebendig. Ich litt mit ihr und versuchte sie so gut es ging zu unterstützen. Die anderen Avengers versuchten sie etwas aufzumuntern oder liessen ihr ihre Ruhe. Das erste mal als sie wieder lachte, war zwei Wochen nach dem Tod ihres Vaters. Wir assen gerade Spagetti, als Sam niesen musste und ihm eines der Spagetti zur Nase raus hing. Das brachte sie so hart zum lachen, dass sie alle damit ansteckte. Von da an ging es ihr besser, auch wenn sie nachts oft schreiend erwachte.
"Natasha?" Fragte das Mädchen schwer atmend.
Sie lag neben mir, einen Kopf auf meinem Arm abgelegt und hatte ein Lächeln auf den Gesicht.
"Ja?" Fragte ich und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ich liebe dich." Hauchte Mercy und küsste mich sanft.
"Ich dich auch." Doch ihre Atemzüge waren schon regelmässig geworden und ihre Augen geschlossen. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief auch ich ein.Als ich mitten in der Nacht aufwachte, stellte ich erschrocken fest, dass Mercy nicht mehr neben mir lag. Ihre Bettseite war kalt.
"Friday, wo ist Mercy?" Fragte ich leicht panisch.
"Miss Hale ist draussen vor dem Eingang." Antwortete die KI.
"Was macht sie da bloss?" Murmelte ich, mehr zu mir selbst. Schnell zog ich mir etwas warmes an und lief dann nach draussen.
Als Mercy mich hörte drehte sie sich um und seufzte: "Entschuldigung, ich wollte dich nicht wecken." Wortlos stellte ich mich neben sie und legte einen Arm um ihre Hüfte.
“Du kannst mich immer wecken.“
Wir schwiegen wieder und sahen der aufgehenden Sonne zu. Der Himmel färbte sich langsam rot und aus dem Wald hörte man die Vögel zwitschern.
“Ich weiss.. aber ich komme mir so schwach vor. Ich meine, wie ein kleines Kind, dass jede Nacht bei seiner Mutter schläft, weil es Angst hat. Aber das kann ich ja nicht, weil meine Mutter zu Hydra gehört und Hydra böse ist. Zu meinem Vater kann ich auch nicht, der ist nämlich tot. Also heule ich jede Nacht meine Freundin voll. Meine Freundin, die mich vielleicht verlassen will.“Mercy pov.
Ich realisierte zu spät was ich gesagt hatte.
“Wie kommst du darauf, dass ich dich verlassen will?“ Fragte Natasha besorgt und blickte auf mich herunter.
Ich hielt meinen Blick gesenkt und gestand ihr dann, dass ich sie gehört hatte als ich ohnmächtig war. Für einen Moment stand die Rothaarige wie erstarrt da, dann nahm sie mein Gesicht vorsichtig in ihre Hände.
“Engel, das tut mir so leid. Ich wollte nicht, dass du mich so erlebst, aber manchmal habe ich Zweifel, starke Zweifel. Es können Zweifel an allem sein, Beziehungen, anderen Personen, Freundschaften, mir selbst. Aber sie gehen meistens wieder weg. Verstehst du das?“ Fragte Natasha.
Ich nickte. Dankbar lächelte sie mich an und küsste mich auf den Mund. Gerade als der Kuss etwas fordernder und leidenschaftlicher wurde, unterbrach Friday uns: “Miss Romanov, ihr Team wartet bein Jet auf sie.“
“Verdammt.“ Flüsterte Natasha als sie sich von mir löste. “Ich muss gehen.“
“Schon okay.“ Ich strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und küsste noch einmal kurz, bevor sie ging.“Sind wirklich alle auf dieser Mission?“ Fragte ich ungläubig beim Frühstück. Steve und Bucky waren die einzigen, ausser mir die noch hier waren. Steve nickte und las weiter in der Zeitung, während Bucky nachdenklich auf seinem Löffel rum kaute. Die beiden warfen sich immer wieder verstohlene Blicke zu und ich merkte, dass Steve nun schon seit zehn Minuten auf der selben Seite war.
“Was ist los?“ Fragte ich, als ihr Benehmen mir so langsam auf die Nerven ging.
Sie Blickten sich länger an und schienen auszudiskutieren wer den Mund zuerst aufmachen sollte.
Ich verdrehte die Augen und wollte schon aufstehen, als Steve sagte: “Nein! Warte! Ich sage es dir-“
Friday unterbrach ihn: “Mr. Rogers, Mrs. Red vom Jugendamt ist da.“
Ich wurde leicht panisch: “Ihr wollt mich abgeben?“
“Nein! Mercy, das würden wir niemals tun. Es geht nur um dein Sorgerecht.“ Sagte Bucky.
Oh, deshalb wollten sie es mir nicht sagen. Steve bat Friday die Frau rein zu lassen.
“Ist es für dich okay, dass wir dich adoptieren? Wir hätten dich vorher wahrscheinlich fragen sollen, aber bis du wieder halbwegs ansprechbar warst, waren schon alle fort.“ Erklärte James.
Ich wank ab und kaute gedankenverloren auf meinen Nägeln herum.
Würde sich etwas verändern, wenn die beiden meine Väter wären? Würden sie Regeln aufstellen, mich erziehen und viel fürsorglicher sein oder wäre alles wie bisher? Ich sah die beiden eigentlich schon fast ein bisschen wie meine Eltern. Steve, der strengere, aber trotzdem liebevolle. Und Bucky der, der viel mehr durchgehen liess, aber sehr beschützerisch sein konnte.
“Guten Tag!“ Eine Frau mittleren Alters kam herein, einen braunen Lederkoffer in der Hand. “Mr. Rogers, Mr. Barnes und Ms. Hale.“ Sie schüttelte uns der Reihe nach die Hände, dann setzte sie sich zu uns an den Tisch, den Koffer stellte sie neben sich.
“Da alle Formulare ausgefüllt sind, sind sie praktisch schon Mercys Eltern, das hier wird nur doch der letzte Test, verstehen sie sich, ist Mercy mit all dem einverstanden und so weiter.“ Erklärte Mrs. Red.
Steve nickte.
“Miss Hale, wie geht es ihnen? Kommen sie mit allem klar?“ Fragte die Dunkelhaarige Frau mit mitleidigem Blick.
Eigentlich wollte ich ihr diese Frage nicht beantworten. Der Tod meines Vaters und wie ich damit klar kam, ging sie gar nicht an. Also versuchte ich so wenig wie möglich preis zu geben, richtete mich auf und sagte: “Mir geht es soweit ganz gut.“
“Sehr schön. Wie ist ihr Verhältnis zu Mr. Rogers und Mr. Barnes? Sind sie mit der Adoption einverstanden?“ Lauteten die nächsten Fragen.
“Ja, ich bin damit einverstanden.“ Ich weiss nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund misstraute ich dieser Frau. Steve und Bucky schienen das zu bemerken, denn sie warfen mir verwirrte und besorgte Blicke zu.
“Möchten sie irgendetwas sagen? Etwas hinzufügen?“ Durchdringend blickte Mrs. Red mich an, als erwarte sie etwas von mir.
Stumm schüttelte ich den Kopf.
“Sehr schön, dann-“ Ihr Handy klingelte.
Sie sah sich die eingetroffene Nachricht an und beantwortete sie, dann fuhr sie fort: “dann können Sie jetzt hier unterschreiben.“
Sie legte ihren Koffer auf den Tisch und öffnete die Schnallen langsam. Für meinen Geschmack zu langsam, als wäre da etwas anderes drin als Papiere. Sie klappte den Deckel auf und nahm etwas raus. Ich zuckte zusammen als sie plötzlich den Koffer beiseite fegte und eine Pistole auf mich gerichtet hielt.“So Schluss mit den Spielchen!“ Sagte sie und eine Horde von Hydra-Agent stürmte in den Raum.
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Soooo ein kleiner Clifhanger zwischendurch. Extra für dich Lina😘
Danke für 113 Reads💗Lg das Emolie🍒
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Difficult Love
FanfictionAuf einer Mission rettet Black Widow ein junges Mädchen, das von Hydra wegen ihrer speziellen Kräfte gekidnappt wurde. Da sie den Avengers noch weiter helfen kann, bleibt sie erst einmal bei ihnen, wobei sie Natasha immer näher kommt. ~~¤ Soooo, ja...