Wahrheit oder Pflicht

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Mercy pov.

Am nächsten Tag, als ich gerade im Wohnzimmer sass und etwas mit Pietro spielte, stürmte Pepper, völlig aufgelöst rein und fiel mir um den Hals. Etwas überrumpelt erwiderte ich die Umarmung. Ich sah Tony und Steve, die auch reinkamen. Sie drückte mich kurz an sich und sah mich dann eindringlich an. Ihre Augen weiteten sich, als sie die Narben sah.
“Ich bin so froh, dass du wieder hier bist! Was ist mit dir pa-“ Sie brach ab und schien bemerkt zu haben, dass sie das lieber nicht fragen sollte. Ich lächelte halbherzig und zog sie noch mal an mich, bevor wir uns lösten. Tony legte seinen Arm um Pepper und warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu. Pepper's Blick hiess wohl so viel wie: Bist du dir sicher? Jetzt?
“Was ist los?“ Fragte ich stirnrunzelnd.
Tony nickte Pepper zu, die einmal tief durchatmete und dann sagte: “Ich bin schwanger.“
“Was? Das ist grossartig! Hättet ihr mir nicht eine Postkarte schicken können?“ Fragte ich lachend und umarmte die beiden.
“Okay, okay, die grosse Nachricht wurde verkündet. Können wir jetzt weiter spielen?“ Fragte Pietro.
“Klar, dürfen wir auch?“ Fragte Tony.
Und so spielten vier Superhelden und eine schwangere Frau Uno.

“Ich nehme Wahrheit!“ Das war der grösste Fehler den Pietro machen konnte.
Ich und Wanda grinsten uns an und dann fragte ich: “Stehst du auf Clint?“
Vernichten sah der Russe mich an, wurde rot und sagte dann: “Ja.“
Ich und Wanda kreischten, jubelten und umarmten uns. Pietro sah uns nur verstört zu und verdrehte die Augen. Völlig aufgekratzt sah ich meinen besten Freund an.
“Das ist soooo süss!“ Wanda nickte zustimmend. Das überhörte Pietro gekonnt und nahm dann mich dran.
“Wahrheit.“
“Wie ist der Sex mit Natasha?“ Gemein grinste er.
“Uhhhh.“ Machte Wanda.
“Der Beste den du dir vorstellen kannst antwortete ich völlig ernst. “Wanda!“
“Pflicht.“
Mutig, mutig. Ich dachte mir etwas aus und grinste schon nur bei den Gedanken daran: “Ex einen Deziliter Vodka.“
Wanda machte grosse Augen, nahm die Herausforderung aber an. Also gingen wir in die Küche, holten aus dem Alkoholschrank den stärksten Vodka den wir fanden und füllten ihn in einen Massbecher. Pietro zückte sein Handy und filmte das ganze.
Als Wanda alles ausgetrunken hatte, taumelte sie kurz und kicherte dann: “Hihi ich bin völlig zu.“
Ich hatte echt die beste Idee! Ich und Pietro lachten, verstummten aber sofort, als Steve rein kam. Er liess seinen Blick über uns schweifen, doch als er den Vodka entdeckte, wurde er streng: “Was macht ihr hier?“
“Wir haben so ein Spiel gespielt..“ Sagte ich ausweichend.
“Und ich musste... einen Deizillitre Vodka exen.“ Kicherte Wanda. Okay, vielleicht war eine besoffene Wanda doch nicht meine beste Idee.
“Was für ein Spiel ist das?“ Steve runzelte die Stirn.
“Wahrheit oder Pflicht. Willst du mitspielen?“ Fragte Pietro.
“Okay...“ Willigte Steve zögerlich ein.

“Also, Steve, du kannst jetzt aussuchen ob du Wahrheit oder Pflicht nimmst. Bei Wahrheit, darf ich dir eine Frage stellen und du musst sie ehrlich beantworten. Wenn du Pflicht nimmst, darf ich mir eine Aufgabe für dich aussuchen, die du dann ausführen musst.“ Erklärte ich.
Steve nickte, überlegte kurz und sagte dann: “Ich nehme Wahrheit.“
“Okay..“ Ich überlegte kurz. “Was ist das peinlichst, was dir je passiert ist?“
“Uhh.“ Steve kratzte sich verlegen am Nacken. “Ich bin mal in einem Hallenbad, komplett nackt und noch bevor ich das Serum bekommen habe, in die Frauen-Umkleidekabinen gelaufen. Aus Versehen natürlich! Ich habe hinterher mit dem Freund von einer ein Problem bekommen, er war fast doppelt so gross wie ich.“
Ich und Pietro lachten etwas, während Wanda sich wegschmiss vor lachen.
“So Steve jetzt darfst du dir jemanden aussuchen.“
“Pietro.“
“Pflicht.“
“Klopf an jeder Tür und komm dann wieder her.“ Lautete die Aufgabe. Eine Minute später war der Weißhaarige wieder da. Er lachte und kriegte sich kaum noch ein. Auf unsere fragenden Blicke hin sagte er: “Clint hatte einen pinken Bademantel mit.. mit Hellokittis drauf an.“
Nun brachen auf wir in Gelächter aus, während Wanda immer wieder: “Hello Kittie!“ gluckste.
Wir spielten noch ein paar Runden, bis Wanda von Vision, der etwas verärgert war, abgeholt wurde und Pietro zu müde war. Mit einem Seufzen erhob Steve sich, ging in die Küche und kam kurze Zeit später mit zwei Gläsern und einem Wiskey zurück kam. Er reichte mir eines der Gläser und füllte es mit der bräunlichen Flüssigkeit auf.
Ich nippte daran. Ich hatte nie viel für Wiskey übrig, doch im Moment war es mir egal, Hauptsache Alkohol.
“Wie geht es dir?“ Fragte Steve.
Ich schnaubte und sagte dann: “Ganz ehrlich, nicht besonders. Ich weiss nicht, andauernd habe ich das Gefühl, wieder an gefangen zu sein, jeden Moment gefoltert zu werden oder einfach nur das psychopathische Grinsen von Veronica oder Ryan zu sehen. Alles erinnert mich daran und wenn ich mal nichts zu tun habe denke ich ständig daran.“
Betrübt nahm ich einen weiteren Schluck.
“Das tut mir echt leid. Aber das ist normal, mir geht es genau so und Bucky, glaube ich, auch. Ich verspreche dir, dass das wieder vorbeigeht, es braucht nur etwas Zeit bis die Wunden verheilen.“ Steve legte mir eine Hand auf das Knie und nippte ebenfalls an seinem Drink.

Es war schon lange nach zwölf Uhr, als Bucky in den Gemeinschaftsraum kam. Steve schlief tief und fest, während ich auf das Feuer sah, dass im Kamin vor sich hinprasselte. Die Wirkung des Wiskeys hatte leider nachgelassen, doch Steve hatte ihn ausgetrunken, weswegen ich nicht nachschenken konnte. Buck, setze sich zwischen uns.
“Wie geht es dir?“
Ich seufzte: “Sorry, aber frag bitte Steve. Ich will nicht zweimal darüber reden.“
Verständnisvoll nickte der Langhaarige. Doch ich hielt das Schweigen nicht aus, ich musste reden: “Wieso habe ich immer noch Angst, Bucky? Es ist vorbei, ich bin Zuhause, umgeben von lauter Helden und trotzdem macht die Angst mich immer noch verrückt.“
Ich hörte mich an wie ein kleines Kind und fühlte mich auch so. Bucky legte einen Arm um mich und zog mich an sich. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter.
“Es ist schrecklich, ich weiss. Aber es wird besser, es wird nie komplett heilen, aber Narben gehören dazu. Es tut mir so leid, dass du so etwas erleben musstest, aber ich kann es nicht ändern.“ Bedauern schwang in Buckys Stimme mit.
“Schon gut. Wahrscheinlich war es eine Vorbereitung auf das was kommen wird. Meine Mutter, Hydra, Bruce..“
Zustimmend nickte Bucky.
“Falls irgendetwas ist, wir sind deine Eltern und wir sind immer für dich da.“ Sagte Bucky und löste sich von mir.
“Klar mache ich.. Dad.“ Bucky erwiderte mein Lächeln. Dann stand er auf, hob Steve hoch und trug ihn raus.
Ich ging ebenfalls, doch sobald ich den dunklen Flur betreten hatte, überrollte mich die Angst. Ich rannte zu Natashas Zimmer und klopfte. Mein Herz raste.
“Mercy, wieso klopfst du?“ Fragte Nat verwirrt, als sie die Tür öffnete.
Ich zuckte mit den Schultern und schlüpfte an ihr vorbei ins Zimmer.
“Was ist los?“
“Dunkelheit.. ich habe Angst vor der Dunkelheit.“
Die Rothaarige nahm mich in den Arm. Ich war ihr dankbar. Ich fühlte mich sicher, geborgen und geliebt. Glücklich lächelte ich und alle Sorgen waren vergessen. Zumindest für den Moment.

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So ich habs noch geschafft😅
Danke fürs lesen und gute Nacht😘

Lg das Emolie🍒

Difficult LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt