Death Angel

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Mercy pov.

Steve und Bucky rasteten aus als sie erfuhren, dass Bruce sie verraten hatte. Buckys gebrochene Knochen hatte ich so gut es ging geheilt. Meine Wunden waren gemein, da ich mich nur nicht auf meine gebrochenen Rippen legen konnte, es aber brannte wie Feuer, wenn ich mich auf meinen aufgeschlitzten Rücken legte. Noch dazu kamen zwei überkreuzte Schnitte in meinem Gesicht.
Von jetzt an wurden wir meistens in Ruhe gelassen, nur ein, zwei Schläge wenn jemand uns das Essen brachte. Bruce war weg, soweit ich wusste.

Nach zwei Wochen waren meine Wunden grösstenteils zugewachsen und die Knochen, wahrscheinlich ziemlich falsch, wieder zusammengewachsen. Als Veronica uns das nächste mal Brot und Wasser brachte, ertönten Schüsse und man hörte einen Schrei von Ryan. Veronica liess das Tablet mit Essen fallen und machte kehrt, die Tür liess sie offen stehen.
Sofort sprang Bucky auf, rannte zur Tür und sah sich draussen um. Steve half währenddessen mir auf und stützte mich.
“Kommt, die Luft ist rein!“ Bucky wank uns hinter sich her.
Zwei weitere Schüsse ertönten und Veronica schrie. Wir hasteten durch ein paar Gänge, als uns Hydra-Soldaten entgegen kamen. Ich verlor all meine Hoffnungen wieder.
Es wurde auf uns geschossen, doch ich konnte mich in einen Gang retten. Ich rannte, so gut es ging. Hinter mir waren Schritte zu hören. Ich keuchte und die Schmerzen trieben mir die Tränen in die Augen, doch ich beschleunigte das Tempo noch einmal. Ich stolperte und fiel hin. Doch ich rappelte mich auf und rannte weiter.
“Mercy!“ Die Stimme liess mich abrupt anhalten. Fassungslos drehte ich mich und starrte die rothaarige Frau an. Wie lange hatte ich darauf gewartet sie wiederzusehen? Viel zu lange. Natasha machte ein paar vorsichtige Schritte auf mich zu, vermutlich weil sie Angst hatte, ich könnte Panik kriegen. Wie albern! Ich stürmte in ihre Arme und verbarg mein Gesicht an ihrer Brust. Fest schloss Natasha ihre Arme um mich. Gierig sog ich ihren Duft ein und die Tränen flossen.
“Mercy. Mercy es ist alles gut! Ich habe dich!“ Flüsterte Natasha erleichtert und küsste mich auf den Scheitel.
Ich hörte leise Stimmen durch Natashas Headset. Sie lauschte ihnen kurz und sagte dann: “Wir kommen zum Jet.“
Sie hob mich im Brautstyle hoch. Anstatt zu protestieren, schmiegte ich mich an die Rothaarige und genoss ihre Wärme. Als wir das Gebäude verliessen, kam ich zum ersten mal seit einem Monat wieder ans Tageslicht. Es war ungewohnt hell, doch ich mochte es.
Ich sah eine verschwommene Gestalt, die vor uns zum stehen kam. Es war Pietro, der mich besorgt musterte.
“Hey Pietro.“ Sagte ich mit einem Lächeln. Wie sehr mein bester Freund mir doch gefehlt hatte. Er küsste mich auf die Stirn und sagte dann: “Hey Kleines, schön dich mal wieder zu sehen. Wo warst du die ganze Zeit?“ Gespielt beleidigt schob er die Unterlippe vor.
“In der Hölle, waren echt tolle Ferien.“ Antwortete ich sarkastisch.
Er wuschelte mir noch einmal durch die Haare, bevor er mit uns zum Jet ging. Dort warteten schon Steve, Bucky, Tony und Wanda. Steve und Bucky waren in eine Decke gewickelt, mir wurde, sobald Natasha mich runtergelassen hatte, auch eine gereicht.
Natasha bemerkte, dass ich ziemlich erschöpft war, also zog sie mich zu einem der Sitze, setzte sich hin und mich auf ihren Schoss. Ich lehnte mich gegen sie und wollte eigentlich schlafen, doch ich konnte nicht. Es war zu viel passiert und ich zu aufgeregt. Also sah ich Pietro und Wanda zu, die sich um Steve und Bucky kümmerten, die sich an den Händen hielten und ein entspanntes Lächeln auf dem Gesicht hatten. Wie es wohl für sie sein musste, nach all dem nach Hause zu gehen?

Ich erschrak, wie viel Panik ich vor Dr. Chos Untersuchung hatte. Sobald ich den weissen Raum betrat, beschleunigte sich mein Herzschlag und mein Atem ging schneller. Natasha drückte aufmunternd meine Hand und blickte mich mitfühlend an.
“Bitte zieh dein Shirt aus.“ Forderte Helen mich auf.
Mit etwas zittrigen Fingern zog ich mir den verdreckten Sofffetzen über den Kopf. Ich hörte einen Aufschrei von Natasha, die meinen Rücken sah, bevor sie sich die Hand vor den Mund schlug. Entmutigt liess ich den Kopf hängen. Ich hätte mit so einer Reaktion hatte ich gerechnet. Wie sollte sie mich noch schön finden, nachdem mein Körper so verunstaltet wurde?
“Stell dich gerade hin!“ Sagte Cho.
Blaue Strahlen scanten mich von oben bis unten. Die Daten wurden auf Dr. Chos Tablet übertragen. Sie scrollte sie durch, wobei ihre Augen sich etwas weiteten.
Sie war noch dabei zu lesen, als sie einen kleinen Kühlschrank öffnete und mir einen grünen Drink gab.
“Deine Rippen sind nicht ganz richtig zusammengewachsen, aber das sollte kein Problem sein, falls doch, melde dich. Die Wunden auf deinem Rücken,“ Helen schauderte etwas, “sollten die nächsten drei Tage mit Salbe bestrichen werden. Jeden Abend. Du bist unterernährt, da musst du einfach viel essen und dich ausruhen! Du kannst gehen.“
Ich nickte und sah dann wieder zu Boden. Ich wollte mich nicht umdrehen. Ich hatte Angst, was ich in Natashas Augen sehen konnte: War sie angewidert? Fürchtete sie sich? Ich hätte mir beides vorstellen können, wollte es aber nicht sehen. Ich ekelte mich ja selbst an.
Immer noch mit gesenktem Blick, drehte ich mich um und verliess eilig den Raum. Ich hörte Schritte hinter mir, lief aber weiter. In meinem Zimmer angekommen, liess ich mich auf mein Bett fallen. Eigentlich sollte man meinen, dass mir dort die Folter und der Hunger am meisten zugesetzt hatten, doch immer auf einem kalten, harten Steinboden zu schlafen war auch schlimm.

Ich hörte und fühlte, dass Natasha sich hinter mich fallen liess. Ich versteifte mich, als sie einen Arm um mich legte. Sofort zog sie ihn zurück und fragte bedrückt: “Was ist los?“
Ich überlegte ob ich lügen sollte, sagen, dass ich immer noch unter Schock stand und noch nicht bereit für Berührungen war oder dass ich mich nur erschrocken hatte, doch ich entschied mich für die Wahrheit: “Ich bin hässlich.“
Natasha setzte sich auf auf, ich tat es ihr nach und drehte mich zu ihr um, Blick gesenkt, da mir dir Tränen in den Augen brannten. Die Rothaarige legte zwei Finger unter mein Kinn und drückte es sanft nach oben.
“Wie kommst du darauf?“
“I-ich bin voller Narben, voller hässlicher Narben. Deine Reaktion vorhin hat mir das nochmal klar gemacht.“ Sagte ich leise.
“Du bist nicht  hässlich! Und das kann keine Narbe ändern. Es zeigt nur was du schon alles durchgemacht hast und das ist das Schreckliche, nicht dein Aussehen. Meine Reaktion von vorhin tut mir wirklich leid, ich war nur nicht vorbereitet und rücksichtslos. Das tut mir leid.“ Sagte Natasha völlig ernst.
Ich konnte mich nicht zurückhalten und küsste sie. Als wir uns wieder lösten fragte ich: “Was steht eigentlich auf meinem Rücken?“
“Death Angel.“

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Hey Leude!
Danke für 255 Reads! Ich bin froh, dass die Geschichte einigen gefällt😂😘
Thanks💗
Ein besonderes Danke an Ologikus. Ich sage nur: beste Kommentare😂😘

Lg das Emolie

Difficult LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt