Leila saß den Abend vor der Schlacht nur in ihrem Zelt. Sie wollte nicht raus zu den Anderen gehen. Nach einiger Zeit kam Ju ins Zelt. Der schwarze Helm spiegelte ihn. "Niklas hält wache.", meldete er. Leila reagierte nicht. "Leila?", fragte er besorgte. Sie wand ihren blinden Bick ihm zu. "Habe ich mich richtig entschieden?", fragte sie unerwartet. Ju fragte: "Bei was?" "Mit dem Kampf.", in ihrer Stimme lag pure Verzweiflung. Ju setzte sich vor sie: "Wir sind dein Team wir stehen hinter dir." "Aber genau das ist es doch. Was ist, wenn wieder Adelige dabei sind? Was ist, wenn wegen meinem Befehl jemand von uns stirbt?", jaulte sie verzweifelt und ließ sich nach hinten auf ihr Bett fallen. "Niemand wird Sterben. Wir können uns doch rechtzeitig zurückziehen.", versuchte er sie aufzumuntern. Leila sagte nichts mehr. Ju legte sich hin. Sie kuschelte sich heute nicht an ihn. Am nächsten Morgen zogen alle ihre Rüstungen an und machten sich bereit. Leila atmete tief aus. Danach zog sie ihren Helm an. Die Anderen folgten ihr zur Hängebrücke. In ihrem Hals war ein dicker Klos. Alles wirkte dunkel. Nicht mal die Anwesenheit ihrer Freunde konnte diese Dunkelheit vertreiben. An der Brücke trafen sie auf Felix. Er hatte einen großen Trupp Krieger mitgebracht. "Schön das ihr da seid.", begrüßte Felix sie und ihre Krieger. Leila nickte ihm zur Begrüßung zu. Ihre Krieger mischten sich unter die Anderen und Leila stellte sich neben Felix. Kurz darauf sah sie die Vampire. "Es wird Zeit wir warten auf deinen Befehl.", knurrte Leila. Sie liefen auf die Brücke. In der Mitte trafen die Jäger und die Vampire auf einander. Leila zog ihr Katana. "Angriff!", knurrte Felix. Leila entdeckte die Kutsche mit der Person die sie beschützen sollten auf dem gegenüberliegenden Hang. Leila schlitzte einem Vampir die Brust auf. Dann geriet sie an einen Adeligen. Der Schleuderte sie über das Seilgeländer. Leila hing mit einem Arm an dem Seil über der Schlucht in der ein Fluss unter ihr gurgelte. Der Adelige wollte sie runter werfen doch Felix erstach ihn. "Kannst du Hilfe gebrauchen?", fragte er und zog sie auf die Brücke. Leila rannte gleich auf den Nächsten Vampir zu und tötete ihn mit einem präzisen hieb. Die Brücke war geräumt und die Kutsche fuhr darüber. Alle Krieger folgten ihr in der Annahme sie hätten gewonnen. Nur Leila blieb auf der Brücke stehen. Da sah sie das eine ganze Truppe Dämonen und Vampire auf die Brücke zu stürmte. "Schnell!", rief sie. Alle Krieger sausten über die Brücke. Als der Letzte von ihnen am Ende angekommen war, war Leila erst bis zur Hälfte gekommen. Die Dämonen rannten bereits über die Brücke. "Leila beeil dich!", rief Ju ihr zu. Leila sah hinter sich, dann zu den Anderen und nach unten. Es wurden immer mehr Dämonen. Sie hätten keine Changs. Leila blieb stehen. Sie war noch zwanzig Meter von der sicheren Seite entfernt. "Es tut mir leid, aber ich kann niemanden mehr verlieren.", entschuldigte sie sich und schmiss den Helm auf die sichere Seite. Ju rief: "Leila komm!" Doch Leila dachte nicht daran weiter zu laufen sie schnitt die Seile der Bücke durch. Sie steckte im Flug ihr Schwert ein. "Bitte verzeiht mit.", dachte sie, bevor sie in das eiskalte Wasser fiel. Ihr wurde die Luft aus dem Körper gedrückt. Die Wassermassen schmissen sie hin und her. Sie wusste schon lange nicht mehr wo oben oder unten war. "Leila!", rief Ju ihr nach. Er schnappte sich seine Waffe und rannte Fluss abwärts. "Sie hat sich für uns geopfert.", jaulte Niklas. Alle starrten die Schlucht nach unten. Keiner konnte fassen was gerade passiert war. Auf der anderen Seite der Schlucht standen die Schattenwesen am Rand und starrten nach unten. Hustend kam Leila an die Oberfläche. Sie klammerte sich an einem Brett der Brücke fest. Der Fluss zog sie immer weiter durch die Schlucht. Sie kam am Land wieder zu Bewusstsein. Ihre Klamotten waren klatsch nass. Ihre Gelenke waren steifgefroren. Zitternd schleppte sie sich Flussaufwärts. Der Schnee fiel weiter. Leila schlotterte. Ihre Kraft leis nach. Sie fiel hin. Mit letzter Kraft grub sie sich ein Lock in den tiefen Schnee in dem sie vor den eisigen Wind geschützt war. "Ich hätte nie gedacht das ich so sterbe. In einem Schneeloch erfroren. Aber immer hin habe ich meine Freunde gerettet.", redete sie mit sich selbst. Leila wurde müde doch sie durfte nicht einschlafen. Der Gefallene Schnee bildete eine Decke über dem Loch. Leila hatte sich schon aufgegeben. Sie hatte aufgehört zu zittern. Auf einmal hörte sie etwas graben. "Leila?", rief eine Stimme. Leila sagte mit schwacher, zitternder Stimme: "Ju ich bin hier." Ju half ihr aus dem Loch raus. "Leila du lebst!", jubelte er. Er umarmte sie. "Mach so etwas nie wieder.", jaulte er. Leila schleppte sich neben Ju immer weiter flussaufwärts. Die kalte Abendsonne schien auf den Schnee, der ihnen grell entgegen glitzerte. Leila keuchte und wurde immer langsamer. Auf einmal gaben ihre Beine unter ihr nach. Sie konnte nicht mehr. Ihre Beine fühlten sich an als ob man ihr gewichte daran gehängt hätte. Ju gab ihr ihren Helm und hob sie an. Leila wollte sich bewegen. Sie wollte ihm keine zusätzliche last sein. Mitten in der Nacht kamen die Beiden in ihrem Lager an. Ju brachte sie in das Zelt. Kein anderer Krieger war anwesend. "Felix hat wahrscheinlich die Anderen mitgenommen.", vermutete Ju. Leila zitterte immer noch. Ju meinte: "Du musst aus den nassen Klamotten raus. Ist es okay, wenn ich dir helfe." Leila nickte. Sie war zu schwach um sich um sich selbst zu kümmern. Ju zog ihr ihr Oberteil aus und wickelte ihr die Verbände neu. Leila hatte keine Trockenen Klamotten mehr, deswegen gab Ju ihr frische Sachen von sich die ihr halt zu groß waren. Ju verließ das Zelt. Leila schloss die Augen bis er wieder da war. Er reichte ihr einen Becher heiße Schokolade. "Danke.", bedankte sich Leila. Sie tank einen Schluck der heißen Schokolade. "Warum hast du das gemacht?", frage Ju. Leila antwortete: "Ich kann nicht noch jemanden verlieren. Wie soll ich mich nur für alles was du für mich getan hast bedanken." Ju murmelte: "ich weiß schon wie." Er hob sie am Kin fest. Sein warmer Atem prickelte auf ihrer Haut. "Ju lass das.", wimmerte sie. Ju ließ sie los. "Du bist so leicht zu verarschen.", murmelte er. Er stich ihr durch ihre schneeweißen Haare. "Leila ich habe nur einen Wunsch aber den musst du mir freiwillig erfüllen. Ich will deine Augen sehen.", meinte er. Leila zögerte kurz, dann nahm sie ihre Augenbinde ab. Tiefe furchen zogen sich durch ihr Gesicht. Ihre bernsteinfarbenen Augen starrten blicklos in eine Richtung. Leila liefen tränen in die Augen. "Du findest es sicher auch hässlich.", vermutete sie. Ju wischte ihr die Tränen weg. "Nein, ganz im Gegenteil ich finde deine Augen echt hübsch.", meinte er. Leila erstarrte. "Dann bist du der erste.", erklärte sie. "Bitte erklär mir warum du gedacht hast das wir diesen Kampf nicht schaffen.", bat Ju. Leila antwortete: "Weil Dämonen dabei waren es hätte nur einer von euch gebissen werden müssen dann wärt diese Person schon innerhalb Sekunden tot." Tränen liefen ihre Wangen runter als sie daran dachte. Er wollte aufstehen und das Zelt verlassen doch Leila hob ihn an seinem Ärmel fest. "Bitte bleib bei mir.", jaulte sie mit weinerlicher Stimme. Ju sah überrascht zu ihr. Leila ließ seinen Ärmel los. Ju strobelte durch ihre Haare. "Ich bin dein Leibwächter du könntest mir das befehlen", murmelte er. Leila wimmerte: "Ich bitte dich, aber wenn du gehen willst ist das auch okay für mich." Ju sah verwirrt an. "ich bleibe.", meldete er. Leila lehnte sich an ihn. "Ich habe viele Fehler gemacht weißt du aber das ich gerade in deine Seele gekuckt habe bereue ich ernsthaft. Ich wollte dir nicht nachspionieren.", wimmerte sie. Ju drückte ihren Kopf an seine Brust. Er hatte das gar nicht gemerkt. Aber er fragte sich was sie wohl gesehen hatte. Leila hate die Angst gespürt die in ihm war als sie in die Schlucht gefallen wollte. Ihre Tränen tropften auf seinen Schoß. "Alles wird gut.", versprach Ju. Leila stieß ihn weg. Sie knurrte: "Hör auf. Nichts wird wieder gut. Ich bin blind und unfähig mein eigenes Team zu beschützen. Ich soll jemanden Finden der mit mir den Rest meines Lebens verbringen will und die Blutslinie von Wolfsstein fortführt. Ich ich habe meine Eltern nicht mehr und immer heißt es ich soll mehr wie sie sein. Doch so bin ich nicht. Ich werde es nie schaffen Perfekt zu sein." Ju drücke sie wieder an sich und sie werte sich nicht. "Ich weiß wer du bist. Du bist nach außen immer die starke Kriegerin doch innen drin bist zu zart und zerbrechlich.", murmelte er. Leila legte ihre Arme um ihn. "Ju?", riefen Luka und Niklas vor den Zelten. Leila befreite sich aus seiner Umarmung. Ju stand auf und ging nach draußen. "Ju, Hast du Leila gefunden?", fragte Adrien. Leila band sich schnell eine Augenbinde um. "Ja sie ist im Zelt und ruht sich aus. Lasst sie vielleicht schläft sie ja bald ein.", antwortet Ju. Die Anderen gingen auch in ihre Zelte. Niklas kam dicht gefolgt von Ju in das Zelt. Leila saß immer noch wie ein Häufchen Elend da. Niklas kniete sich neben sie. "Hey ist alles okay?", fragte er. Leila nickte. Niklas meinte: "Es ist schade dich in diesen Klamotten zu sehen du hast so eine schöne Figur. Die durch die zu großen Pullover nicht zu sehnen ist." "Du findest mich also hübsch?", fragte Leila. Niklas antwortete: "Ja." Ju mischte sich ein: "Wir sollten jetzt schlafen gehen und die Klamotten sollten reichen biss deine Klamotten trocken sind." Niklas legte sich mürrisch hin. Leila kuschelte sich an die Beiden ran. Nach kurzer Zeit waren alle drei eingeschlafen. Als Ju aufwachte schlief Leila noch tief und fest. Er sah weiter hoch und begegnete Nikas' blauen Augen. Ju befreite sich aus Leilas Griff. "Komm wir lassen sie noch weiterschlafen.", flüsterte er und verließ das Zelt. Kurz darauf folgte Niklas ihm. Luka und Adrien saßen schon an der Feuerstelle. "Wir warten noch bis die Anderen aufwachen.", meinte Luka. Ju schob den Schnee dort vom Baumstamm wo er sich hinsetzen wollte. "Ich habe da ne frage, Luka hast du Leila eigentlich jemals lächeln gesehen?", fragte Ju. Luka dachte kurz nach. "Jetzt wo du es sagst. Nein habe ich nicht.", antwortete er. Leila wachte auf. Sie kam aus dem Zelt. Barfuß tappte sie durch den Schnee. "Leila du erkältest dich noch!", jaulte Luka erschrocken. "Wenn ich meine Nassen Schuhe anziehe bringt mir auch nichts.", meinte sie. Ihre Stimme hörte sich kälter an als der Schnee. Sie zog sich ihren Helm auf und setzte sich neben Luka. "Sind meine Klamotten eigentlich trocken?", fragte sie. Ju schüttelte den Kopf und Zeigte auf die Kleidung die triefend auf einem Ast hingen. Leila tappte zu ihren Klamotten. Sie streckte ihre Hand aus. Eine Flamme erschien auf ihr. Doch Leila erschrak und purzelte nach hinten in den kalten Schnee. "Was hast du grad gemacht?", fragte Adrien. Leila saß zitternd im Schnee. "Ich habe gedacht das ich stark genug währe doch ich bin immer noch zu schwach. Ich habe angst vor meiner eigenen Kraft.", jaulte sie. "Wo von redest du?", fragte Ju, der zu ihr gekommen war und sich neben sie in den Schnee gekniet hatte. Leilas Augenbinde wurde von ihren Tränen durchnässt. Sie stand auf und ging zurück in ihr Zelt. Ju rannte ihr nach. "Verschwinde ich will allein sein.", knurrte sie. Ju lief wieder rückwärts aus dem Zelt. "was ist passiert?", fragte Alia die in Begleitung von Nilo und Minou war. Luka beschrieb ihnen kurz was passiert war. "Wir sollten ihr erst mal Zeit lassen. Währenddessen können wir uns um die Anderen Aufgaben kümmern wie Essens Versorgung.", meinte Minou. Sie teilten sich in Gruppen auf. Ju blieb als Wache im Lager. Er schnitzte mit einem Messer an einem Stock herum. Leila kam aus dem Zelt. Ihre Arme und Beine zitterten immer noch. "Ju ich weiß wo ein Lager der Anderen ist dort könnten wir etwas Gutes bekommen.", plante sie. "Welches Team ist das?", fragte Ju. Leila antwortete: "Das von Charlotte." "Die Anderen müssten bald von ihrer Jagt wieder da sein dann können wir bei ihnen vorbeischauen.", meinte er. Sie warteten eine Weile.
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Die Jägerwölfe
FantasíaIn einer Welt in der alle Lagerfeuergeschichten und Horrorgeschichten wahr sind müssen manche ihr normales leben aufgeben damit die anderen Menschen in aller ruhe weiter Leben können. Eine Familie gibt von einer Generation zur Nächsten diese Aufgabe...