3.Kapitel

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So gleich sprang ich auf und lief zur Tür. Ich öffnete sie eine Spalt weit und lauschte ob jemand unten im Wohnzimmer war. Unglücklicherweise hörte ich wie der Fernseher unten lief. Wer auch immer gerade unten sass, würde garantiert den Alpha darüber informieren, falls ich es versuchen sollte zur Haustür zu gelangen. Der Alpha hatte es mir strengstens verboten draussen herum zu streifen, den Grund dafür wusste ich jedoch nicht. Für mich war es einfach eine weitere Strafe des Alphas.

Damit blieb mir nur noch das Fenster. Da meine kleine Abstellkammer im ersten Stock war es ein leichtes für mich beinahe geräuschlos nach draussen zu gelangen. Ich öffnete ganz langsam das alte Fenster. Dabei gab es einen quietschenden Laut von sich als ich es nach oben schob. Nervös hielt ich kurz den Atem an und lauschte nach Schritten die nach oben kamen. Als es aber weiterhin stumm auf dem Flur blieb, atme ich erleichtert aus.

Ich sah kurz aus dem Fenster ob auch wirklich niemand im Moment unten im Garten war. Da ich jedoch niemanden entdecken konnte kletterte ich auf das Fensterbrett und sah noch einmal nach unten, ehe ich leicht in die Hocke ging und absprang. Unten angekommen rollte ich mich geschickt ab um jegliche unnötigen Geräusche zu vermeiden. Flink sprang ich auf meine Füsse und rannte in den nahe gelegenen Wald.

Als ich kurz darauf bei der Lichtung ankam war von den Beiden noch keine Spur zusehen. Ich beschloss mich auf einen der grossen Felsen neben dem kleinen Teig zu setzt und auf die Jungs zu warten. Die Lichtung war nicht einfach zu finden. Ringsherum bildeten eng beieinanderstehende Dornenbüsche und Bäume einen idealen Schutzwall.

Die Lichtung hatte ich durch puren Zufall gefunden als ich bei einem Spaziergang von einem Gewitter überrascht wurde und Schutz unter einem der Bäume suchte. Dabei stolperte ich über eine Wurzel, die aus dem Boden ragte und fiel in eine der Dornenbüsche. Als ich mich schliesslich wieder hinaus gekämpft hatte stand ich auf der Lichtung. Anschliessend habe ich die Lichtung Hobi und Jimin gezeigt und danach wurde sie zu unserem geheimen Treffpunkt.

Sie war sicher nicht die grösste Lichtung aber mit Sicherheit eine der Schönsten die ich gesehen hatte. In ihren Mitte befand sich ein kleiner Teich, der mit einem kleinen Bach verbunden war. Ringsherum um den Teig waren Felsen verteilt wie wenn sie von Menschenhand dahingestellt wurden. An Vollmond war der Anblick besonders schön, wenn sich der Vollmond im Wasser spiegelt und die Lichtung in sanftes Licht getaucht wurde. Die Felsen erleuchteten dann in einem strahlendem Weiss und die Lichtung bekam ihre ganz eigene magische Aura.

Ich war oft hier um nachzudenken und um den Schikanen zu Hause zu entfliehen. Es mag zwar sein das sie dafür sorgten, dass ich immer genügend zu essen hatte und auch ein kleines Taschengeld bekam für das Mittagessen in der Schule. Aber das hielt sie nicht davon ab mir ständig zu zeigen was sie von mir hielten und wie sehr sie mich verachten.

«Verdammt diese Dornenbüsche reissen mir jedes verdammte Mal Löcher in meine Kleidung, von meinen zerkratzten Armen mal abgesehen.», hörte ich Jimin noch ehe ich ihn sah. Er klagte jedes Mal aufs Neue das der Eingang zu schmal sei, da ich aber nicht riskieren will das sie Lichtung von einer der Grenzpatrouillen gefunden wird, verbot ich ihm den Eingang zu vergrössern. Ich drehte meine Kopf zum Eingang und sah wie Jimin und direkt dahinter Hobi, aus den Dornenbüschen krabbelten. «Also was genau ist los und komm jetzt ja nicht mit der billigen Ausrede wie vorhin. Ich hab mir nicht umsonst die Jacke ruinieren lassen», wollte Jimin von mir wissen als er damit fertig war sich den nicht existenten Dreck von den Kleidern zu klopfen. Schliesslich liessen sich die beiden neben mir auf dem Felsen nieder.

«Also bevor ich anfange sollte ich mich vielleicht bei dir entschuldigen. Ich weiss nicht was da in mich gefahren ist.», «Schon okay, vergeben und vergessen. Du weisst das ich dir nicht lange böse sein kann. Aber eine Erklärung schuldest du mir trotzdem», verlangte er. «In Ordnung, also bei uns Werwölfen ist es so dass es für jeden von uns das ideale Gegenstück gibt, unsere Mates. Die Legende besagt, dass als die Mondgöttin uns schuf, eine Teil unsere Seele jeweils abspaltete und in einem anderen Körper gab. Das bedeutet aber nicht das wir uns auch lieben müssen es kann auch einfach nur der allerbeste Freund den man sich wünschen kann, sein.

Wir Werwölfe können ab unserem 18. Lebensjahr unseren Mate spüren und finden. Bei meiner Mutter war es mein Vater, eigentlich vollkommen okay. Jedoch sind oder waren meine Eltern Alphas verschiedener Rudel. Aus diesem Grunde durften sie sich nach der ersten Begegnung nie wiedersehen, so besagt es der Kodex. Doch dies hielt meine Eltern nicht davon ab sich weiter im Geheimen zu treffen. Schliesslich flog das Versteckspiel auf und meine Eltern waren gezwungen Lebwohl zusagen. Meiner Mutter wurde schliesslich sogar das Amt als Alpha entzogen. Jedoch war sie zu diesem Zeitpunkt bereits schwanger mit mir», erzählte ich ihnen.

«Aber dann wärst du doch eigentlich der zukünftige neue Alpha?», mit gerunzelter Stirn sah mich Jimin an. «Ja das ist richtig, jedoch ist mein Vater nicht im Rudel was mich zu einem Bastard macht, was auch der Grund ist wieso mir das Amt als Alpha verweigert wird», erklärte ich ihm. «Aber das ist nicht der eigentliche Grund weswegen wir hier sind nicht war Kookie?», vermutete Hobi. «Nein, da hast du recht. Der eigentliche Grund kommt erst jetzt. Wenn zwei Alphas eine gemeinsames Kind kriegen, so ist das Kind ein Trueblood. Und da meine Eltern beide Alphas sind, ob man meiner Mutter nun das Amt entzogen hat oder nicht, bin ich so ein Trueblood», erklärte ich weiter.

«Aha und warum genau darfst du jetzt nicht in die Schule?», fragte mich Jimin verwirrt. «Aufgrund dessen, dass ich ein Trueblood bin, kann ich ab meinem 18. Geburtstag nicht nur meine Mate finden, an dem Tag werden sich anscheinend auch meine Kräfte voll entfalten. So hat es mir zumindest meine Mutter gesagt. Deshalb bin ich dieses Mal noch angespannter und meine Mutter will verhindern das ich die Kontrolle verliere. Du hast ja selber mitgekriegt wie wenig das es im Moment braucht, damit ich aus der Haut fahre, Jimin.»

«Also nochmals zum mitschrieben. Du wirst in zwei Tagen deine einzige und wahre Liebe finden und dann auf ewig mit ihr zusammen sein?!», fragte mich Jimin entgeistert. «Sag mal hast du mir jetzt gerade nicht zugehört? Es muss nicht unbedingt die grosse Liebe sein, verdammt!», fuhr ich ihn an und lies zum zweiten Mal an diesem Tag meine Augen aufleuchten. «Okay, Okay, haben wir verstanden, komm runter», erwiderte er hastig, lehnte sich ein wenig weg von mir und hob abwehrend die Hände.

«Aber was sind das für Kräfte von denen du gesprochen hast?», lenkte Hobi ab. Ich zuckte mit den Schultern. «Keine Ahnung das hat mir meine Mutter nicht gesagt», erwiderte ich wieder völlig ruhig. «Verdammt du hast ja schlimmere Stimmungsschwankungen als zehn Schwangere zusammen», «Verdammt, Jimin! Kannst du bitte wenigstens einmal deinen Sarkasmus lassen? Oder muss er dir zuerst das Gesicht zerfetzten?», fuhr ihn Hobi an. «Schon verstanden, ich halte die Klappe», erwiderte er. «Aber was ist, wenn deine Mate keine sie, sondern ein er ist?», fragte er dann trotzdem.



Trueblood ¦VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt