67.Kapitel Epilog

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Tae P.o.V.

Yoongi hielt mir eine Fackel hin. Stumm nahm ich sie entgegen. Mit Tränen in den Augen und schweren Herzens lief ich auf den Scheiterhaufen zu. Auf ihm lag der Mensch den ich am wenigsten verlieren wollte. Wenn man ihn so sah könnte man beinahe schon das Gefühl haben er würde bloss schlafen und jeden Augenblick die Augen aufschlagen, wenn da nicht die hässliche Wunde wäre.

Ein Schluchzen entfuhr mir. Mit zittrigen Händen liess ich die Fackel in den Haufen fallen. Binnend weniger Sekunden frassen sich die Flamen durch das trockene Holz hinauf zum Leichnam. Bald schon brannte der ganze Haufen lichterloh.

Yoongi trat nach vorn und zog mich sanft von dem brennenden Scheiterhaufen weg. «Wir haben zwar den heutigen Krieg gewonnen doch unser Sieg forderte ein grosses Opfer. Derjenige den wir um alles in der Welt schützen wollte, derjenige der am härtesten für sein Glück kämpfen musste, ist heute von uns gegangen. Jungkook war ein wahrer Freund in jeglicher hin Sicht und es war mir eine Ehre in gekannt zu haben.

Doch trauert nicht, den wisset er wird nun im Himmelsreich zur Rechten Onwas sitzen, so wie es ihm zu steht. Mögen sie deinen Namen lobpreisen auf das wir in schallen hören aus den Tiefen von Walhalla. Denn ein grosser Mann ist gefallen, ein Krieger, ein Anführer, ein Freund», Yoongis Worte drangen nur schwach zu mir durch. Es ist als wäre ich seit Stunden wie in Watte gepackt.

Nach und nach verliessen alle bis auf seine engsten Freunde und Verwandte den Platz. Schliesslich versagten meine Beine ihren Dienst und ich sank schluchzend zu Boden. Weinend sah ich zu wie der Rauch in den Himmel aufstieg. Der Mond schien hell, beinahe schon tröstend auf uns herab.

Die Kälte des Schnee, die sich durch meine Kleider frass, bemerkte ich kaum. «Warum?!», schrie ich schluchzend gegen Himmel wohl wissend das ich keine Antwort erhalten würde. «Was hab ich dir getan das du mir das antust?», schluchzte ich weiter.

Das Schlimmste war nicht einmal Jungkooks Tod. Das Schlimme war auf zu wachen und ohne ihn leben zu müssen. Warum war ich nicht mit ihm gestorben, so wie es eigentlich sein sollte? Niemand konnte es fassen als ich einige Stunden nach dem Krieg die Augen auf Schlug und quick lebendig war. Alle dachten es sei ein Wunder doch für mich war es ein Fluch. Lieber wär ich tot gewesen als den jetzigen Schmerz spüren zu müssen.

Keiner konnte es sich erklären wie das möglich war. Nicht einmal die Ältesten hatten davon je etwas gehört.

Noch immer sass ich weinend im Schnee. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als mich Yoongi sanft hoch zog und ins Haus bugsierte. Der Scheiterhaufen jedoch war in zwischen nur noch ein Haufen glühender Kohle. «Na komm, leg dich ein wenig hin», meinte mein bester Freund leise flüsternd. Er wandte sich kurz um und nickte den anderen zum Zeichen das sie anfangen konnten die Asche zu verstreuen zu.

Ich hatte nicht die Kraft mich gegen ihn zu wehren und so lies ich mich von ihm zu meinem Bett führen. Vorsichtig half er mir mich aus den nassen Kleidern zu schälen. Er deckte mich sanft mit der Decke zu uns setze sich neben mich aufs Bett. «E-es tut so we-eh», schluchzte ich leise und vergrub mein Gesicht im Kissen. «Ich weiss, versuch zu Schlafen Tae», beruhigend strich er mir über die Schulter.

Ich wusste nicht wann ich ein schlief, doch irgendwann öffnete ich meine Augen und fand mich in Onwas Reich wieder. «Jungkook?!», schrie ich sogleich hoffnungsvoll los. «Ich bin hier Tae alles gut, beruhige dich», hörte ich seine Stimme hinter mir. Mit einem rissen Kloss im Hals und Tränen in den Augen drehte ich mich ganz langsam um. Ich konnte meinen Augen nicht glauben als ich ihn vor mir sah.

Schliesslich konnte ich mich nicht länger zurück halten und rannte auf ihn zu. Fest schlang ich die Arme um ihn und drückte ihn so fest ich konnte an mich. «Warum hast du mich verlassen? Warum?», schluchzte ich gegen seine Halsbeuge. «Shh, alles gut jetzt bin ich ja da», beruhigen hielt er mich und strich mir sanft über den Rücken.

Als ich mich nach einiger Zeit beruhigt hatte, löste ich mich ein klein Wenig von ihm und sah ihm stumm in die Augen. «Warum?»,

«Weil meine Zeit abgelaufen war», sagte er sanft. «Aber warum lebe ich dann noch?», wollte ich weiter von ihm wissen. «Das war Jungkooks, eigene spezielle Gabe», hörte ich Onwa hinter mir sagen. Mit Jungkook in den Armen drehte ich mich um. «Wie meinst du das?», wollte ich es genauer wissen.

«Jungkook, kann wenn er will jemanden davor bewahren über die Schwelle zu schreiten», erklärte sie mir. «Aber warum hast du das getan?», wollte ich verzweifelt wissen. «Weil ich will das du dein Leben weiter leben kannst auch wenn ich nicht mehr da bin. Du sollst alt und glücklich werden und noch ein erfülltes Leben leben. Deswegen habe ich das getan», klärte er mich auf.

«Aber hast du den nicht verstanden das ich ohne dich nicht leben will und kann?», fuhr ich ihn an. «Doch das habe ich sehr wohl. Deswegen bitte ich dich mir nun hier und jetzt zu versprechen, dass du es versuchen wirst. Versprich mir das du wieder jemanden in dein Herz lässt und wenigstens versuchst glücklich zu leben. Versprich es mir», bittend sah er mich an.

Inzwischen flossen mir die Tränen in Sturzbächen über die Wangen. «Aber ich will niemanden anderes, will doch nur dich», schluchzte ich. «Ich weiss aber versuch es wenigstens», bat er mich. Ich wollte etwas erwidern als ich bemerkte wie er sich langsam begang von mir zu entfernen und auf zu lösen. «Nein du darfst nicht gehen!», schrie ich ihm zu und versuche ihn festzuhalten. Doch egal wie sehr ich versuche ihn festzuhalten er entfernte sich immer weiter. «Versprich es mir», seine Stimme entfernte sich immer weiter und wurde zunehmend leiser. «Ich verspreche es dir!», schrie ich ihm nah als er vollkommen verschwand.

Schluchzend öffnete ich die Augen. «Ich verspreche es dir», flüsterte ich leise mit gebrochener Stimme zu mir selbst.

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Zwei Jahre später:

Ich bedient gerade einer der Kunden im Cafe als die Klingel einen neuen Gast ankündigte. Ich war nach der Sache mit Jungkook wieder hierhergekommen. Hatte mein Studium wieder aufgenommen und auch wieder angefangen zu arbeiten. Natürlich hatten es haufenweise Fragen gegeben doch nach einiger Zeit hatte sich alles wieder eingependelt und es schien fast so als hätte es ihn nie geben.

Einzig meine Erinnerungen und seine Freunde die mich hin und wieder hier besuchten zeugten von seiner Existenz. Obwohl ich Jungkook versprochen hatte, mich wieder auf jemanden einzulassen und glücklich zu werden, leicht war es nicht. Irgendetwas in mir sträubte sich in mir noch immer gewaltig bei dem Gedanken.

Ich setzte mein Lächeln auf und drehte mich zur Eingangstür, um den Neuankömmling zu begrüssen. Als ich ihn die braunen, beinahe schon schwarz wirkenden Augen des jungen Mannes sah, blieb mein Herz für einen Augenblick stehen, ehe um zigfaches schneller weiter schlug. Meine Wangen erröteten sich von alleine und der Willkommensgruss blieb mir im Hals stecken.

Ich räusperte mich, um mich wieder zu fangen und atmete kurz tief durch ehe ich mich ihm zu wandte. «Willkommen, Was darf ich ihnen bringen?», wollte ich von ihm wissen. «Einen Kaffe zum Mitnehmen und deinen Namen», grinsend zwinkerte er mir zu. «Alles klar, kommt sofort», hastig wandte ich mich ab damit er nicht meine roten Wangen sehen konnte.

Rasch fertigte ich die Bestellung und reichte sie ihm schliesslich. «Und was ist mit deinem Namen?» wollte er wissen. «Oh ich bin Taehyung», stelle ich mich ihm vor. «Freut mich dich kennen zu lernen ich bin Luan», strahlend lächelte er mich an, ehe er seinen Kaffe entgegennahm und das Cafe verlies. Jedoch nicht ohne sich noch einmal um zu drehen und mir zu lächelnd zuzuwinken.

Mit einem Mal war mir als würde die Sonne noch ein wenig heller Scheine und ich wusste das nun der Richtige Augenblick gekommen war, um neu anzufangen.  

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Tja und das wars meine Freunde. Trueblood ist hiermit beendet ich werd nacher noch die Danksagung hoch laden.

Trueblood ¦VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt