III. GANGNAM

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JEONGGUK;ZWEI WOCHEN SPÄTER

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JEONGGUK;
ZWEI WOCHEN SPÄTER


,,Sicher, dass du alles hast?", hakt Hobi nach und ich lasse meinen Blick über die überschaubaren Kisten schweifen. ,,Klar, so viel habe ich ja nicht", meine ich amüsiert, was auch meinen besten Freund lächeln lässt. Ein paar Sachen fange ich schon an, in der wirklich kleinen Wohnung zu verteilen, während mir Hoseok dabei zusieht.

,,Kommst du soweit klar?", fragt er leicht besorgt nach, doch ich drehe mich nur lieb lächelnd zu ihm um und nicke. ,,Das wird schon. Wie gesagt, ich muss mein Leben auf die Reihe kriegen und das ist der erste richtige Schritt", meine ich stolz und stemme meine Hände in die Hüften.

,,Tu bloß nichts Unüberlegtes, verstanden?", mahnt er mich in einem mütterlichen Ton, weshalb ich auflachen muss. ,,Tue ich das nicht schon?", antworte ich mit einer Gegenfrage und wende mich erneut den Kisten zu. ,,Hey danke, dass du mir hilfst. Das ist nicht selbstverständlich, wobei du noch dein eigenes Leben Schrägstrich Studium hast", bedanke ich mich ehrlich bei meinem besten Freund, welcher gerade drauf und dran ist, mein Bett aufzubauen.

,,Kein Problem. So viel hast du ja nicht", wiederholt er mich amüsiert, was auch mich erneut zum Lachen bringt. Plötzlich klingelt sein Handy, woraufhin er den Anruf annimmt. Wie in neunzig Prozent der Fälle ist es mal wieder seine Mutter und ich kann mir bereits vorstellen, was sie ihm sagt.

Als er auflegt, erkenne ich allein schon an seinem Blick, was nun kommt. ,,Es wird langsam spät. Du sollst nach Hause, habe ich recht?", rate ich grinsend, weshalb er ebenso lächelnd nickt. Es ist immer wieder das selbe. ,,Du kennst meine Mutter ja beinahe besser als ich", lacht er, wozu ich mit einstimme.

,,Na komm, sieh zu, dass du nach Hause kommst. Und pass auf dich auf, es laufen eine Menge Übeltäter herum!", warne ich ihn scherzhaft, weshalb er amüsiert schnaubt. ,,Alles klar, ich bin doch schon groß." Seine weißen Zähne strahlen mich an, während er auf mich zukommt. ,,Wir sehen uns", verabschiedet er sich und wir umarmen uns daraufhin kurz.

Nachdem ich mich ein weiteres Mal bedankt habe, verschwindet er hinter der Tür und lässt mich alleine in einer merkwürdigen Stille zurück.

Seufzend packe ich die restlichen, wenigen Dinge aus und stelle sie in das einzige Regal dieser Wohnung. Viel zu selten habe ich mir vorgestellt, wie es ist, alleine zu wohnen und plötzlich stehe ich in diesem Zimmer, welches ich ab heute meine Wohnung nenne. Vorbereiten konnte ich mich nicht darauf, aber wer rechnet auch schon damit, dass einen seine eigenen Eltern aus dem Haus schmeißen?

Schnell schüttele ich diesen Gedanken ab und fokussiere mich wieder auf die Gegenwart. Da es nur ein winziges Fenster gibt, welches ausschließlich die Funktion des Belüftens hat, beschließe ich, mir das schön beleuchtete Viertel ein wenig anzusehen und eventuell die ein oder anderen Klamotten einzukaufen. Dafür müsste ich vielleicht zu allererst zur Bank.

Mit meiner Kreditkarte bewaffnet mache ich mich mit Google Maps und der eingegebenen Route auf zu meinem Ziel. An manchen Orten dieser Stadt kann es mit ein bisschen zu viel Fantasie wirklich gruselig werden, aber so lange man sich auf die wunderschöne Beleuchtung konzentriert, dürfte man keine Panik bekommen.

Da es schon früher dunkel wird zu dieser Jahreszeit, sind gegen sechs Uhr Abends nicht mehr allzu viele Leute draußen unterwegs, dennoch genug, um sich nicht im Fall der Fälle hilflos ausgeliefert zu fühlen. Als ich ein Stück weiter weg von meiner Wohnung bei der Bank ankomme und eine recht beachtliche Summe an Geld abgehoben habe, fühle ich mich nur noch unsicherer, so durch die Straßen zu laufen.

Angespannt schleiche ich durch die Fußgängerzone, in der noch einige Läden auf haben. Interessiert achte ich auf jedes noch so kleine Detail und halte nach passenden Outfits Ausschau. Wenn ich meinen Plan umsetzen will und Leute der oberen Schicht verführen will, brauche ich dementsprechende Kleidung.

Anpassung ist die beste Tarnung.

Nicht nur das, auch eine angemessene Frisur und gepflegtes Aussehen im Allgemeinen sind besonders wichtig. Da ich immer mehr Richtung Kern Gangnams komme, werden auch die Zahlen auf den Preisschildern immer länger, wenn denn überhaupt mal eines vorhanden ist.

Mit Augen beinahe so groß wie Ping Pong Bälle laufe ich an den zahlreichen Läden vorbei und kann mich an den Produkten gar nicht sattsehen. So gerne ich auch eine Menge dieser schicken Designer Fummel haben würde, so sehr kann ich sie mir auch nicht leisten.

Zumindest könnte ich dann nur so wenig kaufen, dass ich jeden Tag dasselbe Outfit tragen müsste und das muss nun wirklich nicht sein. Seufzend beschließe ich, einen anderen Weg nach Hause zu nehmen und morgen am helllichten Tage mir noch ein Mal die Stadt und die Leute anzusehen.

Im Dunkeln mit einer Menge Bargeld in der Hand ist auch nicht das Wahre. Wenigstens kann ich dann erneut zur Bank und mein Sparbuch ausplündern. Eigentlich hatte ich das Geld für meinen Führerschein gespart, aber wenn ich erstmal eine reiche Frau oder einen reichen Mann gefunden habe, werde ich mich sicherlich schnell mit deren Chauffeur anfreunden können.

So lange ich das nicht allzu sehr mit meinem zukünftigen Partner tue. Am besten ist es, anfangs einen auf süß und zerbrechlich zu machen, damit ich bei demjenigen lande. Dann kassiere ich so viel wie möglich ab und suche mir dann jemand anderes. Bei dem Gedanken fühle ich mich bereits etwas unwohl, aber das ist das Beste, das ich tun könnte.

Mein Vater hat das ständig zu meiner Schwester gesagt: Lerne etwas anständiges oder heirate reich.

Wenn er ihr das nahelegt, kann das bei mir nicht anders sein oder? Dafür muss ich zu allererst lernen, wie man sich in der High-Society verhält; Etikette und so 'n unwichtigen Kram. Ich muss schlagfertiger, frecher und vielleicht sogar noch selbstbewusster werden.

Vielleicht sollte ich das gleich morgen ausprobieren, auf Andere zugehen. Wenn man sich unter Leute mischt, komme ich bestimmt irgendwie dazu, meine Schlagfertigkeit zu trainieren. Hauptsache ich provoziere die Menschen im gesunden Maße, denn oft ist es genau das, was jemanden reizt, denn trauen, tun sich das nicht alle.

Zugegebenermaßen tue ich mich das eigentlich auch nicht so wirklich, aber das ist ja nun eine Sache, die ich an mir ändern will. Am besten besichtige ich erst ein Mal die Stadt, sehe mir an, wer hier alles so herumläuft und halte dann nach potenziellen Arbeitgebern Ausschau.

Ich kann nur hoffen, dass ich qualifiziert genug für irgendeinen Kassenjob bin, aber um ehrlich zu sein, ist doch das Einzige, was man wirklich können muss: den reichen Säcken in den Arsch kriechen und überfreundlich zu denen sein. Man muss sich einfach alles gefallen und herumschubsen lassen können.

Finde ich natürlich ausgesprochen toll, sowas mit mir machen zu lassen. Meine Reizbarkeit muss ich demnach wohl in die Ecke schieben und meine Klappe halten. Einsame Spitzenklasse.

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ich kann mich nicht zurückhalten, also hier das dritte, aber auch letzte kapitel für heute!

das meiste von den vorgeschriebenen/alten kapiteln habe ich auch schon überarbeitet :]

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