XV. HEATED

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JEONGGUK;

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JEONGGUK;

Nervös sehe ich immer wieder auf die Uhr, dessen Ticken schon fast in meinen Ohren dröhnt. Ungeduldig habe ich die teure Rolex an meinem Handgelenk im Blick und wackele mit meinem Bein. Eine Geste, die offensichtlich nicht unbemerkt bleibt.

,,Jeongguk. Du hast in drei Minuten Mittagspause, jetzt geh doch einfach", fordert mich Jimin mit genervtem Ton auf, klingt dabei allerdings ebenso amüsiert. ,,Warum überhaupt bist du so fixiert auf diese eine Stunde? Wird dir die Arbeit jetzt schon zu einem Ort wie die Hölle? Ich meine, ich kann dich ja verstehen, diese ganzen reichen Snobs, aber-", an der Stelle muss ich dieses Missverständnis aufklären.

,,Nein, das ist es nicht, ich treffe mich nur mit jemandem, der mich gleich abholt. Wir haben etwas Wichtiges zu erledigen", erkläre ich ihm kurz und konzentriere mich wieder darauf, den Tresen ordentlich zu wischen.

Mein Blick huscht trotzdem immer wieder auf die überteuerte Uhr. Vorhin hat Jimin mir zusätzlich noch Ringe für Ohren und Finger gegeben, die ich sogar außerhalb der Arbeit tragen darf. Überrascht wäre eine untertriebene Beschreibung meiner Mimik, als er mir das klargemacht hat.

,,Jetzt geh schon", drängt er und scheibt mich in Richtung Lager, um meine Sachen zu holen. ,,Ist ja schon gut", beruhige ich ihn etwas und werfe mir daraufhin auch schon meinen Mantel über.

Namjoon und ich wollen uns bei dem von ihm ausgesuchten Laden vor Ort treffen, wo er mir - zu meiner ehrlichen Überraschung - einen brandneuen Anzug kaufen möchte, da ich ihm leider und wirklich ohne etwaige Absichten mitteilen musste, dass ich keinen besäße.

Auch wenn ich Einen gehabt hätte, wäre es wohl keiner, der seinen Standards und vermutlich auch denen seiner Familie gerecht werden würde. Allein deswegen bin ich ihm ehrlich dankbar, dass er das für mich übernimmt.

Mein Vorschuss wäre bei Weitem nicht genug für einen Anzug inklusive Hemd, Krawatte und Schuhen gewesen. Von diesem Geld muss ich mich immerhin noch selbst versorgen mit Produkten, die sich Grundgüter nennen.

Ein bisschen Panik habe ich schon beim Gedanken an die bevorstehende Hochzeit. Immerhin ist es seine engste Familie und da ich vorhabe, noch ein Weilchen bei Namjoon zu bleiben, ist der erste Eindruck umso wichtiger; besonders unter den Umständen, dass ich ihn kaum kenne.

Ich kann nur hoffen, dass er ihnen klarmacht, dass wir uns gerade erst kennengelernt haben, damit ich peinliche Fettnäpfchen vermeiden kann. Vielleicht sollte ich das nochmal ansprechen.

Genau in diesem Moment legt sich eine Hand auf meine Schulter, bei dessen Berührung ich mich erschrocken umdrehe, allerdings gleich wieder erleichtert ausatme, als ich Namjoon erblicke. ,,Ich habe gerade an dich gedacht", teile ich ihm mit lasziven Unterton mit.

,,Ach ja? Welcher Anlass erweist mir die Ehre?", fragt er überspitzt und grinst mich breit an, ehe er mir bedeutet, ihm in eine bestimmte Richtung zu folgen, die uns höchstwahrscheinlich zu dem Laden führt, in dem ich mir heute einen Anzug aussuchen darf. Es dürfte bis zu dem Geschäft nicht mehr weit sein.

,,Weißt du, vielleicht solltest du deiner Familie mitteilen, dass wir uns noch nicht so lange kennen. Immerhin könnte ich kaum Fragen über dich beantworten und ich möchte ungern, dass es zu einer unangenehmen Situation wird, weißt du?", erkläre ich ihm etwas unsicher, woraufhin er verständnisvoll nickt.

Bevor er zu sprechen beginnt, stoppt er mich und hält mir die Tür des Ladens auf, bei dem wir offenbar bereits angekommen sind. ,,Deine Bedenken sind nachvollziehbar und ich werde ihnen auf jeden Fall sagen, dass wir uns noch nicht allzu lange kennen. Für meine Mutter ist es nur wichtig, dass ich eine Begleitung habe", meint er und rollt aufgrund dieser Tatsache die Augen, was mich zum Lachen bringt.

Daraufhin erreicht uns ein Mitarbeiter des Geschäfts und fragt, ob wir etwas brauchen, doch Namjoon lehnt den Service dankend ab. Scheinbar weiß er, worauf es ankommt.

Sicherlich trägt er oft genug Anzüge zu irgendwelchen Events, dass er sich damit auskennt und besitzt selbst dutzende davon. Dabei fällt mir auf, dass er sogar jetzt einen trägt und er nicht besser aussehen könnte. Von hinten habe ich einen perfekten Blick auf ihn und als er stoppt, um sich ein paar Kleidungsstücke anzusehen, bekomme ich bald die kompletten 360° auf einem Silbertablett präsentiert.

Mehr oder minder unbewusst lecke ich mir die Lippen, während ich ihn von oben bis unten mustere. Dabei bemerke ich kaum, dass er sich mir zugewandt hat und mich grinsend beobachtet. ,,Tut mir leid, dieser Anzug steht nicht zum Verkauf, auch wenn er Ihnen anscheinend sehr gefällt", neckt er mich, was mich aus meiner eigenen Welt herausreißt.

Dies bringt mich ebenso zum Grinsen, als ich mich ein Stück näher an ihn heranstelle. Ein Blick über seine Schulter verrät mir, dass sich der Verkäufer glücklicherweise nicht im Sichtfeld befindet.

Schmunzelnd sehe ich ihn an und komme seinem Ohr näher, welches mir, dadurch dass er zu den Kleiderstangen gedreht ist, zugewandt ist. ,,Nicht nur der Anzug gefällt mir. Eigentlich habe ich es vielmehr auf das abgesehen, was darin steckt", raune ich ihm zu und fahre mit meiner Hand von seinem Rücken hinunter zu seinem Hintern, welcher mir so wohlgeformt in dieser Hose ins Auge sticht.

Namjoon beißt sich leicht auf seine Unterlippe, was mich nur noch mehr dazu verführt, so fest zuzudrücken, dass es ihn kurz keuchen lässt. Mein Unterleib fängt deutlich an zu kribbeln und schlagartig wird mir ganz warm.

In meinen Wangen spüre ich die Hitze aufsteigen, die sich bis in meine Zehenspitzen verteilt. ,,Jeongguk, wenn du nicht aufhörst, kann ich für nichts garantieren", flüstert er hörbar erregt und atmet dabei genau wie ich schwerer als sonst.

,,Wer sagt denn, dass ich das nicht will?", erwidere ich, weshalb er kurz auflacht. Als er mich anguckt, sehe ich ganz genau das lüsterne Funkeln in seinen Augen. ,,So sehr ich auch diese Chance nutzen möchte, kann ich nicht. Wir haben nicht die Zeit dazu", entgegnet er mir und dreht sich nun vollends in meine Richtung, sodass wir uns gegenüber stehen.

,,Zeit ist relativ", versuche ich ihn vom Gegenteil zu überzeugen, doch das scheint nicht so recht zu funktionieren. ,,Jeongguk", meint er in einem ernsten aber auch ermahnenden Ton, was mich nicht minder erregt.

Allerdings reiße ich mich zusammen, grinse ihn dennoch lustbetont an. ,,Na schön, lass uns endlich einen Anzug anprobieren", knicke ich letztendlich doch ein und will gerade an ihm vorbeigehen, als er mich wieder zurückzieht und seine Lippen auf die meinen drückt.

Überrascht versinke ich in diesem Kuss und blende für einen Moment nochmal unsere Umgebung aus. Als wir uns wieder lösen, bleibt mir selbst dann noch beinahe der Atem weg.

Schmunzelnd gehe ich an ihm vorbei und greife mir zwei, drei Anzüge in meiner Größe heraus, ohne wirklich darauf zu achten, wie diese aussehen. Namjoon sieht mich skeptisch an, was sich nicht wirklich ändert, als ich ihn an der Hand zu einer Umkleidekabine ziehe.

,,Falls du noch etwas anderes dabei im Sinn hast, kannst du dir das gleich wieder aus dem Kopf schlagen, Jeongguk", macht er mir von Anfang an klar, was mich schmollen lässt. ,,Wieso denkst du eigentlich, dass ich es nur darauf abgesehen habe? Wir sind einzig und allein hier, um einen Anzug zu finden, richtig? Davon sollten wir nicht abkommen", erkläre ich und zwinkere ihm am Ende noch spielerisch zu.

Vielleicht haben wir ja etwas Zeit für uns auf der Hochzeit.

GOLD DIGGER ➟ NAMKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt