XXIV. HE'S GOT SECRETS

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NAMJOON;

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NAMJOON;

Seitdem ich nach Hause gekommen bin, was nun nicht gerade lange her ist, da ich wieder länger gearbeitet habe, als ich eigentlich sollte, habe ich allesmögliche in diesem Gebäude in irgendwelche Schubladen versteckt. Besonders das Wohn- und mein Schlafzimmer sahen davor aus, als wäre darin irgendetwas explodiert.

Dass Jeongguk vor meiner Tür steht und die Klingel durch das gesamte Haus läutet, kommt viel zu schnell und viel zu unerwartet — trotz Ankündigung.

Hastig renne ich die Treppen herunter, schmeiße eilig noch ein Kissen auf das Sofa und öffne dann meinem heutigen Gast hechelnd die Tür. ,,Hi, komm doch rein", begrüße ich den Jüngeren, welcher mit einem deutlich verwirrten Blick auch eintritt.

,,Selber hi? Sag mal, geht's dir gut?", fragt er mich skeptisch und schlüpft aus seinen Schuhen, während er mich kritisch von oben bis unten analysiert. ,,Klar, mir geht's bestens", versichere ich ihm mit noch immer schwerer Atmung. Daraufhin ziehe ich ihn einfach mit in die Küche, bevor er die nächste Frage stellen kann, die ich nicht beantworten will.

Auf der Arbeitsplatte lässt er die Einkaufstüten nieder, die ich erst jetzt bemerke. ,,Stimmt, Lebensmittel braucht man zum Kochen. Gut, dass du daran gedacht hast", merke ich scherzhaft an, was ebenso Jeongguk zum Lachen bringt.

,,Du bist ja total durch den Wind! Habe ich dich mit meinem Vorschlag so aus der Bahn geworfen oder ist irgendwas auf der Arbeit passiert?", fragt er interessiert nach und packt dann die Einkäufe aus. Sofort mache ich mich nützlich und helfe ihm dabei. ,,Nein, nein, alles in Ordnung. Ich hab nur ein bisschen aufgeräumt", gestehe ich in einem Ton, der das Ganze ziemlich heruntergespielt.

Anfangs erwidert er nichts darauf, doch nach einer Weile des Überlegens macht er letztlich den Mund auf. ,,Wie muss es denn hier ausgesehen haben, wenn du so außer Atem bist? Oder hast du einfach nur zu spät angefangen?", hakt er amüsiert nach und beobachtet mich währenddessen.

Leider hat er natürlich total ins Schwarze getroffen, was er mir scheinbar auch ansieht. ,,Sag jetzt nicht, du bist erst vor Kurzem nach Hause gekommen, weil du länger gearbeitet hast", stellt er richtigerweise fest, was ich grundsätzlich nicht verneine. Keine Antwort ist auch eine Antwort.

,,Oh Mann, ich fasse es nicht. Hast du wenigstens etwas gegessen?", fragt er weiter, worüber ich kurz überlegen muss. Mein Kopf ist noch immer voll von Terminen und Papieren. ,,Ich glaube schon? Ja! Die Hälfte zumindest, für mehr hatte ich keine Zeit", gebe ich kleinlaut zu und traue mich nicht, ihm in die Augen zu sehen. Ein Seufzen seinerseits erreicht meine Ohren. ,,Gut, dann ist es ja umso besser, dass wir jetzt gemeinsam etwas kochen."

Leider muss ich ihn da vorher etwas einschränken. ,,Was das angeht: Ich will dir lieber davor gestehen, dass ich nicht besonders talentiert im Kochen bin. Also eher gesagt so gar nicht", warne ich Jeongguk vor, was ihn allerdings keineswegs aus der Ruhe bringt.

,,Du hast doch noch mich", versichert er mir zwinkernd und beginnt dann, dem Rezept zu folgen. Ich habe die glorreiche Aufgabe zugeteilt bekommen, die Nudeln zu kochen — immerhin etwas.

Als wir beinahe fertig sind, wird der Fluss des Kochens jedoch von Jeongguks klingelndem Handy unterbrochen. Verwirrt guckt er auf den Bildschirm, bricht dann allerdings in einem breiten Grinsen aus und nimmt ab. ,,Hobi! Schön, endlich wieder deine Stimme zu hören!", ruft er absolut euphorisch, bei dessen Anblick man ja glatt eifersüchtig werden könnte. Freut er sich auch so, wenn er mich sieht?

Als ich aus meinen Gedanken zurückkehre, verfolge ich das weitere Gespräch, während ich auf das Essen achte. Jeongguk verlässt nicht den Raum.

,,Was heißt hier musst? Du verbringst doch gern Zeit mit ihm, tu doch nicht so!", beschwert er sich lachend und lehnt sich an die Küchenzeile an. ,,In manchen Momenten würde ich sogar behaupten, du unternimmst viel lieber mit ihm etwas als mit mir!", wirft er seinem Freund Hobi vor und scheint sich prächtig zu amüsieren.

Sein Vorwurf besänftigt meine Eifersucht etwas. Als ich ihn das nächste Mal ansehe, kommt in mir Besorgnis auf. ,,Hoseok, das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu reden", teilt er seinem Gesprächspartner mit einer Ernsthaftigkeit mit, die ich bislang noch nie in Jeongguks Ton wiedergefunden habe. ,,Ja, ich bin bei ihm, wir kochen gerade zusammen."

Meine Aufmerksamkeit gilt endgültig dem Telefonat. Heißt das etwa, das Thema, über welches er jetzt nicht reden möchte, hat etwas mit mir zu tun? Oder wie sind sie so schnell auf mich zu sprechen gekommen? Vermutlich werde ich einfach nur paranoid und es ist gar nicht so ernst, wie es sich angehört hat.

,,Samstag? Klar, wir schreiben nochmal. Ich muss jetzt auflegen. Ja, wir sehen uns, bye!" Jeongguk beendet somit das Gespräch und legt mit einem Seufzen das Handy beiseite.

,,Samstag, hm? Das heißt, da kann ich mir schon andere Pläne eintragen, als mit dir etwas zu unternehmen?", frage ich charmant darauf bedacht, dass er mir von seinem Vorhaben erzählt. ,,Ja leider. Mein bester Freund Hoseok hat mich gefragt, ob wir ins Kino wollen. Wir haben uns ja schon eine Weile nicht mehr gesehen", erklärt er mir und kehrt mir dann den Rücken zu, um das Essen umzurühren.

,,Klingt gut. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich ihn irgendwann auch gerne kennenlernen", merke ich an, während ich mich an die Küchenzeile angelehnt neben ihn stelle.

Überrascht sieht er mich an. ,,Ehrlich?" Ein Auflachen entfährt mir ungewollt. ,,Natürlich, er ist dein bester Freund! Du hast schon meine Familie getroffen, also ist er ja wohl das Mindeste, findest du nicht?", erläutere ich meinen Vorschlag, welcher für Jeongguk nun offenbar nicht minder plausibel klingt.

,,Dann schleppe ich Seokjin auch gleich an. Die beiden sind wie meine Brüder", meint er lächelnd und scheint in Gedanken bei ihnen zu sein. Dies besänftigt meine Eifersucht vollends. ,,Aber das machen wir am besten separat. Du brauchst den halben freien Tag und sich im Kino kennenzulernen ist nicht das Wahre."

,,Also willst du mich nicht dabeihaben", beschuldige ich ihn mit meine Feststellung, um ihn ein bisschen auf den Arm zu nehmen. ,,Das meine ich doch gar nicht, es ist nur so, dass-" Als er sich zu mir umdreht, stößt er augenblicklich auf mein breites Grinsen, weshalb er sofort mit seiner Erklärung aufhört. Kopf schüttelnd kommt er die paar Schritte, die er von mir entfernt ist, auf mich zu.

,,Und ich dachte schon, wir geraten in unseren ersten Streit", meint Jeongguk lächelnd, dessen Mimik ich ihm gleich tue. Meine Arme legen sich locker um seine Hüfte, womit ich ihn noch näher zu mir ziehe. ,,Worüber sollte ich mich jemals mit dir streiten?", hauche ich grinsend, während ich Stück für Stück den Abstand zwischen unseren Gesichtern verringere, bis sich meine Lippen sachte auf die seinen legen.

Langsam beginne ich diese gegen seine zu bewegen, doch nach einigen Sekunden erwidert er noch immer nicht. Fragend löse ich mich von ihm und beobachte seine eingefrorenen Gesichtszüge.

,,Was ist los?"

Scheinbar hole ich Jeongguk mit dieser Frage wieder zurück in die Gegenwart. Blinzelnd widmet er mir nun erneut seine Aufmerksamkeit. ,,Tut mir leid, ich war nur in Gedanken", erklärt er sich schnell und wendet sich dann dem Essen zu. Eilig verteilt er dies auf zwei Schüsseln und läuft daraufhin zum Tisch. Offenbar vermeidet er damit eine weitere Konversation, dabei macht er es so doch nur schlimmer.

Irgendwas in ihm habe ich schon wieder mit meinem Satz ausgelöst, aber was kann das bloß sein? Was ist es, das Jeongguk mir verschweigt?

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und gleich noch ein zweites, weil's so schön war :D

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