XXIII. HE'S KILLING ME

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JEONGGUK;

Nach diesem ereignisreichen Wochenende kehren wir endlich zur Normalität zurück und sind wieder bei unserem fast schon organisatorischen Treffen im Café.

Als ich eintrete und die Barista freundlich begrüße, sehe ich auch schon Namjoon auf unserem Stammplatz am Fenster. Anstatt ihm zuckersüß Hallo zu sagen, knalle ich eine Tüte auf den Tisch und setze mich dann mit den Worten: ,,Du musst mehr essen."

Verblüfft sieht mich mein Gegenüber an und scheint keine Ahnung zu haben, was das gerade war. Neugierig lugt er in die Tüte, kann aber offenbar nicht den Inhalt darin ausmachen. ,,Was ist das?", fragt er dann und guckt mich erwartungsvoll an. ,,Essen", erwidere ich stumpf und lächle darauf.

Noch immer ist er offensichtlich verwirrt und versteht nicht so recht, was er damit jetzt soll. ,,Danke, aber warum genau hast du mir das jetzt mitgebracht? Ich kann mir selbst Essen kaufen, so arm bin ich dann nun auch wieder nicht", antwortet er amüsiert, was mich ebenso lachen lässt. Bei seinem Vermögen kann er sich den ganzen Laden kaufen, aus dem ich das her habe.

,,Deine Mutter hat darum gebeten, dass ich mehr auf dich achte. Da ich sowieso schon daran gedacht hatte, dich wenigstens ans Essen zu erinnern, habe ich mir überlegt, dass ich dir nun jeden Tag Essen mitbringe", erkläre ich ihm stolz und lasse ihn gar nicht erst zu Wort kommen. Er würde mir sowieso nur widersprechen. ,,Und da du morgen nur den halben Tag arbeitest, kochen wir abends gemeinsam."

Skeptisch beäugt er mich und scheint mit meiner Idee konformzugehen. ,,Das klingt mehr nach einer Feststellung als einem Vorschlag", weist er mich darauf hin, worauf ich lediglich nicke, da es stimmt. Ich dulde keinerlei Widerworte.

Bevor er dies auch nur versucht, wird unsere Aufmerksamkeit auf die Barista gelenkt, die Namjoons Namen durch den gesamten Laden ruft; unsere Bestellung ist fertig.

Nachdem mir der Ältere meinen Kakao reicht, fahre ich gleich mit meiner Feststellung fort. ,,Das Ganze bedeutet also für dich, dass du keine Mittagspausen mehr durcharbeitest", erkläre ich ihm in strengem Ton und merke, dass er sogleich dagegen argumentieren will.

,,Namjoon", beginne ich streng und stütze mich auf dem Tisch ab, um ihm klar zu machen, dass ich nun etwas Wichtiges sagen werde, ,,jeder ist um dich besorgt, das mache ich nicht zum Spaß. Du bist total dünn und ich möchte sicher nicht, dass du von all der Arbeit noch krank wirst. Wenn du das nicht einsiehst, muss ich dir eben dabei helfen", meine ich nun deutlich seriöser. Auf der Hochzeit hat man es allein an den Blicken seiner Familie gesehen, dass sie sich allesamt sorgen; zu Recht!

Scheinbar versteht nun auch Namjoon, wie ernst es nicht nur mir ist. Seufzend gibt er also nach. ,,Gut, wenn es unbedingt notwendig ist — aber das Essen bezahle ich!", besteht er auf Letzteres, aber wer wäre ich, wenn ich dieses Angebot ablehnen würde?

,,Na schön, wenn du willst. Du würdest ohnehin einen Weg finden, sodass ich dafür kein Geld ausgebe", gebe ich mich ohne großen Widerstand geschlagen, was Namjoon jedoch sichtbar zufrieden stellt.

,,Hauptsache, du isst es auch wirklich. Wenn nicht, bleibe ich die gesamte Mittagspause bei dir, bis du jedes kleine Bisschen aufgegessen hast. Ob du's glaubst oder nicht, man kann auch während der Arbeit essen", mache ich ihm nochmal klar, damit er auch daran denkt.

In seinem Arbeitswahn merkt er doch gar nicht mehr, was sein Körper braucht. ,,Apropos Essen", lenkt Namjoon jetzt wohl von sich selbst ab und kommt auf ein anderes Thema zu sprechen. Argwöhnisch warte ich auf den folgenden Satz. ,,Meine Schwester hat uns zum Abendessen eingeladen", teilt er mir mit, weswegen ich die Augenbrauen überlegend zusammenziehe.

,,Meinst du, das ist so eine gute Idee?", frage ich ihn daraufhin, doch offenbar versteht er meine Sorge dabei nicht so recht. ,,Wieso sollte es das nicht?", hakt er daraufhin nach und stützt sich nun ebenso auf den runden Tisch.

Seufzend meide ich seine Augen. ,,Na ja, Yoongi schien nicht überzeugt von mir zu sein", gebe ich nuschelnd zu, weshalb Namjoon nun verstehend den Mund öffnet. ,,Ach das meinst du. Vielleicht hast du Recht, aber meine Schwester kann dich sehr gut leiden und sie würde dich gern besser kennenlernen. Das ist auch der Grund für diese Einladung", erklärt er mir und bittet im selben Moment, dass ich dem zusage.

Immerhin kann ich seinem besten Freund auch nicht ewig aus dem Weg gehen und einen Abend werde ich wohl überstehen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mir so viel Mühe geben muss, damit mein Plan aufgeht.

Dabei will ich doch einfach nur Namjoon, der mir alles gibt, was ich möchte und nicht gleich seine gesamte Familie. Es hätte so leicht sein können, wenn er mich ihnen nicht vorgestellt hätte. Noch ist nichts in trockenen Tüchern, weswegen Yoongi ein recht großes Risiko darstellt.

Ich atme ein Mal tief ein und wieder aus, bevor ich mich dazu zwinge, zu lächeln, statt mit den Augen zu rollen. ,,Okay, sag deiner Schwester, dass wir kommen. Er wird mich bestimmt nicht köpfen", gebe ich Namjoon somit grünes Licht, weshalb er mich dankend anlächelt. Ich kann nur hoffen, dass sein neuer Schwager mir nicht die Hölle heiß macht und auf Tuchfühlung geht.

Wenn er mir nämlich bei meinem Plan in die Quere kommt, dann lernt er mich wirklich mal kennen.

Im Moment läuft alles super und dann muss er ausgerechnet in die Familie einheiraten, wenn ich drauf und dran bin, dass Namjoon mir jeden Wunsch von den Augen abliest.

Ein wenig angekratzt schlürfe ich an meinem Kakao und hoffe damit mein Gemüt etwas zu besänftigen. ,,Weißt du, Yoongi ist sehr misstrauisch und braucht ein bisschen, bis er mit neuen Leuten warm wird. Wenn du ihn ein paar Mal getroffen hast, ergibt sich das schon ganz von selbst", versucht mich mein Gegenüber zu beruhigen, aber seinen Worten mag ich nicht so recht Glauben schenken.

Wenn er wüsste, dass er allen Grund dazu hat, mir nicht über den Weg zu trauen, würde er das sicherlich nicht sagen. Yoongi fordert also all meine Schauspielkünste heraus.

Skeptisch teile ich Namjoon mein Besorgnis mit: ,,Hast du gesehen, mit was für Blicken er mich quasi auseinandergenommen hat? Ich glaube, es braucht ein bisschen mehr als nur ein paar Treffen." Der Ältere scheint jedoch absolut beruhigt und überzeugt, dass Yoongi und ich früher oder später super miteinander auskommen werden. So lange ich mich nicht auch noch an seine Frau ranschmeiße, dürfte er mich wohl nicht umbringen.

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okay ab hier wird's endlich juicy

ich update bereits jetzt, weil ich heute insgesamt fast 14h nach hause fliege, der flug um circa 15 uhr aktuelle ortszeit losgeht und ich morgen um circa 15 uhr erst ankomme und ich danach bestimmt nicht mehr daran denke :D

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