XVIII. ONLY WITH YOU

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JEONGGUK;

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JEONGGUK;

Als Namjoon nach einer Weile, nun in einem schicken Anzug bekleidet, die Tür des Badezimmers öffnet, fährt er sich noch ein Mal durch die Haare, bevor er mich skeptisch beäugt. Mein breites Grinsen scheint ihn wohl etwas zu verunsichern.

Seinem fragenden Blick zu urteilen, wartet er auf eine Erklärung. ,,Du siehst gut aus", erläutere ich den Grund für meine freudige Mimik. ,,Und deshalb lächelst du so vor dich hin?", fragt er mich belustigt, woraufhin ich lediglich mit den Schultern zucke.

Als sein Blick dann auf seine Armbanduhr fällt, weiten sich abrupt seine Augen. ,,Oh Mann, wir haben nur noch eine viertel Stunde, bis wir los müssen!", erklärt er sich und sieht mich dann an.

,,Und du bist noch nicht fertig", stellt er erschrocken fest, was ihn seufzen lässt, doch da widerspreche ich ihm gleich. ,,Es ist nur die Krawatte, mach dir keine Sorgen. Die hast du in einer Minute gebunden", versuche ich ihn zu beruhigen, was allerdings zu Skepsis führt.

Dann jedoch kommt er lächelnd auf mich zu und ergreift den lockereren Schlips, welcher um meinen Hals hängt. ,,Hast du deswegen auf mich gewartet?", fragt er amüsiert nach, weswegen ich selbst schmunzeln muss.

Leicht nicke ich, schaue ihm dabei allerdings nicht in die Augen. Ein bisschen peinlich ist es mir schon, dass ich das in all den Jahren nicht gelernt habe, obwohl es doch YouTube gibt. ,,Du scheinst ohne mich ja ziemlich hilflos zu sein, wenn nicht gar aufgeschmissen", zieht er mich auf, nicht wissend, dass das eigentlich vollkommen wahr ist, was er so scherzhaft von sich gibt.

Aufgrund dessen ignoriere ich seine Aussage schlichtweg und erwidere nichts auf seine Vermutung. Was sollte ich darauf auch schon antworten?

Als er meine Krawatte perfekt positioniert hat, werfe ich mein Jackett über, bevor wir uns nach unten begeben und uns Mantel und Geschenke schnappen. Draußen ist es recht frisch, aber dennoch warm für den ersten Dezember.

Kaum zu glauben, dass bald schon wieder Weihnachten ist. Auf der Autofahrt unterhalten wir uns weiter über die Hochzeit und was auf mich so zukommen wird.

,,Da ich der Trauzeuge von Yoongi bin, werde ich vorne am Altar stehen, aber keine Sorge. Du wirst bei meiner Familie in der zweiten Reihe sitzen", erklärt er mir, was mich wieder an diesen großen Schritt erinnert und nur noch nervöser macht.

Aufgeregt wische ich meine feuchten Hände an meiner Hose ab und atme ein wenig schneller, bis sich Namjoons Hand auf meine legt, um mich etwas zu beruhigen. ,,Hey, es wird alles gut. Bist du so aufgeregt, weil du meine Familie triffst?", fragt er leicht lachend, doch im Moment ist mir nicht wirklich danach zumute.

,,Ja, ich meine, wenn ich nur einen falschen Satz sage, könnten sie mich für immer hassen. Besonders deiner Großmutter möchte ich gefallen, wenn das quasi ihr letzter Wunsch ist!", erkläre ich ihm ein bisschen panisch klingend, doch anscheinend amüsiert ihn das nur noch mehr.

Sanft streicht er mit seinem Daumen über meinen Handrücken. ,,Beruhige dich. Meine Großmutter wird dich schon nicht als Geist heimsuchen oder so ähnlich und außerdem ist meine Familie netter, als du sie dir vielleicht vorstellen magst", versucht er mich ein wenig zu besänftigen, doch so richtig funktioniert das irgendwie nicht.

Der Druck ist trotz seiner Worte unglaublich hoch. ,,Du hast leicht reden, das ist immerhin deine Familie. Dich mögen sie ganz bestimmt!", beschwere ich mich noch immer ängstlich, atme allerdings ein Mal tief durch, um mich zumindest ein kleines bisschen zu beruhigen. Das könnte im schlimmsten Fall meinen ganzen Plan und somit auch meine Zukunft ruinieren, wenn ich keinen guten Eindruck hinterlasse.

,,Du wirst sehen, dass deine Bedenken völlig unbegründet sind. Trink einfach ein bisschen was, dann bist du lockerer", schlägt er grinsend vor und ich frage mich, was er gerade im Kopf hat.

,,Damit ich mich nachher vollends vor denen blamiere oder wie?", hake ich skeptisch aber amüsiert nach. Sofort schüttelt er darauf den Kopf. ,,Nein, bloß nicht. Ich habe auch nur ein bisschen gesagt und damit meine ich nicht Vodka und Tequila", betont er seine Formulierung, hört jedoch nicht auf zu grinsen.

Scheinbar herrscht in seinem Kopf gerade eine bildliche Vorstellung von mir, wie ich mich taumelnd auf die Schuhe seines Vaters übergebe. ,,Na ja, immerhin bin ich nicht mehr Herr meiner Sinne, wenn ich ein bisschen zu tief ins Glas schaue. Wer weiß, was dann alles noch so passiert", merke ich in einem leicht lasziven Ton an, von welcher Idee er nicht abgeneigt zu sein scheint. ,,Auch wenn ich das gerne sehen würde, darf ich nicht so egoistisch sein und dir raten, dir die Kante zu geben", bleibt er letztendlich doch vernünftig, was ich auch nicht anders erwartet habe.

Mehr oder weniger einverstanden verspreche ich ihm, dass ich mich nicht betrinken werde. Als mein Blick wieder nach draußen abschweift, erkenne ich ein wunderschönes Schloss, welches ich vorher noch nie gesehen habe.

Bis dato wusste ich nicht mal, dass es in der Nähe von Seoul überhaupt solch ein Anwesen gibt, welches scheinbar zum Zwecke von Hochzeiten oder ähnlichen Feiern genutzt wird.

Die Straße, welche dorthin führt, ist bereits links und rechts mit einigen Autos zugeparkt, Eines teurer als das Andere. Als ich die unglaubliche Menschenmasse erkenne, die sich auf der grünen Wiese gesammelt hat, stockt mir der Atem. Namjoon hat mir erzählt, dass es ein paar hundert werden würden, aber dabei hatte ich nicht so viele Leute auf einem Fleck vor meinem inneren Auge.

Vermutlich werde ich unter so vielen Menschen ohnehin nicht auffallen; zumindest hoffe ich das. So lange ich mich nicht betrinke und irgendwelche nicht humanen Dinge tue oder sage, dürfte da kein besonders großes Risiko bestehen.

Bereits jetzt fühle ich mich unwohl, da ich noch nie der Freund von großen Events gewesen bin. Als wir auf dem für Namjoon reservierten Parkplatz anhalten, dreht er sich vorher nochmal zu mir.

Wieder ein wenig panisch tue ich es ihm gleich und reflektiere dieses Gefühl auch in meinem Blick wieder. ,,Ich glaube, ich habe die Situation unterschätzt. Sag mal, heirate ich eigentlich gleich oder deine Schwester?", frage ich eher mich selbst, was den Älteren leicht zum Lachen bringt.

,,Jetzt beruhige dich endlich, ich bin doch bei dir. Während der Zeremonie dürfte ohnehin niemand mit dir reden. Bin ich nicht derjenige, der nervös sein sollte?", meint er amüsiert und legt eine Hand an meine Wange.

Diese Geste besänftigt meine Angst tatsächlich ein wenig. ,,Okay, ich glaube, ich schaffe das; aber nicht ohne dich", hänge ich diesen wichtigen, letzten Satz hinten dran und gerate im selben Moment wieder in Panik, als ich daran denke, vielleicht in einer Situation zu enden, in der ich mich alleine mit seiner Mutter unterhalten muss.

,,Ich bleibe bei dir, keine Sorge. Ich lass dich nicht mehr los", versichert er mir, während er seine Hand an meinen Rücken legt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob dieses Versprechen gewollt eine Bedeutung auf mehreren Ebenen hat.

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hier noch ein zweites kapitel, weil ich will, dass ich bald bei den mittleren zwanzigern ankomme. da wird's nämlich spicy und ich will unbedingt wissen, was ihr davon haltet :(

GOLD DIGGER ➟ NAMKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt