(Fiona Pov.:)
"Also Jungs, wenn es stimmt, dass ihre Verwandlung durch ihre Gefühle, Willens- und Vorstellungskraft gelenkt wird, müssen wir ihr irgendwie klarmachen oder zeigen, was sie werden soll. So wie die Dinge jetzt stehen, erkennt sie uns zwar, aber ihr Verstand ist auf Wolf eingestellt. Wenn dieses Werwolfding so läuft, wie in Filmen müsste sie erst einmal den Wolf in sich unter Kontrolle bringen, damit sie wieder die Führung übernehmen und sich zurückverwandeln kann.", erklärte ich den beiden verständnislos dreinschauenden Burschen.
Es dauerte etwas, ehe Tylor lachend das Wort ergriff: "Haha, ich weiß zwar nicht, wo das simpel ist, aber lasst es uns versuchen."
Enthusiastisch dreht er sich um und nahm die Schnauze der Wölfin zwischen seine Hände.
Das Misstrauen stand Melli in die Augen geschrieben, doch ließ sie es über sich ergehen und schaute ihn geradewegs an.
"Du musst dich erinnern wer du wirklich bist. Du bist ein Mensch Melanie und kein Wolf! Du gehst mit uns in die 9. Klasse und sitzt neben diesen Idioten hinter mir in der vorletzten Bankreihe links. Du bist clever, zuvorkommend, hilfsbereit und ziemlich schüchtern, außer wenn dir etwas wichtig ist.", fing Tyler
an wieder auf sie einzureden.
Dann übernahm ich: "Du bist meine beste Freundin seit vielen Jahren und hast mir schon das ein oder andere Mal aus der Patsche geholfen."
Ich hielt mein Handy hoch und zeigte ihr ein paar Bilder von uns: "Hier, das sind wir zwei, als wir auf Klassenfahrt waren und uns heimlich nachts rausgeschlichen haben oder das hier, das war witzig, da hab ich dir deine langen braunen Haare abgeschnitten und dir blaue Strähnchen gefärbt! Deine Mutter war außer sich.
Oh und hier, da hast du mir das erste Mal erzählt das du in Tyler verknallt bist, das ist jetzt fast ein Jahr her." Grinsend drehte ich mich zu Tyler um, der verlegen wegschaute. Als ich diese Sache erwähnte, starrte mich die Wölfin aus großen ungläubigen Augen an und wich ein paar Schritte zurück, ehe sie sich auf dem Boden zusammenkauerte. Sie fing an heftig zu zucken und ihre Atmung wurde unregelmäßig. Geistesgegenwärtig kniete ich mich neben sie und befahl den Jungs sich umzudrehen, was sie zum Glück auch ohne zu fragen taten, denn kurz darauf lag Melanie wieder in menschlicher Form neben mir und zwar OHNE Anziehsachen.
(Melanie Pov.:)
Ich weiß nicht, was mit mir los war, doch mein Verstand setzte erst wieder richtig ein, als Fiona mein Geheimnis preisgab. Irgendwie machte es bei mir klick und meine Gedanken schlugen auf mich ein. Gekränkt trat ich von ihr weg. In mir herrschte ein wildes Gefühlschaos. Unglauben, das Gefühl verraten worden zu sein, Wut, aber auch Angst, Scham und Neugierde liefen in mir Amok, während ich meine beste Freundin und meinen Schwarm weiterhin nicht aus den Augen ließ.
Mir wurde heiß und kalt zugleich und da geschah es wieder.
Ein stechender Schmerz fuhr durch meinen ganzen Körper, sodass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Indem ich mich versuchte so klein wie möglich zu machen, versuchte ich den Schmerz zu lindern. Jaulend lag ich auf dem Boden und bekam kaum noch Luft. Dann endlich begann sich die Anspannung etwas zu lösen. Schmerzhafte Minuten später, die sichanfühlten als würde ich innerlich verbrennen und jeder Knochen würde einzelnbrechen, hörte es endlich auf und ich war wieder ich selbst. Erleichtert schaute ich zu Fiona, die zu mir kam und mir ihre Jacke umlegte. Erst jetzt bemerkte ich dass ich komplett nackt war und zog ihre Jacke fester um mich. Meine Schuhe waren anscheinend das einzige, was die Verwandlung im Ganzen überlebt hatten, sodass ich auch sie anzog und nun etwas peinlich berührt an mir heruntersah.
Zum Glück hatte meine beste Freundin eine Art Sommermantel angehabt, sodass er mir, weil ich kleiner war, bis über die Knie ging.
"Ähm Jungs ihr könnt wieder herkommen", rief ich die anderen zögerlich zu uns. Diese ließen es sich nicht zweimal sagen und kamen sofort. Aufgeregt stellte mir Jared Fragen. Tyler stand daneben und wusste nicht so recht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Ich konnte ihn gut verstehen, mir ging es genauso. Für heute reichte es mir, ich hatte keine Lust und Kraft mehr weiter zu forschen. Die Situation würde auch morgen sehr prägnant in unseren Köpfen sein, um uns darüber auszutauschen und vielleicht eine Lösung für mich zu finden.
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Eine außergewöhnliche Verwandlung #waveaward19
WerewolfWenn du selbst nicht mehr weißt wer du bist, dich immer weiter veränderst, plötzlich Dinge kannst von denen andere nur träumen...oder Albträume haben. Wenn deine Mutter dir plötzlich ein gut gehütetes Geheimnis enthüllt und doch doppelt so viele wei...