Ich renne, das ist das einzige was ich jetzt noch sicher weiß. Warum wusste ich nicht mehr, nur eins war sicher: Ich durfte nicht stehen bleiben, denn wenn ich das tat würde es mich einholen. Was es genau war konnte ich nicht sagen, das Gefühl der puren Angst trieb mich weiter an ohne auf die Umgebung zu achten. Äste peitschten mir ins Gesicht und hinterließen zahlreiche Schrammen. Inzwischen wusste ich auch nicht mehr wo ich mich befand. Ich rannte schon seit gefühlten Stunden und meine Beine verweigerten langsam ihren Dienst, doch ich durfte nicht stehenbleiben. Hektisch warf ich einen Blick zurück nur um festzustellen das mein Verfolger immer weiter aufholte. Diese Aktion war jedoch keine gute Idee gewesen, denn während ich nach hinten starrte lief ich gegen einen tiefhängenden Ast. Stöhnend hielt ich mir meinen schmerzenden Kopf und versuchte wackelig wieder auf die Beine zu kommen. Doch es war zu spät, mein Verfolger hatte mich erreicht. Er riss mich wieder zu Boden indem er auf mich sprang und seine mächtigen Pranken auf meiner Brust platzierte. Der große Wolf packte meine Jacke auf Höhe meines Genicks und schleifte mich quer durch den Wald auf eine kleine Lichtung. Ich trat und wehrte mich so gut es ging, doch schaffte ich es nur ihm ein kleines Büschel seines grauen Fells auszureißen. Als er mich auf der Lichtung losließ und sich wieder über mich stellte gab ich meine Gegenwehr vollständig auf. Jede Gegenwehr war zwecklos, schließlich war ich sehr geschwächt, mein Kopf tat immer noch höllisch weh und ich sah alles nur leicht verschwommen. Mit Tränen in den Augen wandte ich meinen Blick gegen Himmel wo der Mond zu sehen war. Sollte das mein Ende sein? Alleine im Wald von einem Wolf getötet? Wäre ich doch niemals rausgeschlichen um diese scheiß Mutprobe der coolen Mädchen aus unserer Klasse mitzumachen. Es war so logisch gewesen, dass sie mich reinlegen wollten. Solche wie sie würden sich niemals mit einer wie mir abgeben. Wenn ich doch nur auf meine Mutter gehört oder zumindest meiner Panik nachgegeben hätte und umgekehrt wäre, dann wäre es niemals so weit gekommen. Doch, nein, ich musste diesen Wald ja unbedingt betreten und nun lag ich hier. Der Wolf stieß ein schauriges heulen aus ehe er sich mir zuwandte und mit seinen spitzen, scharfen Zähnen zubiss. Eine unerträgliche Welle des Schmerzes überrollte mich, doch um zu schreien war ich schon zu schwach. Ich spürte wie mir das Blut warm über die Schultern und den Hals floss und schloss Schicksalsergeben meine Augen. Das war dann wohl mein Ende, dachte ich noch, dann wurde alles schwarz.
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Eine außergewöhnliche Verwandlung #waveaward19
Manusia SerigalaWenn du selbst nicht mehr weißt wer du bist, dich immer weiter veränderst, plötzlich Dinge kannst von denen andere nur träumen...oder Albträume haben. Wenn deine Mutter dir plötzlich ein gut gehütetes Geheimnis enthüllt und doch doppelt so viele wei...