Happy Birthday Fiona

25 3 0
                                    

Die Nacht verbrachte ich bei Fiona, denn sie wohnte näher am Wald als ich. Somit konnte ich die peinlichste Begebenheit meines Lebens vermeiden, nämlich nur mit einer Jacke und Schuhen bekleidet quer durch die Stadt zu laufen und mit dem Bus zu fahren. Außerdem würde meine Mutter sicher nur Fragen stellen, die ich ihr nicht beantworten konnte. Für so eine Diskussion war ich gerade nicht bereit. Ich fühlte mich wie überfahren. Mir tat alles weh und mein Kopf fühlte sich an als würde er gleich zerspringen. Die Verwandlung hatte meine ganze Energie verbraucht und vor Erschöpfung musste ich mich ziemlich zusammenreißen nicht abzudriften. Mein Blickfeld verschwamm ständig und ich war heilfroh als wir bei Fiona zu Hause ankamen. Das erste was ich tat war mir das zuckerhaltigste Getränk zu schnappen das ich fand und es mit einem Mal austrank. Jetzt ging es mir schon etwas besser, aber die Erschöpfung zog an meinen Augenliedern, sodass ich mich im Zimmer meiner BFF einfach nur noch schnell einen ihrer Pyjamas überzog und mich auf die bereitliegende Matratze schmiss. Sofort schlief ich ein.

Am nächsten Morgen ging es mir schon besser. Meine Schmerzen waren fast vollständig verflogen, nur noch ein leichtes stechen im Kopf zeugte davon wie schlecht es mir gegangen war.

Da Fiona noch schlief, stibitzte ich mir einen Pullover und eine Leggins aus ihrem Schrank, um mich umzuziehen.

Danach suchte ich mir alle nötigen Zutaten in der Küche zusammen um unser Lieblingsfrühstück zu machen.

Es dauerte nicht lang, da brutzelten die Pancakes in der Pfanne und ich holte den Honig und den Ahornsirup aus dem Schrank.

Nebenbei erhitzte ich noch etwas Milch für meine Spezial-Kakaomischung. Als Fiona gähnend in die Küche geschlurft kam, war alles fix und fertig. Ich war gerade nur noch dabei etwas Zimt über die Sahne auf dem Kakao zu streuen.

Freudestrahlend umarmte sie mich: "Danke, Mel. Du hättest doch kein Frühstück machen brauchen!"

Lachend erwiderte ich: "Oh doch! Ich hab gestern ein ganz schönes Durcheinander angerichtet und das ist die Wiedergutmachung.
Außerdem hast du doch heute Geburtstag!"

Erstaunt schaute sie mich an, bis auch sie bemerkte welches Datum wir hatten. Mit einem "Oh" schaute sie zwischen mir und dem Kalender hin und her. Sie kümmerte sich so sehr um andere das sie sogar ihren eigenen Geburtstag immer vergaß.

Ehe das Essen kalt wurde schob ich sie auf ihren Platz und setzte mich ihr gegenüber. Ihr Geschenk würde ich ihr wohl morgen geben müssen, es war ja nicht geplant gewesen das ich hier blieb, aber das schien sie nicht zu stören. Schon mitdem leckeren Frühstück schien sie rundum zufrieden zu sein. Wahrscheinlich war es das erste Mal seit langem das sie es nicht selber machen musste, denn ihre Eltern waren meist von früh bis spät abends unterwegs. Nur an wenigen Tagen im Jahr sah sie sie länger als ein paar Minuten.

Ihre Eltern waren somit das Gegenteil zu meiner Mutter, die ziemlich überfürsorglich war. Manchmal hatte ich sie darum beneidet, doch inzwischen hatte ich eingesehen, dass ihr Familienleben sehr einsam war, vor allem seitdem ihre Schwester auch nicht mehr da war. Sie war vor einem halben Jahr ausgezogen und nun war das Haus fast immer leer.


Wir feierten noch etwas gemeinsam und Fiona nutzte die ausgelassene Stimmung um mich etwas aufzuziehen. Mit einem breiten Grinsen präsentierte sie mir ihren Schnappschuss, auf welchen ich in Wolfsgestalt mit dem Kopf auf Tylers Schoß lag und er mich mit einem herzerwärmenden Lächeln kraulte. Erschrocken riss ich ihr das Handy aus der Hand, um es mir besser anzuschauen. Ich war Tomatenrot, so peinlich war mir das alles und als sie mir alle Begebenheiten bis ins winzigste Detail schilderte wurde der Ton noch dunkler, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Die Tatsache, dass ich mich an kaum etwas erinnern konnte, machte alles nicht gerade besser.

Wir diskutierten noch bis wir einen Videoanruf von Jared erhielten.

Somit waren wir wieder beim Thema. Wie ich es doch hasste im Mittelpunkt zu stehen.

Wir fügten noch Tyler in unseren Gruppenchat ein und diskutieren fast zwei Stunden über die Geschehnisse.


Leider kamen wir nicht zu sehr viel, außer dass wir das Verwandeln als neue Fähigkeit zu unserer Liste hinzufügten. Zwar versuchte ich ihnen irgendwie grob zu erklären wie es für mich gewesen war, aber da meine Erinnerungen daran größtenteils verschwommen waren brachte auch das nicht viel. Somit beschlossen wir noch, dass jeder etwas recherchieren sollte.

Vielleicht würden wir ja zumindest ein paar brauchbare Infos oder ähnliche Fälle finden.

Fiona zeigte mir auch noch die Internetseite dieser komischen Organisation, auf die sie bei der Suche nach Möglichkeiten mir zu helfen gestoßen waren.

Irgendwoher kam sie mir bekannt vor, doch ich war mir ziemlich sicher noch nie nach so etwas gesucht zu haben.

Eine außergewöhnliche Verwandlung #waveaward19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt