In dem Moment beschloss ich alle die von meinem Geheimnis wussten zusammenzutrommeln. Ich würde sie wenn sie sich bereit erklärten mir zu helfen in alles einweihen was sie noch nicht wussten und mit ihnen unser weiteres Vorgehen planen.
Doch schon der Gedanke daran ließ mich zweifeln, ob sie mir überhaupt helfen würden. Ohne das Gefühl weiter zu beachten schob ich es einfach zur Seite, genau wie das Unwohlsein das ich seit heute früh verspürte.Gedacht, getan. Keine drei Stunden später versammelten wir uns am Waldrand unseres geheimen Treffpunktes. Während mich Fiona freudig umarmte, standen die Jungs nur ziemlich verloren einige Meter vor uns. Tyler wirkte recht teilnahmelos, im Gegensatz zu Jared der immer noch mit sich zu hadern schien und aussah als würde er gleich das Weite suchen.
Zusammen breiteten wir eine Decke aus, um es uns darauf gemütlich zu machen. Die Sache hier konnte schließlich länger dauern.
Ernst blickte ich von einem zum nächsten, ehe ich begann den Grund des Treffens zu erläutern:
"Danke, dass ihr gekommen seid.
Ich weiß dass nicht jeder von euch unbedingt gewillt ist sich mit mir abzugeben, doch auch deshalb sind wir hier. Ihr habt mir versprochen mein Geheimnis zu wahren, doch würde ich selbst gerne mehr darüber erfahren und dafür bräuchte ich eure Hilfe. Ich will ehrlich sein, ich weiß nicht was auf uns zu kommt, doch bin ich der Meinung das wir zusammen alles schaffen können."Nervös wartete ich auf ihre Antworten. Fiona streckte natürlich sofort beide Daumen nach oben.
"Du kannst auf mich zählen, komme was wolle. Dafür sind Freunde doch da", meinte sie mit einem herzlichen Lächeln im Gesicht.
Tyler und Jared waren unschlüssig bei ihrer Entscheidung.
Bittend sah ich sie an und war überrascht als sich unser Klassenstörenfried als erstes Entschloss.Zögernd setzte er zu einer Antwort an: "Ich bin zwar immer noch nicht sicher was genau hier abgeht, doch helfe ich dir."
Seufzend teilte uns nun auch mein Schwarm mit: "Gut, wenn selbst der mitmacht, dann will ich kein Spielverderber sein. Du kannst auf mich zählen, doch verspreche ich nicht dass ich dabei bin wenn's brenzlig wird!"
Erleichtert fiel ich jedem einmal kurz um den Hals.
"Danke Leute, das bedeutet mir viel", sagte ich mit belegter Stimme.
Nachdem ich mich wieder gefangen hatte, begann ich alles was ich wusste zu berichten. Um eine kleine Abwechslung in die ernste Unterhaltung zu bringen führte ich meine bis jetzt erworbenen Fähigkeiten vor. Wir testeten alle zusammen ob ich mehreren Personen gleichzeitig das zeigen konnte was ich sah, doch schien es nur über direkte Verbindung von Hand zu Hand zu Funktionieren. Zumindest hieß das, dass ich mindestens zwei von ihnen teilhaben lassen konnte.
Bei dem Thema über meine Eltern und der Organisation, war ich mega aufgeregt. Als sie dann begannen darüber zu diskutieren, stieg meine Nervosität und Anspannung stätig. Ich weiß nicht wieso, aber ihre Ideen und Vorhaben brachten meine Gefühlswelt komplett durcheinander.
Um mich etwas abzulenken, beschloss ich ihnen meine Geschwindigkeit zu zeigen und rannte etwas hin und her.
Ohne es zu bemerken driftete ich wieder ab und hörte nur noch meinen Atem der im Gegensatz zu sonst unnormal schnell war. Meine Gefühle wirbelten dadurch nur noch mehr durcheinander und das komische Gefühl das ich schon den ganzen Tag verdrängte kam langsam in mir hoch. Als mich einer von meinen Freunden zum stehen brachte, bekam ich kaum etwas mit.
Vollkommen überfordert und heftig keuchend stand ich leicht zitternd hinter ein paar Bäumen.Auf einmal spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging ich in die Knie. Verschwommen konnte ich um mich herum drei panisch gestikulierende Umrisse wahrnehmen. Hören tat ich außer einem lauten Rauschen in meinen Ohren nichts. Als ich dachte der Schmerz begann abzuflauen, begann er sich mein ganzes Rückgrat hoch zu ziehen.
Gequält stöhnte ich auf. Besserung schien nicht in Sicht, denn langsam begann mein ganzer Körper zu schmerzen. Inzwischen saß ich auf allen vieren am Boden und rang nach Luft. Da fuhr nochmal eine heftige Schmerzwelle durch mich hindurch und ich brach mit einem lauten Aufschrei zusammen. Als ich wieder zu mir kam, lag ich immer noch am Boden. Jedoch bemerkte ich schnell dass etwas anders war. Als eine Person vor mir auftauchte sprang ich instinktiv auf und knurrte sie an. Ab dem Moment setzte mein Verstand vollkommen aus.
(Fiona Pov.:)
Wir beobachteten machtlos wie sich Mel am Boden vor Schmerzen krümmte. Jared wurde langsam panisch und wollte schon einen Rettungswagen rufen, doch hielt ich ihn noch rechtzeitig davon ab.Auch ich war bis zum Zerreißen angespannt, schließlich lag meine beste Freundin dort und schien unglaublich zu leiden.
Eine gefühlte Ewigkeit standen wir um sie herum und redeten auf sie ein, als sie plötzlich wie am Spieß aufschrie. Was danach kam konnten wir kaum glauben. Sie begann sich zu verändern! Ihr Gesicht formte sich zu einer Schnauze und überall wuchs hellbraunes Fell was hier und da mit etwas weiß durchzogen war. Keine paar Minuten später lag vor uns ein Wolf. Ihre Klamotten waren bei der Transformation zerrissen und der Wolf schüttelte die letzten Überbleibsel von sich ab als er aufstand. Jared saß inzwischen einige Meter von uns weg an einem Baum gelehnt und schien in eine Schockstarre verfallen zu sein. Genervt verdrehte ich die Augen. "Memme", murmelte ich bei seinem Anblick. Vorsichtig ging ich auf Melanie zu, darauf bedacht keine ruckartigen Bewegungen zu machen.
Dennoch fixierte mich der Wolf vor mir und knurrte mich an. Sofort blieb ich stehen und schaute ihr dabei zu wie sie einen Schritt zurückwich und sich in Angriffsposition brachte.
Fluchend zog ich mich auf die Höhe von Tyler zurück der sie immer noch fasziniert und ängstlich zugleich musterte. Kräftig schlug ich ihn mit den Ellenbogen in die Seite. Das brachte mir zwar einen bösen Blick von ihm ein, doch hatte ich jetzt zumindest seine Aufmerksamkeit.
"Also soweit ich das beurteilen kann würde ich sagen, dass sie gerade nicht ganz bei Verstand ist und ihre Instinkte als Wolf übernommen haben...", versuchte ich die Lage zu erklären. Entgeistert schaute er mich an: "Ach ist dem so?! Ich würde erstmal gerne wissen wie das Möglich ist!"
Genervt verdrehte ich die Augen: "Man wir sollten uns erstmal um Mel kümmern, denn ich kann es dir auch nicht sagen! Also geh du mal zu ihr rüber und hock dich hin."
Sein Blick verriet mir schon das er glaubte ich hatte nicht mehr alle und seine Worte bestätigten dies: "Wieso ich?! Ist bei dir ne Schraube locker? Die zerfleischt mich doch ohne mit der Wimper zu zucken!"
So gut es ging versuchte ich ruhig zu bleiben und meine Beweggründe zu schildern: "Ich glaube nicht das sie das wird. Du bist von uns am besten dafür geeignet sie zu beruhigen, denn sie liebt dich!"
Die ganze Zeit während wir redeten schlich Mel in ihrer Wolfsgestalt unruhig auf und ab und ließ uns keine Sekunde aus den Augen.
Endlich nickte mir Tyler zu und ging unsicher einen Schritt nach dem anderen auf sie zu.
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Eine außergewöhnliche Verwandlung #waveaward19
Kurt AdamWenn du selbst nicht mehr weißt wer du bist, dich immer weiter veränderst, plötzlich Dinge kannst von denen andere nur träumen...oder Albträume haben. Wenn deine Mutter dir plötzlich ein gut gehütetes Geheimnis enthüllt und doch doppelt so viele wei...