Ich hatte die Kapuze meines Pullovers über meinen Kopf gezogen und Musik dröhnte über Kopfhörer in meine Ohren, während mein Blick starr auf meine Schuhe gerichtet war. Ich fühlte mich einfach nur schrecklich und nicht einmal die schöne Innenstadt von Dublin konnte das wieder hinbiegen.
Seit dem Kuss waren nun schon 6 Tage vergangen. 6 Tage in denen Shawn und ich nicht ein Wort miteinander gewechselt hatten. Es herrschte praktisch Eiszeit zwischen uns und wir ignorierten uns.
So bald ein Mitglied der Crew mich darauf ansprach, wich ich aus oder lenkte vom Thema ab. Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass sie sowieso schon etwas wussten. Und da wäre ja auch noch der Streit mit Jack gewesen. Mit ihm hatte ich mittlerweile zwar wieder ausgesprochen und ihm versucht meine komplette Lage zu erklären, aber trotzdem war die Stimmung komisch. In den letzten Tagen habe ich mehr mit James und Dave unternommen, denn die zwei stellten wenigstens keine Fragen. Sie versuchten mich einfach nur aufzuheitern, was aber leider mehr schlecht als recht klappte.Ich rieb mit dem Ärmel meines Pullovers über meine Wange um die Tränen zu trocknen. Ich riss mir meine Kopfhörer aus den Ohren und tippt Dave an, der neben mir herlief. Überrascht drehte sich der junge Mann zu mir. "Ich würde wieder zurück ins Hotel gehen, wenn das okay ist.", murmelte ich.
Dave verzog seine Lippen zu einem Schmollmund. "Bist du sicher? Wir wollten doch noch alle die Arena für heute Abend besichtigen gehen."
Ich schüttelte den Kopf. "Mir geht's nicht so gut Dave, ich will mich einfach nur hinlegen, okay?"
"Ach June.", lächelte er und zog mich in eine Umarmung. "Das wird schon wieder." Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und wagte einen Blick zu meiner rechten Seite, als ich spürte das uns zwei braune Augen verfolgten.Shawn starrte uns an.
* * *
Ich dachte Dublin wäre schon schlimm gewesen, aber das war noch gar nichts gegen London. Denn hier in Großbritannien, musste ich mir ein Zimmer teilen. An sich wäre das Teilen des Zimmers nicht das Problem gewesen. Schließlich hatte ich mir schon oft genug ein Zimmer mit Tiffany oder Macy, ein junges Mädchen was Josiah assistierte, geteilt. Aber dieses Mal war es anders; denn ich durfte mir das Zimmer mit Shawn teilen.
Ich hatte Andrew an gefleht die Zimmer zu tauschen aber er war der Meinung das alles so bleiben soll wie es ist. Er sagte es hätte ihn sowieso schon genug Zeit gekostet, die Zimmer aufzuteilen. Sodass ich letztendlich einfach einknickte und es akzeptierte.
Gelangweilt trommelte ich mit meinen Fingern auf der Lehne der Couch herum, die Backstage stand. Ich hörte Shawn nun schon Minuten lang beim Soundcheck zu, bis auf einmal die Musik verstummte.
Nervös spielte ich an meinem Armband herum.ich wusste nicht einmal, warum ich das Armband was mir Shawn geschenkt hatte, überhaupt noch trug. ich hätte mich schon viel eher von dem Ding trennen sollen.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Schritte hallten durch den Raum. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie sich schwarze Schuhe in mein Blickfeld schoben.
Die Person ließ sich auf die Couch die mir gegenüber stand fallen.Ein Räuspern durchfuhr den Raum. Langsam ließ ich meinen Blick nach oben wandern und blieb an einem Paar braunen Augen hängen. Aufmerksam musterte er mich.
"Warum?", fragte Shawn plötzlich. "Warum machst du es immer wieder? Warum stößt du mich immer wieder weg? Sag's mir."wenn ich ihn so sah, hätte ich am liebsten gleich wieder losgeheult
Ich schüttelte meinen Kopf und wandte mich wieder von ihm ab. "June!", sagte er nun lauter und vorwurfsvoller als davor.
"Lass mich in Ruhe Shawn", murmelte ich.er machte nur noch alles schlimmer
"Nein erkläre es mir June, denn ich verstehe es nicht. Immer wenn ich versucht habe für dich da zu sein, hast du mich weggestoßen. So war das schon immer."
"Verdammt Shawn, ich habe Angst!", rief ich. "Hast du nur annähernd eine Idee davon wie es sich anfühlt jedes Mal auf's neue so verletzt zu werden. Erst von Logan, dann von dir und Luke. Und jetzt wieder du. Du bist mein bester Freund Shawn, ich möchte dich nicht wieder verlieren!"
"Du wirst mich aber nicht verlieren June, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Und ich werde ganz bestimmt nicht wieder meine Gefühle zurückstellen, nur damit unsere Freundschaft nicht darunter leidet. Und nein, ich würde dich auch niemals betrügen June.", schrie er. "So bin ich nicht und das weißt du genau."
Ich sprang von der Couch auf. "Im Moment weiß ich einfach auf nicht was ich noch glauben soll oder nicht. Du hast mich mit dem Kuss einfach nur noch mehr verwirrt."
"Hast du mich deshalb weggestoßen? Weil du verwirrt warst?" Nervös fuhr sich Shawn durch seine Haare.
"Vielleicht ja.", schniefte ich und schaute hinunter zu meinem Armband. "Aber ich hatte mir selbst ein Versprechen gegeben; ich wollte nie wieder so verletzt werden, wie vor vier Jahren. Und das ganz besonders nicht wieder von dir, Shawn. Ich dachte dieses Mal hätte es sogar geklappt. Wir blieben auf Abstand und waren einfach nur Freunde. Bis dieses scheiß Musik Video kam."
"Das hättest du mir auch einfach sagen können." Enttäuscht erhob er sich und schaute er mich an. "Und wenn wir mal ganz ehrlich sind, war da doch schon von Anfang an viel mehr zwischen uns, als wir dachten."
Nach dem diese Wörter seinen Mund verlassen hatten, kehrte Stille im Raum ein. Ich wusste nicht mehr, was ich darauf antworten sollte.
"Ich wollte das nicht.", sagte Shawn plötzlich. "Ich wollte dich damals nicht verletzen..."
"Damals...", wiederholte ich und schüttelte den Kopf. "Meinst du damals vor 4 Jahren, als wir Schluss gemacht haben oder meinst du das damals vor 6 Tagen?" Meine Hand wanderte zu meinem anderen Handgelenk und öffnete den Verschluss des Armbands.
Ich schaute das Armband mit dem kleinen Anhänger ein letztes mal an und strich mit meinen Fingern über die Gravierung, Home. Ich biss mir auf die Unterlippe.
"Hier.", rief ich und warf ihm die kleine Kette zu, die ich so sehr liebte. "Du kannst es wiederhaben." Irritiert schaute der Braunhaarige mich an. "Ich hätte es schon viel eher loslassen sollen. Ich hätte es schon vor 4 Jahren abnehmen sollen, als du gegangen bist. Vielleicht hätte ich da ein für alle Mal mit dir abschließen können."
. . .
what you dont
understand
is falling in
love wasn't
part of my plan
by ariana grande
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Vollidioten küsst man nicht | Shawn Mendes Fanfiction (Teil 1+2+3+4)
FanfictionUnd zack, da war auf einmal alles anders. Eine einzige falsche Person wirbelte June's nahezu perfektes Leben durcheinander und zog ihr den Boden unter den Füßen weg. Sie wurde von ihrem Freund betrogen. Nach einem Auslandsjahr in Kalifornien kehrt...