Nervös trommelten meine Fingerspitzen auf dem Lenkrad herum. Ich war angespannt.
Der Klang des Liedes hallte noch immer in meinem Kopf herum und so langsam machte ich mir ernsthafte Gedanken ob ich nicht wirklich über ängstlich mit der Situation umgehe.
Es war nur Klingelton, und theoretisch jeder hätte sich ihn herunterladen können. Vermutlich hunderte Menschen auf der Welt hatten diesen AC/DC auf ihrem Handy gespeichert, auch Luke. Und genau das löste ein unwohles Gefühl in mir aus.
Die drehte das Radio auf, um diese Wirren Gedanken aus meinem Kopf verschwinden zu lassen. Es lief der Wetterbericht der verkündete, dass es in den nächsten Tagen noch kälter werden sollte. Ich seufzte. Noch nie war ich ein großer Fan von kaltem Wetter gewesen, und schon gar nicht von den Wintermonaten hier in Kanada.
Das einzig Positive daran war, dass man wieder dicke Pullover tragen- und Eislaufen gehen konnte.
* * *
Es war eiskalt in der Tiefgarage. Ich drückte meinen Mantel enger an meinem Körper heran und versuchte den Schal noch ein Stück höher zu ziehen, während ich mich langsam vom Auto entfernte.
Das einzige was ich in diesem Moment hörte waren die Absätze meiner Schuhe, die in einem regelmäßigen Takt immer wieder ein leises Klacken von sich gaben, meinen Herzschlag und Schritte.
Es war wie ein Déjà vu.Sieben Wochen zuvor bin ich auch hier gewesen. Allein. Das Klacken meiner Schuhe war auch damals zu hören gewesen, genauso wie das Geräusch von Schritten hinter mir.
Aber diesmal drehte ich mich nicht herum, denn ich redete mir ein, dass ich mir das Ganze nur einbildete. Mein Kopf musste mir einen Streich spielen als Revanche dafür, dass ich mir die letzten Wochen zu viel Stress gemacht habe. Ich dachte das alles war nur ein billiger Trick meines Unterbewusstseins.
Aber das war es nicht.
Die Schritte waren echt.
Mein Herz hämmerte wie wild gegen meine Brust und meine Beine hielten inne, so als ich hätten sie bereits geahnt was jetzt kommt.
"Wirklich bemerkenswert wie sehr du dich in den letzten Monaten verändert hast, June", hörte ich ihn sagen.
Ich bewegte mich nicht, keinen einzigen Millimeter. Ich blieb einfach auf der Stelle stehen, nicht fähig irgendwie aus dieser Situation zu flüchten. Ich war vor Angst wie gelähmt.
Innerlich zählte ich die Sekunden wie lange er brauchte, um hinter mir zu stehen. Es waren genau zwölf.
Zwölf Sekunden in denen ich Zeit gehabt hätte, um los zu rennen. Aber ich tat es nicht.Ich spürte wie nah er mir bereits war, so nah, dass ich hörte wie er atmete. "Da hat dieser möchte gern Popstar ja ganze Arbeit geleistet dein Selbstvertrauen wieder neu aufzubauen", fügte er lachend hinzu und kam vor mir zum Stehen.
Ich schnappte nach Luft. Vor mir stand ein ziemlich ungepflegt aussehender blondhaariger Mann. Und hätte ich ihn nicht an seiner Stimme erkannt, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass wirklich Luke vor mir stand.
Sein tadellos früheres Aussehen war verschwunden. Er trug keinen Anzug, hatte seine Haare nicht gemacht und roch unglaublich stark nach Alkohol.
"Du siehst wirklich noch genauso hübsch aus früher", lachte er dreckig und musterte mich von oben bis unten, bis seine Augen an meinen Haaren hängen blieben. "Aber deine Haare... ", schüttelte verständnislos seinen Kopf.
Ich hatte meine Haare heute Morgen in der Eile offengelassen, sodass sie nun einfach nur auf meinen Schultern auflagen. Ich hatte meine Haare vor etwa drei Wochen wieder schulterlang schneiden lassen, so wie ich sie Jahre lang getragen hatte. Shawn hatte sich nie wirklich dafür interessiert wie kurz oder lang meine Haare waren, er hatte sie einfach akzeptiert.
DU LIEST GERADE
Vollidioten küsst man nicht | Shawn Mendes Fanfiction (Teil 1+2+3+4)
FanfictionUnd zack, da war auf einmal alles anders. Eine einzige falsche Person wirbelte June's nahezu perfektes Leben durcheinander und zog ihr den Boden unter den Füßen weg. Sie wurde von ihrem Freund betrogen. Nach einem Auslandsjahr in Kalifornien kehrt...