chapter ▴ IV

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C h a p t e r ➳ 04
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Mein Blick war auf die schlafende Gestalt neben mir gerichtet. Sie lag zwar in einem anderen Bett, doch sie war mir nah. Lange war mir eine Person nicht mehr so nah gewesen, wie Damien jetzt. Seine Gestalt konnte ich schemenhaft durch das leichte Licht, das durch das Fenster herein strahlte, erkennen. Es waren drei Tage vergangen seit ich ihn getroffen hatte und er wich nicht von meiner Seite. Langsam mussten wir wieder jagen gehen, doch Damien machte noch keine Anstalten dazu. Wahrscheinlich war er in dem Punkt wie ich, das wir einfach erst dann jagten, wenn es wirklich nötig war. In diesen drei Tagen hatte ich ihn etwas besser kennen gelernt und wir waren uns auch etwas näher gekommen. Jedoch hatte ich ihn noch nicht verraten, dass ich nachts kaum schlafen konnte, weil mich manche meiner Opfer, bei denen ich mich nicht richtig bedankt hatte, sogar bis in den Schlaf verfolgten. Damien hingegen schien dieses Problem nicht zu haben, denn er schlief tief und fest. Jedenfalls nahm ich das an, da sich seine Brust langsam senkte und wieder hob und er sich so gut wie gar nicht bewegte.

Langsam drehte ich mich nun auf den Rücken und betrachtete die Decke, die in tiefe Schatten gehüllt war. Wir waren in den drei Tagen nur wenig voran gekommen, da wir erstmal Geld für Sprit besorgen mussten und das war leichter als gesagt. Wir waren sogar so weit gegangen das Damien heimlich Sprit von einem Auto, das auf einem Rastplatz stand, geklaut hatte und ich schmiere stand. Es kam mir so vor, als würde ich mich ein klein wenig verändern und nicht mehr so kühl durch die Welt gehen. Er brachte irgendwie das Gute in mir hervor und machte mich gleichzeitig auch zu einem kleinen bösen Mädchen. Es gefiel mir mit ihm und ich war froh das wir Partner geworden sind. Zu zweit würde die Jagd sicherlich auch einfacher sein.

Meike Gedanken schweiften auf einmal zu den Nachrichten von heute. Der neue König sollte in 2 bis 3 Monaten gekrönt werden, da noch einige Verhandlungen wegen irgendwas offen waren und er anscheinend noch niemanden zu seiner Königin ernannt hatte. Der König brauchte zwar nicht dringend eine Königin, aber es besser, wenn er angeblich schnell Nachfahren kriegen würde, da König zu sein gefährlich war. Es gab schließlich schon einen erfolgreichen Anschlag auf den alten König und deshalb würde es sicherlich nicht lange dauern bis es auch einen auf den neuen gab. Der neue König wurde jedoch noch nicht in der Öffentlichkeit gezeigt, um sicherlich weniger Gefahren zu haben. Ein Seufzen entkam meinen Lippen, da dieser noch Prinz ein ziemliches Problem für uns Jäger darstellte. Wegen ihm versammelten sich alle Werwölfe und wir mussten ihnen wie Geier hinterher.

„Du bist also immer noch wach, Malia", sagte auf einmal Damien neben mir und holte mich damit aus meinen Gedanken. Ich sah wieder zu ihm und als das nächste Licht in den Raum kam, erkannte ich das er mich direkt ansah. Sicherlich hätte er es nicht gemerkt, wenn ich nicht geseufzt hätte, doch nun war es raus.

„Ich kann nicht so gut schlafen. Liegt wahrscheinlich an dem ganzen Jäger Ding. Schon seit meiner Geburt stand fest, dass ich eine Jägerin werde, doch ich wollte mein Schicksal nie so wirklich akzeptieren“, meinte ich und sah wieder an die Decke. Selbst als ich hörte, wie er aufstand und anscheinend irgendwas im Raum machen wollte. Auf einmal wurde meine Decke angehoben und er schlüpfte neben mich ins Bett.

Ich spürte seinem warmen Körper an meinem und als er einen Arm hob und ihn um mich legte, zögerte ich nicht lange und legte meinen Kopf auf seine Brust. Dort hörte ich wie sein Herz gleichmäßig in seiner Brust schlug und spürte seine Hand auf meinem Rücken, die langsam über diesen strich. Wieder bemerkte ich diese beruhigende Wirkung, die er auf mich hatte und schloss etwas meine Augen, nach dem ich einen Arm um sie gelegt hatte.

„Du musst es nicht akzeptieren, doch so lange mitmachen, bis es vielleicht irgendwann eine Lösung gibt dieses Schicksal zu beenden. Vielleicht gibt es eine Lösung für den Fluch, doch im Moment müssen wir einfach so leben, wie es der Fluch will  oder wir sterben und ich könnte es ehrlich gesagt nicht ertragen dich sterben zu sehen“, flüsterte er mir ins Ohr und ich lächelte etwas.

Die Chance war klein, wenn nicht sogar minimal, das es eine Lösung für den Fluch gab, aber irgendwie hatte er in mir einen kleinen Schimmer Hoffnung erweckt. Ich ließ meine Hand über seine Brust wandern und genoss seine Wärme. Seinen Duft sog ich ein, als wäre es das letzte mal, das ich ihn riechen würde. Wir waren Partner und dennoch hatte ich das Gefühl es verband uns sogar mehr.

„Du bringst in mir das Gute zum Vorschein, Damien und erweckst sogar Hoffnung in mir. Das hat bis jetzt fast niemand geschafft, außer meine Schwester und die hat es noch nicht mal mehr versucht“, sagte ich und musste etwas schmunzeln bei dem Gedanken an meine Schwester. Levana und ich waren vielleicht unterschiedlich, aber dennoch hatte ich sie lieb. Nach meinen Worten hörte ich wie Damien anfing zu lachen und das vergrößerte mein Lächeln nur noch.

„Ich dachte eher, das ich dich zu einem bösen Mädchen mache, weil wir Sprit, Essen und Trinken klauen und wir sogar die Leute etwas betrügen, damit wir an ihre Portmonees kommen. Also ich habe nicht damit gerechnet, dass es anscheinend für dich etwas Gutes ist“, sagte er und ich spürte durch seine amüsierten Worte regelrecht das er grinste.

Seine Hand wanderte nun durch mein dunkelbraunes Haar und ich schloss wieder meine Augen. Durch ihn wurde ich auf einmal müde und wollte sogar schlafen. Meine Angst wieder diese Träume zu haben, verschwand und ich war wieder einmal froh ihn getroffen zu haben. Ich glaubte nicht nur, das dort eine engere Verbindung war, sondern spürte es auch langsam. Es war so, als würde ich das erste Mal Gefühle für jemanden entwickeln. Tiefe Gefühle, die ich nicht mehr loslassen wollte und die ganz normal waren. Es fühlte sich gut an so etwas zu fühlen.

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Beautiful Sin 🗡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt