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C h a p t e r ➳ 20
╚═════════╝Ich schloss die Tür zu meinem Apartment auf und trat hinein. Killian folgte kurz hinter mir und schloss die Tür dann. Zielstrebig ging ich auf das Schlafzimmer zu und holte dort eine große Tasche heraus, die ich mit Sachen vollstopfte. Da ich diese Sachen sowieso im Schloss wieder auspacken würde, brauchte nicht so viel Ordnung da drin zu sein. Für einen Moment nahm ich das Bild von Damien und mir in die Hand und betrachtete mein lächelndes Gesicht. Schon lange hatte ich nicht mehr gelächelt und besonders nicht vor Glück. Jedes einzelne Lächeln war aufgesetzt gewesen seit seinen Tod. Meine Miene trübte sich und ich steckte das Bild auch noch mit ein, jedoch packte ich es ganz nach unten. Niemand sollte meine enge Bindung zu Damien erkennen, doch ich konnte dieses Bild einfach nicht hier lassen, dafür bedeutete es mir einfach viel zu viel.
Schließlich trat ich nach draußen und fing an alle meine Messer, die fein säuberlich in ein großes Tuch gewickelt waren, in die Tasche und das Kurzschwert, welches auch eingehüllt war oben drauf. Dann schloss ich die Tasche und war fertig mit dem wichtigsten. Jedoch packte ich meinen Laptop und alle elektronischen Sachen in eine extra Tasche, die ich neben meine große Tasche hinlegte. Mein Blick fand Killian, der sich meine Pinnwand genau ansah, wo alle Informationen zu meiner Recherche über die Organisation dran geheftet waren. Die Informationen von ihm und Megan hatte ich fein säuberlich in einen Ordner gepackt, nach dem ich nun griff und ihn schnell in die Tasche verstaute, bevor er es bemerkte. Schließlich machte ich das alles nur, weil ich ihn und Megan tot sehen wollte.
„Obwohl du nur im Internet gesucht hast, scheinst du ziemlich viel heraus gefunden zu haben. Du ziehst Schlüsse, auf die ich nie gekommen wäre“, sagte er und fuhr kurz über einen der roten Fäden, der einige meiner Informationen miteinander verband. Jedoch war es noch ein großes Durcheinander. Ich trat zu ihm und hatte einen neuen Ordner in der Hand, den ich vom Tisch geholt hatte. Ich fing jetzt alles von der Pinnwand in diesen Ordner zu machen, den ich dann auch in der Tasche verstaute.
„Killian das ich auf die richtigen Schlüsse komme, liegt daran, dass ich von außen auf die Sache drauf schaue. Ich bin nicht involviert und habe auch keine Verbindung zu dir geschweige denn außer Hass irgendwelche Gefühle“, sagte ich und schloss die Tasche nun endgültig. Ich hatte wirklich alles verstaut, was ich brauchte. Nur musste ich dann später noch meinem Vermieter Bescheid sagen, dass ich die Wohnung eine Weile nicht brauchen werde. Jedoch hoffte ich, dass ich schnell das hinter mir hatte und meine Rache beendet war. Dann konnte ich ein Leben beginnen, dass sich Damien sicherlich für mich gewünscht hatte. Ich wollte seine Hoffnung etwas vergrößern, dass es einen Weg gab diesen Fluch zu brechen. Vielleicht konnte ich durch meine Kontakte irgendwas finden, dass wenigstens etwas Hoffnung machte.
Nun richtete ich mich auf, doch ich hatte Killian immer noch den Rücken zugewandt. Ein Leben ohne Damien war für mich fast unmöglich. Ich habe ihn geliebt und das tat ich noch, wahrscheinlich werde ich niemanden finden, der mir das Gefühl schenken konnte, dass ich bei Damien gehabt hatte. Aufgrund dieser Gedanken war mein Gesicht etwas getrübt und das sollte Killian nicht sehen. Für ihn sollte ich immer die starke und kalte Jägerin sein und nichts anderes. Deshalb drehte ich mich um, als meine kühle Miene wieder mein Gesicht beherrschte. Jedoch wich ich überrascht einen Schritt zurück, als er auf einmal direkt vor mir stand und nur maximal einen Meter von mir entfernt war. Ich hatte durch meine Gedanken gar nicht bemerkt, dass er mir so nah gekommen war. Komischerweise schlug mein Herz für einen Moment schneller, als mir diese Nähe so richtig bewusst wurde.
„Empfindest du wirklich Hass für mich? Ich habe das Gefühl, dass da noch etwas mehr ist egal wie klein es auch ist. Es ist komisch, dass ich deine Handlungen schon besser verstehe, obwohl ich noch nicht mal mehr deinen Namen kenne“, meinte er und trat einen weiteren Schritt auf mich zu.
Wieder spürte ich seinen Atem auf meinem Gesicht und ich schluckte stark. Jedoch wollte ich ihm beweisen, dass dort nichts als Hass für ihn war. Deshalb hob ich meinen Blick und sah ihm eiskalt in seine blaugrünen Augen. Doch statt, dass sie diesmal belustigt oder ernst funkelten, lag diesmal etwas sanftes in ihnen, was ich nicht verstand. Für einen Moment blätterte meine kühle Fassade von mir ab, aber ich baute sie schnell wieder auf und funkelte ihn kalt an. Dort war nur Hass für ihn und sein königliches Blut. Er sollte sterben genau wie Megan. Die beiden hatten sich verdient. Meine Hand ballte sich zu einer Faust zusammen und ich überzeugte jede Faser meines Körpers meines Körpers von meinem Hass. So sehr, dass ich nicht merkte, wie er mir noch näher kam, dass sich unsere Lippen streiften. Dort schreckte ich schließlich aus meinen Gedanken heraus und ließ meine geballte Hand in sein Gesicht schnellen. Sein Gesicht flog zur Seite und ich spürte wie meine Knöchel von dem Schlag anfingen weh zutun.
Es war ein reiner Reflex gewesen, dass ich das getan hatte, dabei sah mein Plan vor, dass ich so etwas nicht tat. Verdammt jetzt war er von sich aus mir näher gekommen und ich hatte ihn einfach geschlagen, so dass ich ihn nicht um meinen Finger wickeln konnte. Er hatte Abstand von mir genommen und hielt sich seine Wange, die ich getroffen hatte. Auf einmal fing er an zu lachen und sah dann zu mir. Für einen minimalen Moment waren seine Augen in einen leicht rötlichen Ton, doch nicht weil er wütend war, denn in ihnen schimmerte in dieser Sekunde etwas anderes, dass ich nicht verstand, ehe sie wieder diesen blaugrünen Ton annahmen.
„Also ich bin wirklich von dir und deinen Fähigkeiten überzeugt. Gut das du fürs erste auf meiner Seite bist. Mein Tod soll auf jeden Fall nicht durch diese Organisation sein, sondern durch jemanden wie dir. Ich entschuldige mich, dass ich dir zu nah gekommen bin, mein Wolf ging für einen Moment mit mir durch“, sagte er und lachte einfach weiter, als wäre nichts gewesen. Während ich da stand und ihn einfach nur anstarrte. Ich glaubte, dass ich aus diesem Prinzen nie schlau werde.
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Beautiful Sin 🗡
Fantasy▬ Sequel zu 'Into the Darkness' ▬ [ Kann unabhängig von der Hauptgeschichte gelesen werden ] ❧ Die Geschichte von Malia & Killian Vampire, Werwölfe und Hexen hatten schon immer ihre Konflikte untereinander. Doch unter ihnen gab es noch die Jäger...