chapter ▴ XXVII

183 14 3
                                    

╔═════════╗
C h a p t e r ➳ 27
╚═════════╝

Die Gestalt von Killian verschwamm immer mehr und wurde durch Teile von einem Wolf ersetzt. Es hörte sich wirklich unangenehm an, wie jeder einzelne Knochen in seinem Körper brach und ich hatte schon zum Schutz eines meiner Messer gezückt. Leider hatte ich das Kurzschwert vergessen, denn damit konnte ich mich sicherlich besser schützen, als mit ein paar läppischen Messern. Schließlich riss die Kleidung von Killian und ein bedrohlicher Wolf kam zum Vorschein. Er hatte braunes Fell, welches mit einigen blonden Strähnen aufgelockert wurde. Jedoch war er in Vergleich zu normalen Wölfen um einiges größer und sicherlich schon genauso groß wie ich. Man merkte deutlich, dass er der Alpha war. Mein Griff wurde etwas stärker um das Messer und ich hielt es schon fast krampfhaft fest. Ein schweres Schlucken gefolgt von einem tiefen ausatmen, brachte den Wolf dazu mich zu bemerken. Seine glühend roten Augen sahen erst mich an und in diesem Moment trat ein Funkeln in sie, sowie sein Körper entspannte sich sichtlich. Als sein Blick jedoch auf mein Messer fiel, fing er an zu Knurren und das funkeln verschwand ebenfalls.

Bedrohlich kam er mir auf seinen riesigen Pfoten entgegen und ich wich immer mehr auf das Bett zurück, bis ich in der Ecke kauerte. Irgendwas in mir hemmte mich diesen Wolf anzugreifen. Schließlich steckte dahinter Killian und verdammt ich konnte einfach nicht mehr leugnen, dass dort neben Hass auch noch etwas ganz anderes für ihn existierte. Der Wolf kauerte schließlich über mir und fletschte seine Zähne. Sein Blick war auf das Messer gerichtet und er sah mich noch nicht mal direkt an. Auf einmal kam mir in den Sinn, was ihn störte und kurz darauf hob ich meine Hand mit den Messer. Daraufhin knurrte der Wolf nur noch mehr, doch als ich es wegwarf, wurde er ganz ruhig. Nach dem das Messer weg war, ließ er sich neben mir auf das Bett fallen und sah mich mit seinen großen treuen roten Augen an. Irgendwie hatte dieser Wolf ja irgendwas von einem Hund und das war süß. Als ich ihn mir genauer ansah, entdeckte ich manche Narben über seinen ganzen Körper verteilt. Narben, die ich bei seiner menschlichen Gestalt nicht gesehen hatte. Deutlich sah man, dass er schon wunden aus dem Kampf mitgenommen hatte und es waren zahlreiche. Sicherlich waren ein paar noch unter seinem tiefen dichten Fell, doch eine deutliche und tiefe zog sich über sein Gesicht. Seine Regeneration galt also anscheinend nur für seinen menschlichen Körper und nicht für seinen Wolf. Sicherlich ging er deshalb nicht in die freie Natur und verwandelte sich dort. Bestimmt hatte er etwas erlebt, warum er sich bei seiner Verwandlung lieber hier im Keller verkroch, als draußen in freier Wildbahn zu laufen und sich frei zu fühlen.

„Auch du hast schon viel durchgemacht, Killian. Wir sind eigentlich gar nicht so verschieden", sagte ich leise und streckte vorsichtig meine Hand heraus. Erst fing der Wolf an zu Knurren, doch als ich nur durch sein dichtes Fell strich und ihm nichts tun wollte, wurde er wieder ruhig. Seine Augen schlossen sich und er schien es zu genießen. Zwar konnte ich mir das Funkeln in seinen Augen nicht erklären, doch das konnte mir sicherlich Killian beantworten, wenn er wieder ein Mensch geworden war. Für die Nacht aber, würde ich mit seinem Wolf vorlieb nehmen und er war auch so angenehm ruhig und friedlich, was einen Teil meiner Trümmer in mir wieder zusammen fügte. Sicherlich konnte es Killian schaffen das Chaos in mir wieder zurecht zu rücken, doch das würde ich ihm ganz sicherlich nicht sagen. Diese Gefühle mir vollends einzugestehen und ihm dann auch noch zu sagen, dazu war ich einfach noch nicht in der Lage. Besonders weil ich ihn genauso schnell verlieren konnte wie Damien, solange diese Organisation noch existierte.

Ich konnte nicht glauben, wie sehr sich meine Ansichten geändert hatten. Seit Monaten war ich nur von Rache geleitet und wollte ihn und Megan unbedingt tot sehen. Jetzt wollte ich mit ihm gegen die Hexen kämpfen und ihn beschützen. Wir lebten in einer viel zu verrückten Welt, doch irgendwie konnte ich mich daran gewöhnen in seiner Nähe zu sein.

„Weist du deine Nähe ist gar nicht mehr so scheiße, Killian. Ich könnte mich daran gewöhnen", sagte ich und schenkte dem Wolf mir gegenüber ein Lächeln. Der Wolf konnte nichts sagen, doch das was er tat sprach mehr als Bände. Er versuchte zu Lächeln und es sah so witzig aus, dass ich lachen musste. Dieser Wolf war so unheimlich süß. Ich konnte nicht einfach, als seine Nase anzustupsen, worauf hin er nieste.

Ich glaube ich mochte seinen Wolf sogar noch mehr, als ihn selbst. Diese schönen Tiere jagte ich, weil mir keine andere Wahl blieb. Vielleicht konnte ich mit der Hilfe von Killian endlich den Fluch brechen und ein normales Leben führen. Dann war ich ein ganz normaler Mensch. Im Moment jedoch war wichtiger diese Organisation aufzuhalten, damit Killian friedlich seine Zeit als König antreten konnte. Sicherlich würden immer mehr Feinde kommen, doch ich würde vielleicht an seiner Seite stehen und mit ihm kämpfen. Doch das waren alles nur Vermutungen, da ich nicht wusste wie er fühlte, besonders nicht über mich. Denn da war noch Megan und mit dieser war er verlobt, wodurch sie seine Königin werden würde und man nichts dagegen machen konnte.

Ein Seufzen kam über meine Lippen und der Wolf zog eine kleine Schnute. Kurz darauf kuschelte er sich mit seinem gesamten Körper an mich, wodurch er wie ein riesiges flauschiges Kissen wurde. Ich dachte, dass wir uns die ganze Nacht bekämpfen würden, doch das es damit endete, dass er ein Kissen wurde, hatte ich nicht mit gerechnet. Jedoch fragte ich mich immer noch, warum er mich nicht zerfetzte, denn schließlich war ich eine Jägerin und der Wolf würde mich doch tot sehen wollen. Jedoch hatte er nur mein Messer als Bedrohung gesehen und nicht mich selbst. Ich wollte herausfinden, warum das so war, doch im Moment wurden meine Augen immer schwerer durch die Wärme von dem Wolf, bis ich schließlich einschlief und das seit langer Zeit mal wieder tief und fest.

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Beautiful Sin 🗡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt