chapter ▴ IX

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C h a p t e r ➳ 09
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Damien hatte seine Arme um meine Hüfte geschlungen und drückte mich an sich, sodass ich meinen Kopf an seine Brust schmiegte. Er hatte mich vor dem Stimmen in dem dichten Nebel gerettet, aber dennoch hatten sie einen bleibenden Schaden angerichtet. Ich zitterte am ganzen Körper und das was sie gesagt hatten, lastete schwer auf mir. Lange hätte ich es nicht mehr mit diesen Stimmen ausgehalten, deshalb war ich umso erleichterter, dass Damien nun bei mir war und ich wieder durchatmen konnte.

„Malia ich habe dir doch gesagt, dass ich das alleine mache. Warum bist du also hierher gekommen? Hätte ich dich nicht gehört, hätte sonst was passieren können“, sagte Damien und strich mir nun durch mein dunkelbraunes Haar. Es war vielleicht nicht sonderlich schlau von mir gewesen einfach ihm so hinterher zu laufen und sogar in diesen seltsamen Nebel rein zu laufen, aber ich wollte nicht das er es alleine machte. Es war gefährlich und zusammen hatten wir eine bessere Chance auch wieder sicher heraus zu kommen.

„Ich lasse dich aber nicht alleine zu den Hexen gehen. Schließlich geht es um meine Schwester“, meinte ich, doch es war nicht der einzige Grund, jedoch brachte ich im Moment den anderen Grund nicht über meine Lippen. Es war nicht der perfekte Zeitpunkt ihm zu sagen, dass ich in ihn verliebt war. Gut wir hatten das zwar schon heraus gefunden, doch ich wollte zu ihm diese drei Worte sagen. Jedoch war im Moment einfach eine unpassende Stimmung und wir waren immer noch nicht sicher.

„Dennoch bist du einfach in diesen Nebel gegangen. Dieser Nebel treibt die stärksten in den Wahnsinn, wenn sie nicht wissen, was auf sie zu kommt. Ich will mir gar nicht vorstellen was mit dir passiert wäre, wenn ich dich nicht gehört hätte. Dieser Nebel ist als Sicherheit gedacht, damit selbst Jäger nicht so einfach hier rein kommen, besonders weil auf ihren Schultern die meiste Last liegt. Bitte mach so etwas nie wieder. Ich will dich nicht verlieren, Malia.“

Während er sprach hob er sanft meinen Kopf an und er sah mir ernst in meine blauen Augen. Jedes einzelne Wort von ihm war ernst gemeint, besonders seine letzten. Ich sah in seinen Augen auch, dass er etwas traurig war. Er stellte sich wahrscheinlich vor, was passiert wäre, wenn er mich nicht gehört hätte. Ich konnte nicht zulassen, dass er so niedergeschlagen war, deshalb stellte ich mich etwas auf Zehenspitzen und verband meine Lippen mit seinen. Er erwiderte meinen Kuss und als sich unsere Lippen wieder trennten, hatte sich sein Gesicht schon wieder etwas aufgehellt.

„Hast du unseren Plan schon durchgezogen?“, fragte ich schließlich und sah ihm in seine braunen Augen. Er schüttelte daraufhin den Kopf und kurz darauf strichen seine Finger sanft über meine Wange. In seinen Augen spiegelte sich wieder ein innerer Konflikt ab und ich sagte lieber nichts, sondern wartete auf seine nächsten Worte. Es dauerte lange, da er sie sich anscheinend genau überlegt hatte. Er sah auch kurz zum Himmel und seufzte dann.

„Eigentlich will ich nicht, dass du mitkommst, aber ich möchte dich auch nicht alleine durch den Nebel zurück schicken. Aber um dich zurück zu bringen ist keine Zeit mehr, da es schon Nacht wird. Deshalb ziehen wir das wohl zusammen durch“, sagte er und fuhr sich durch sein braunes Haar. Es klang fast so, als würde er einfach die Entscheidung treffen und hatte mir noch nicht mal eine Möglichkeit gegeben, sie selbst zu treffen. Da diese Entscheidung aber zu meinen Gunsten ausging, beließ ich es dabei und nickte nur. Jedoch konnte ich mir eine kleine Anmerkung nicht verkneifen.

„Du solltest dir angewöhnen, dass wir ab jetzt alle Entscheidungen gemeinsam treffen und keine Alleingänge mehr machen. Wir sind ein Team und somit Partner, Damien“, sagte ich und ging dann etwas auf Abstand zu ihm. Irgendwie war er in diesem Punkt wie meine Eltern. Sie hatten mir bei manchen Entscheidungen auch keine andere Wahl gelassen, als das zu tun, was sie wollten. Das hatte ich an ihnen immer gehasst, weil ich meine eigenen Entscheidungen treffen wollte.

Damien sagte nichts mehr dazu, sondern nahm sanft meine Hand und wir gingen diesmal zusammen  durch den Nebel. Schließlich lichtete er sich auf einem kleinen Hang und wenn man herunter sah, konnte man eine große Stahltür erkennen. Es war der Eingang zum Zirkel der Hexen. Da die Nacht hinein gebrochen waren, zögerten Damien und ich nicht lange und gingen durch die Tür. Die Gänge waren in altem Beton und sie waren einzig und allein durch Fackeln beleuchtet.

„Wir sind jetzt gleich bei den Zellen, danach kommt der große Bereich, wo sich alle Hexen befinden. Da sie bei Einbruch der Nacht immer ein Ritual abhalten, sollten wir uns in Ruhe umsehen können“, flüsterte Damien mir zu und ich nickte, damit er wusste, dass ich ihn verstanden hatte. Die Hexen waren durch das Ritual also abgelenkt und die Jäger standen bei ihnen im großen Raum. Dort musste sich also auch Levana aufhalten.

Als wir um die Ecke bogen, erstreckten sich vor uns fünf Zellen. Mein Blick glitt immer durch das Gitter, aber sie alle waren leer. Jedenfalls dachte ich das, bis mein Blick auf die letzte Zelle fiel, wo ich eine Gestalt in der Ecke kauern saß. Sie hatte verschmiertes und getrocknetes Blut über ihren Körper verteilt und schien bewusstlos zu sein. Dreckige, blonde Haare hingen ihr im Gesicht und irgendwie zog es mir das Herz zusammen, als ich diese Mädchen sah. Als ich dieses Gefühl in mir spürte, fiel mein Blick automatisch auf ihren linken Handrücken, wo sich deutlich ein blaues Mal abzeichnete. Ich kannte nur eine Person, die ein blaues Mal hatte und meine Eltern sagten, dass es bei Jägern noch nie vorgekommen war.

„Levana was haben sie bloß mit dir gemacht?“, murmelte ich geschockt und trat näher an die Zelle heran. Das Mädchen rührte sich etwas und schien aufzuwachen. Auf einmal hörte ich Schritte und stimmen die sich uns näherten. Damien packte mich auf einmal am Arm und zog mich mit zurück zur der Tür und hinaus in den kalten Wald. Ich wehrte mich ständig dagegen, doch er war einfach zu stark für mich. Meine Schwester konnte ich nicht so zurück lassen, doch mir blieb keine andere Wahl und das zerbrach mich vollständig.

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Beautiful Sin 🗡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt