chapter ▴ XV

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C h a p t e r ➳ 15
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Zwei Wochen waren vergangen seit dieser Aktion in der Bibliothek. Nun saß ich in einer ziemlich abgelegenen und zwielichtigen Bar. Anscheinend war diese Bar für Werwölfe, denn das waren die einzigen Anwesenden im Moment. Ein Seufzen entkam meinen Lippen. Ich saß nun schon gefühlte Stunden hier, weil ich keine Ahnung hatte, wann Killian und dieser Dylan hier aufkreuzen  würden, denn in dem Terminkalender stand keine Uhrzeit, was für mich natürlich ziemlich unpraktisch war. Dort stand nur abends und nicht mehr und das gab mir nicht sonderlich viel Aufschluss. Für diesen Tag hatte ich mir sogar einiges angeschafft und jetzt konnte es Stunden dauern, bis sie hier eintreffen würden. Schließlich hatte ich diesmal keine Ahnung wann es für Werwölfe abends war.

Meine blonde wirklich natürliche Perücke zierte meinen Kopf und dadurch verschwanden die dunkelbraunen Haare vollständig. Mein Mal hatte ich mit eine Tonne von Make Up retuschiert, sodass es verschwand. Außerdem hatte ich ordentlich Geld bei einer Hexe hingelegt für ein Parfüm, dass meinen menschlichen Geruch überdeckte und für den ich für alle Werwölfe wie einer roch. Dadurch war ich auch in diesen Laden gekommen und weil der Barkeeper mich anscheinend ziemlich heiß fand. Eigentlich war das nämlich ein Club nur für Männer, aber ich konnte auch mal meine Reize spielen lassen. Denn ich hatte mich nicht nur äußerlich schick gemacht, sodass er mich nicht erkannte, sondern mein Mal vor wenigen Stunden aufgeladen, sodass ich bei voller Stärke war und ich ihm vielleicht etwas mehr ebenbürtig sein konnte. Wenn er jedoch nicht seinen königlichen Arsch hierhin bewegte, dann war alles umsonst.

Leicht schwenkte ich meinen Whiskey on Ice im Glas hin und her, sodass die Eiswürfel immer am Glas leicht klirrten. Es war schon mein dritter Drink und dieser Prinz war immer noch nicht da. Der Adel ging mir so gewaltig auf die Nerven, dass ich am liebsten ins Schloss reinmarschieren würde und einen offenen Kampf fordern. Meine Rache dauerte schon viel zu lange und ich wollte das einfach nicht mehr. Damien hatte eigentlich jetzt sofort schon Rache verdient. Schließlich führte ich das Glas an meine Lippen und leerte den Drink in einem Zug. Als die Tür aufging, flog mein Blick sofort in die Richtung und endlich entdeckte ich Killian und den jungen mit den haselnussbraunen Augen neben ihm. Er war also dieser Dylan und anscheinend sein engster Kumpel. Vielleicht sollte ich auch erst Dylan und dann Killian töten, dann war er verletzt und wurde unvorsichtig. Bevor sie mich bemerkten, wandte ich meinen Blick wieder ab und bestellte mir einen weiteren Drink.

Killian und sein Freund setzten sich hinter mir an den Tisch und ich konnte sie durch den Spiegel, der über den Regalen an der Bar angebracht war gut sehen. Ihr Gespräch bekam ich auch mit, doch es handelte sich hierbei nur um unwichtiges Zeug. Schließlich bewegte sich keiner von ihnen und das über eine gesamte Stunde lang. Die beiden saßen nur da und redeten über vergangene Erinnerungen, die die beiden gemacht hatten. So langsam hatte ich echt keine Nerven mehr auch nur ein wenig ruhig sitzen zu bleiben. Ich stellte mir schon so viele Methoden vor, wie ich die beiden umbrachte, dass es schon fast unnatürlich wirkte.

Auf einmal setzte sich einer der Männer neben mich auf einen der Bar Hocker. Der Mann gehörte zu dem Rudel, dass im hinteren Bereich der Bar war. Mein gesamter Körper spannte sich an, da ich keinem Werwolf so nah gekommen war, ohne die Absichten ihn zu töten. Außerdem kam nie ein Werwolf so auf mich zu. Meistens griffen sie mich sofort an und bauten dadurch Nähe auf.

„Du hast ja einen außergewöhnlichen Duft an dir. Er ist ziemlich süß, aber hat auch eine Spur von einem Geruch die Menschen nur an sich tragen“, sagte der Mann neben mir und warf mir ein verführerisches Grinsen zu. Seine Worte klangen wirklich nicht wie eine Anmache und deshalb musste ich schon irgendwie nach Mensch riechen. Ich hatte ein mieses Gefühl dabei, weil mir die Hexe gesagt hatte, dass das Parfüm nur für wenige Stunden hielt und besonders bei Jägern noch schneller verflog. Also waren seine Worte für mich ein klares Zeichen, dass ich hier verschwinden musste.

„Menschen sind zwar lange nicht so gut im Bett wie Werwölfe, doch wenn man nichts anderes zur Auswahl hat, dann nimmt man auch sie. Das ist das einzige, was du an mir menschliches riechen kannst. Anscheinend habe ich mich nicht ausreichend geduscht“, sagte ich mit einem Unterton, denn ich nur bei Damien angenommen hatte. Jedoch musste ich irgendwie vom Thema abweichen, damit ich hier verschwinden konnte. Der Mann grinste mich für einen Moment, ehe er dann eine Hand auf meinen Arm legte. Am liebsten hätte ich ihn weg geschlagen, doch in Moment musste ich es einfach zu lassen.

„Für mich hast du eher eine Spur von diesen widerlichen Jägern an dich“, sagte er und ich versuchte meine kühle Miene außerhalb aufrecht zu halten. Innerlich wollte ich jedoch einfach nur von hier verschwinden. Ich musste weg hier, denn bei so vielen anwesenden Werwölfen war ich für die gefundenes Fressen. Schließlich würden sie es sich nicht entgehen lassen eine Jägerin zu töten.

„Das liegt nur daran, dass ich vielleicht genauso gefährlich bin wie sie. Ich muss jetzt leider los, doch das nächste Mal, wenn ich wieder komme, bleibe ich so lange bis du mich mit zu dir nach Hause nimmst“, hauchte ich, trank meinen Drink fertig, bezahlte und stand dann auf. Es war besser mein eigenes Leben zu schützen, als Killian zu töten. Damien hätte sicherlich nicht gewollt, dass ich so schnell nach seinem Tod mein Leben verliere.

Mein Weg ging den Berg hinunter und langsam wieder Richtung Stadt. Auf einmal hörte ich jedoch wie mehrere Schritte auf mich zu kamen. Ich hielt inne und hörte genauer hin, jedoch kamen kurz darauf schon Männer von jeder Seite und hatten mich umkreist. Mein Kiefer spannte sich gefährlich an. Ihre Augen glühten alle in einem gelben Ton und ich erkannte auch den Mann mit dem ich eben gesprochen hatte wieder. Ich war geliefert, da ich aufgeflogen bin, denn sonst hätte er sicherlich nicht das ganze Rudel mit geschleppt. Es waren fünf Werwölfe und gegen die würde ich niemals bestehen. Sie gingen auf mich zu und griffen mich an. Viele von ihren Angriffen konnte ich abwehren, doch sie erwischten mich auch einige Male. Nach 10 Minuten stand ich schon schwer atmend auf der Stelle und Blut tropfte auf den weißen Schnee. Ich würde es nicht schaffen.

Auf einmal trat jemand aus den Schatten und überwältigte jeden meiner Angreifer. Die Person drehte sich zu mir um, doch bevor ich meinen Retter sehen konnte, bekam ich einen Schlag auf den Hinterkopf und fiel bewusstlos in den Schnee.

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Beautiful Sin 🗡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt