chapter ▴ XXXI

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C h a p t e r ➳ 31
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Fest hielt ich das Kurzschwert in meiner Hand und ich drehte es leicht. Ich befand mich vor dem Schloss und Megan stand mehrere Meter entfernt von mir weg. Gestern hatte ich Killian alles erzählt, was ich herausgefunden hatte und deshalb wurde Carter auch festgenommen und in eine Zelle gesteckt. Er war immer noch in dem Zimmer gewesen und hatte auf dem Stuhl gesessen. Jetzt waren wenigstens schon mal zwei Identitäten aufgedeckt und es würden mehr folgen, denn ich würde Killian nicht mehr von der Seite weichen. Jetzt war aber endlich der Moment gekommen, wo ich Megan töten konnte und meine Rache bekam. Dann würde vielleicht endlich diese Schuld etwas mehr von mir weichen, da Damien in Frieden ruhen konnte. Killian stand mit ein paar Security Leuten weiter entfernt von uns und er würde beobachten, wer gewann. Langsam richtete ich meinen Blick auf ihn und ich konnte leichte Angst in seinen Augen sehen. Gestern Nacht hatte ich mir mein Mal angesehen und es war schon zur Hälfte verblasst, deshalb musste ich das heute schnell hinter mich bringen, da auf lange Sicht gesehen meine Kräfte nicht mehr da waren. Jedoch hatte ich Killian nicht erzählt, wie schwach ich im Moment war, denn dann hätte er mich nie kämpfen lassen und ich musste es einfach heute tun. Megan würde mein Mal wieder auffüllen.

Da ich meine Identität als Jäger nicht verstecken wollte, streifte ich nun den Handschuh von meiner linken Hand und mein Mal kam zum Vorschein. Zwar würde dadurch vielleicht klar werden, dass ich geschwächt war, doch ich wollte mich nicht mehr davor verstecken eine Jägerin zu sein. Das Schwert nahm ich nun in meine beiden Hände und wartete darauf, dass Megan den ersten Schritt wagte. Doch statt als Mensch zu kämpfen, ging sie auf die Knie und kurz darauf hörte ich, wie ihre Knochen anfingen zu brechen. Werwölfe mussten sich schließlich nicht nur an Vollmond verwandeln, sondern auch an anderen Tagen, jedoch war ihre Macht dann nicht so stark. Von mir entfernt stand schließlich ein Wolf mit orangenen Fell, dessen Augen gelb glühten. Ich atmete tief durch, ehe ich mich darauf vorbereitete ihren Angriff abzuwehren.

Der Wolf preschte schließlich auf mich zu und versuchte mich frontal im Gesicht zu treffen. Jedoch konnte ich schnell zur Seite ausweichen und die Klinge meines Schwertes erwischte ein Bein von dem Wolf. Nach dem ich ausgewichen war, drehte ich mich wieder zu dem Wolf und sah wie er sich seine Wunde leckte und sie darauf hin schon wieder anfing zu heilen. Ein Seufzen entkam meinen Lippen. Schwächen war also nicht drin, also musste ich einen tödlichen Schlag sofort schaffen. Diese Gedanken waren zwar leicht, doch es umzusetzen eine ganz andere. Die Angriffe von Megan waren nämlich so frontal und schnell, dass ich immer nur ausweichen konnte. Schließlich hatte sie mich müde gemacht, statt ich sie. Nach dem ich mehrere Male immer wieder ausweichen musste, merkte ich, dass ich wirklich geschwächt war, jedoch dachte ich nicht daran aufzugeben. Auf einmal schlich sich eine Idee in meinen Kopf und ich verstärkte meinen Atem so, dass es so rüber kam, als wäre ich völlig außer Atem und konnte nichts mehr machen. Kurz darauf stieß ich mein Schwert ein kleines Stück in den Boden und stützte mich auf diesem ab. Meinen Blick wandte ich von Megan ab und senkte ihn zu meinem Schwert hin. Alles sollte so sein, als würde sie mich gleich töten können.

Kurz darauf hörte ich auch schon, wie ihre Pfoten schnell auf dem Boden immer wieder aufschlugen. Sie kam mir gewaltig näher, doch ich hob meinen Blick nicht und achtete nicht auf Killian, der meinen Namen schrie und das ich ausweichen wollte. Mein Plan war zwar riskant, doch so berechenbar wie sie war, würde er aufgehen und wenn nicht, dann würde ich eine Wunde aber nicht meinen Tod davon tragen. Nun hörte ich, wie Megan mit ihren Pfoten absprang und in diesem Moment zog ich mein Schwert wieder aus dem Boden. Danach lehnte ich mich stark nach hinten, im ihren Angriff gerade so auszuweichen und als ihr Wolf über mich drüber flog, rammte ich ihr das Schwert in den Körper. Kurz darauf zog ich es auch schon wieder heraus und statt wieder auf ihren Pfoten zu landen, schlitterte sie mehrere Meter über den Boden und blieb blutend liegen. Es war eine große Wunde, doch keine tödliche. Deshalb ging ich schnell auf sie zu und sah, wie sie sich zurück verwandelte. Mit einer Hand hielt sie sich ihren Bauch, wo ich sie getroffen hatte und mit ihren Augen sah sie mich ängstlich. Als ich bei ihr war, zögerte ich keine Sekunde und schlug mit der Klinge zu, sodass sie einen tiefen Schnitt ihrer Kehle entlang ließ. Ich hatte sie genauso getötet, wie sie Damien und sie hatte es verdient. Das Leben verließ ihre Augen und ich drehte mich danach zu Killian um, der erleichtert die Luft ausatmete, die er gehalten hatte.

„Ich habe es endlich geschafft. Endlich kann er in Frieden ruhen“, hauchte ich und sank auf meine Knie. Das Schwert fiel neben mir in den weißen Schnee und ich atmete erleichtert aus. Es hatte mehrere Monate gedauert um zu diesem Moment zu kommen und in dieser Zeit hatte sich viel geändert. Doch nun konnte ich endlich endgültig nach vorne blicken und mir ein Leben aufbauen. Killian fiel vor mir im Schnee auf die Knie und sah mich an. Jetzt konnte ich mich der Gegenwart und meiner Zukunft widmen und vielleicht hatte ich die Chance, dass sie es mit Killian war. Langsam legte ich meine Hand auf seine und drückte sie. Da noch andere anwesend waren, wollte ich nicht weiter gehen, als diese Berührung, obwohl ich etwas ganz anderes im Sinn hatte und das nicht meinen Worten entsprach, dass ich es langsam angehen wollte. Es war gerade so, als würde ich meine gesamte Vergangenheit endlich los lassen und wieder die Person werden, die ich immer sein wollte. Diesmal würde ich die Person, die ich liebe mit meinem Leben beschützen und nichts würde mich davon abhalten.

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Beautiful Sin 🗡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt