chapter ▴ XI

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C h a p t e r ➳ 11
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Ich hielt die Linse nah an mein Auge und konnte dann das perfekte Bild einfangen. Kurz darauf drückte ich auf den Auslöser und es machte ein leises Klick. Das war alles was ich brauchte, deshalb erhob ich mich aus dem Busch und ging weg. Es waren zwei Monate vergangen, seit ich den Tod von Damien mitansehen musste. Die ersten zwei Wochen war ich unfähig etwas zu machen, doch ich durchlief alle Phasen der Trauer so schnell, dass ich am Ende bei meiner Wut angelangte und ich mich wieder aufrichtete. Damien hätte nicht gewollt, dass ich mich so hängen ließ und mich aufgab. Für ihn war ich wieder aufgestanden und stark geblieben, denn jede Faser meines Körpers wollte Rache. Rache an derjenigen, die mir meine erste große Liebe genommen hatte.

Nach dem ich mich wieder gefangen hatte, hatte ich begonnen mir etwas aufzubauen, jedoch natürlich mit dem Plan dieses Mädchen zu töten. Doch für diesen Plan hatte ich einen kühlen Kopf gebraucht und deshalb hatte ich die Gefühle in mir begraben und war zu einer Jägerin geworden. Jetzt verstand ich auch, warum Levana es getan hatte und diese Seite wollte ich im Moment nicht mehr unterdrücken. Während ich dabei war mir Kontakte aufzubauen, hatte ich versucht immer mehr Informationen über diese zwei Personen zu finden. Meine Kontakte waren dann durch mehrere Gefallen so weit erweitert, dass ich sogar Werwölfe auf meiner Seite hatte. Diese Werwölfe gaben mir heimlich Zugang zum Schloss, sodass ich den blondhaarigen Jungen und sein Anhängsel im Auge hatte. Durch noch mehr gefallen, die meistens mit Einschüchterung oder Tod zu tun hatten, bekam ich schließlich Informationen über Namen und Rang dieser Personen. Innerhalb von zwei Monaten hatte ich mir ein immenses Netz aus Kontakten aufgebaut und das nur, weil ich mein altes ich beiseite gelegt hatte.

Als ich das Apartment betrat, dass ziemlich groß war, ließ ich meine Kamera auf den Tisch sinken und steckte die SD Karte in meinem Laptop. Schnell druckte ich die Fotos, die ich geschossen hatte und löschte dann die Karte. Geld hatte ich nicht nur durch die Gefallen bekommen, sondern auch weil ich als Privatdetektivin ordentlich Geld verdiente. Meine Jobs bekam ich meistens durch Wesen, da sie mir zwar nicht vertrauen konnten, aber wussten, dass ich nichts weiter verraten würde. Dabei hatte ich gelernt, dass selbst Werwölfe und Vampire normale Probleme hatten. Meine Uhr war ständig wieder aufgeladen, da ich durch die Gefallen schon einige Werwölfe töten musste. Jedoch tötete ich nur, wenn meine Uhr halb abgelaufen war, denn ich wollte Damien gerecht werden und es weiter so machen, wie wir es getan hatten. Auch betete ich noch, aber mehr tat ich nicht mehr für meine Opfer. Alle von ihnen hatten es verdient.

Stumm nahm ich jetzt die Fotos und pinnte es an die Wand zu den anderen. Ich trat einen Schritt zurück um zu betrachten, was ich schon erreicht hatte. Der Werwolf, der Damien getötet hatte, war Megan West. Sie stammte aus den stärkeren und adligen Familien der Werwölfe und seit der alte König tot war, hatte sie ihre Heimat verlassen und war zum Schloss gekommen, um den neuen König zu bekommen. Schließlich musste dieser eine Königin finden und da war Megan Feuer und Flamme. Deshalb war sie auch pausenlos um ihn herum. Um Killian Fry, der Prinz und baldige König. Er sollte in ein paar Monaten gekrönt werden. Ein genaues Datum stand nicht fest, da er sich erst beweisen musste und weitere Attentate verhindert werden sollte, in dem sie die Körnung nicht bekannt gaben. Jedenfalls war er mein Ziel. Wie kam man sonst an die beste Rache. Auf fielen Fotos war mir aufgefallen, dass Megan wirklich etwas für den Prinzen empfand und ich würde ihn ihr nehmen, damit sie genauso litt wie ich. Und wenn sie dann die Trauer langsam überstanden hatte, dann würde ich sie auch vernichten. So kam ich an die Rache, die ich wollte. Einen liebsten für einen liebsten. Dieses Mädchen hatte es nicht anders verdient. Auf einmal klingelte mein Handy, dass mich dadurch aus meine Gedanken heraus holte. Auf dem Display erschien einer der Namen meiner Kontakte. Schnell nahm ich ab, da ich diesen Kontakt um etwas gebeten hatte und er nur anrief, wenn er etwas für mich hatte.

„Killian wird heute Abend das Schloss verlassen um zu einen Essen mit einem alten Freund zu gehen. Er wird ohne Schutz und auch ohne Megan unterwegs sein. Wenn du an ihn willst, dann ist das deine Chance vor der Krönung. Dieser alte Freund soll nämlich sein Beta werden und er vertraut nur Killian. Um genau 19 Uhr wird er das Schloss verlassen. Pass ihm am besten am Wald ab.“

Mein Kontakt kam direkt zum Punkt, da er sicherlich nicht viel Zeit hatte. Er war schließlich ein Mitglied im Schloss und wollte die Monarchie unbedingt abschaffen. Zwar war ich ihm noch nie begegnet, aber seine Informationen waren immer richtig. Nach seinen Worten legte er auf und meine Lächeln umspielte ein kleines Lächeln. Endlich hatte das Beobachten ein Ende und ich konnte ihn mir endlich schnappen. Die Hoffnung des Königreichs, da er ja so viel ändern wollte. Mein Blick richtete sich auf meine schwarz weiße Maske, die dem Gesicht eines Dämons ähnelte. Daneben waren eine Reihe von Messern. Einige waren lang und waren eher Dolche, andere waren ziemlich kurz und gut zum werfen geeignet. Am Ende dieser Messer lag das Kurzschwert von Damien, welches schon seit seinem Tod nicht mehr gezogen worden war. Nach dem Killian und Megan ihn einfach auf der Erde liegen gelassen hatten, war ich zu ihm gegangen und hatte mir alles genommen. Doch ich konnte ihn nicht begraben, da Hexen kamen. Sie wussten, wenn ein Jäger fiel und hatten immer seine Leiche geborgen. Dadurch musste ich schnell verschwinden, aber wenigstens hatte ich ein Andenken an ihn.

Ich griff nun das Schwert und zog es ein Stück heraus. Mein Gesicht spiegelte sich auf der Klinge wieder und mir war klar, dass dieses Schwert heute Nacht den Prinzen durchbohren würde. Es war Zeit, dass ich meiner Rache ein Stück näher kam und niemand würde mir das kaputt machen.

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Beautiful Sin 🗡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt