chapter ▴ VI

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C h a p t e r ➳ 06
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Nach unserem Kuss waren Damien und ich weiter gefahren. Im Radio lief Musik zu der ich leicht mit summte und mich auch etwas dazu bewegte. Sonst hatten wir auch immer das Radio an, doch ich hatte nie Laune dazu mit zu summen geschweige denn mich zu bewegen. Jedoch hatte ich so gute Laune das mit nichts anderes übrig blieb als es zu tun. Im Moment spielten meine Gefühle verrückt, aber sie alle waren einzigartig und gut. Irgendwie wurde durch die Sache mit Damien alles andere verdrängt, das mit meinem Schicksal zu tun hatte oder meinen Wunsch ein normales Leben zu führen.

„Du bist ja ziemlich gut gelaunt, Malia“, sagte Damien, der neben mir am Steuer saß und mit seinen Finger auf dem Lenkrad tippte. Er war auch gut gelaunt und es machte es nur besser, dass wir nun langsam dort waren, wo wir hinwollten. Wir mussten sicherlich nur noch einen Zwischenstopp einlegen, bevor wir in der Nähe des Schlosses sein würden, in dem sich der neue König befand und um das sich alle Werwölfe versammelten.

„Ja und ich habe diesmal auch einen Grund dazu“, meinte ich und legte kurz darauf meine Hand auf seine, die auf der Schaltung des Wagens lag. Meine Finger glitten sanft zwischen seine und ein Lächeln umspielte meine Lippen. Ich wusste gar nicht das es sich so gut anfühlte, jemand anderen so anders zu mögen, wie seine Familie. Dieser Junge hatte mir meinen Kopf komplett verdreht und ich irgendwie wollte ich nicht das dieses Gefühl endete. Nur wegen Damien war ich so gut gelaunt und ich würde gerne meine Gefühle, die ich empfand mit jemanden teilen.

„Ich würde all das gerne mit meiner Familie teilen, doch meine Schwester ist bei den Hexen und wo meine Eltern sind habe ich absolut keine Ahnung“, hauchte ich und lehnte mich in dem Sitz zurück. Langsam schloss ich meine Augen und genoss wie die Sonne durch das Fenster auf mich schien und auch die Berührung, die ich gerade mit Damien hatte. Als ich eine Zeit lang keine Antwort von ihm bekam und eine Stille zwischen uns herrschte, die irgendwie bedrückend war, öffnete ich meine Augen wieder und blickte zu ihm herüber. Seine Stirn war nachdenklich gerunzelt und es sah schon fast so aus, als würde er einen inneren Konflikt mit sich haben.

„Damien was ist los?“, fragte ich ihn und war ein bisschen besorgt um ihn. Er war meistens so kühl und hatte noch nie seine Stirn so gerunzelt. Meistens wusste er sofort was zu tun war und für seine schnellen Ideen mochte ich ihn ja auch so. Doch diesmal schien er von dem Jungen, den ich kennen gelernt hatte, abzuweichen und das bereitete mir Sorgen, besonders weil ich seine normale Art so an ihm liebte.

„Ich habe vielleicht eine Idee, wie wir deine Schwester finden können oder vielleicht ist sie sogar dort. Doch es gibt das große Risiko, das ich dich dabei verliere und das würde ich nicht verkraften. Noch jemanden zu verlieren, der mir viel bedeutete, wäre einfach zu viel.“

Seine Worte machten mir nur noch mehr Sorgen. Er hatte mir noch nie etwas über seine Verlegenheit erzählt, doch ich wollte ihn auch nie danach fragen, da er es mir von sich aus erzählen sollte. Jetzt sah ich jedoch das erste Mal, dass er genau wie ich keine leichte Vergangenheit hatte und sie für ihn genauso schwer zu erzählen war, wie für mich. Ich konnte es  verstehen, dass niemand über seine Vergangenheit sprechen wollte. Jeder hatte mal schlechte Zeiten gehabt und Damien und ich sogar noch mehr, als uns lieb war. Ich wollte aus ihm nicht seine Vergangenheit raus quatschen, sondern die Chance ergreifen meine Schwester wiedersehen zu können.

„Egal wie schwierig es auch sein mag, wenn es eine Chance gibt das ich meine Schwester sehen kann, auch wenn es nur für einen Moment ist, dann möchte ich das. Ich habe etwas unverzeihliches getan, wofür sie mir wahrscheinlich ewig böse sein wird, aber ich will sie dennoch nicht verlassen. Sie ist anders als ich. Ich habe das Gefühl das sie das Töten sogar mag.“

Fest entschlossen blickte ich Damien an, der auch kurz zu mir sah und unsere Blicke sich somit streiften. Er merkte wie ernst es mir damit war. Meine Schwester war wahrscheinlich das komplette Gegenteil von mir, aber ich gab die Hoffnung nicht auf, das man sie irgendwie ändern konnte. Sicherlich hatte es einen Grund warum sie so geworden war und irgendwie würde ich meine Schwester ändern. Sie war mir so wichtig, dass ich sie nicht einfach in diesem Abgrund stürzen lassen konnte. Damien seufzte nach meinen Worten kurz und ich merkte wie angespannt er auf einmal war.

„Wir werden bald an einen Ort kommen, wo ein Hexenzirkel in der Nähe ist. Es ist ein ziemlich mächtiger und wenn deine Schwester so mächtig ist wie du sagst, wird sie vielleicht dort untergebracht sein. Doch wenn wir erwischt werden, dann werden wir rekrutiert genau wie all die anderen Jäger. Die Hexen jagen uns zwar nicht, doch wenn sie einen von uns in die Hände kriegen, werden wir zu ihren persönlichen Marionetten. Ich war für kurze Zeit mal im diesen Zirkel und weiß einen Weg rein und auch wieder raus, doch wir müssen schnell sein. Malia, wenn wir das tun, müssen wir so leise und schnell wie es geht sein.“

Seine Idee klang riskant, doch diesmal wollte ich es für meine Schwester riskieren. Egal was ich getan hatte, egal wie sehr sie mich auch hasste, Levana bedeutete mir immer noch viel und ich wollte nur sehen wie es ihr geht. Mehr wollte ich nicht und ich wollte diese Chance nutzen. Damien fuhr jetzt zu einem Hotel ab und wir stiegen aus, als der Wagen zum stehen kam. Ich steckte mich kurz und holte unsere Sachen, während er ein Zimmer besorgte. Schließlich folgte ich ihm zu unserem Zimmer und er schloss es auf. Als die Tür hinter ihm zu fiel drehte ich mich zu ihm um und ein kleines Grinsen umspielte meine Lippen.

„Ziehen wir es durch. Und bevor wir weiter gefahren sind, waren wir wo stehen geblieben, wo ich gerne weiter machen würde“, sagte ich und ging auf ihn zu. Ich zögerte keine Sekunde und legte kurz darauf meine Lippen auf seine. Er erwiderte meinen Kuss und langsam gingen wir auf das Bett zu.

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Beautiful Sin 🗡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt