Türchen 7

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"Weasl-Bee", stöhnte Malfoy genervt auf und auch Hermine war nicht gerade erfreut Ron zu sehen, obwohl sie ihn vor kurzem noch so vermisst hatte.

Erst sehr langsam realisierte die Brunette, dass um ein Haar ihre Lippen auf denen des Blondschopfs gelandet wären und mit Schrecken stellte sie fest, dass sie das gar nicht mal so schlimm gefunden hätte.

"Hermine, was hat der bei dir zu suchen?", Ron klang ziemlich eifersüchtig und Hermine konnte nicht anders als die Augen zu verdrehen. Erst meldete er sich ein halbes Jahr nicht bei ihr und dann meinte er auch noch das Recht zu haben, zu kritisieren mit wem sie sich traf. Gerade wollte sie ihrem Ex antworten, als Malfoy das galanterweise für sie übernahm.

"Ich bin ihr Freund."

Nicht nur Ron vielen fast die Augen aus dem Kopf, als Malfoy diesen Satz ausgesprochen hatte. Geschockt sah Hermine den Malfoyspross an, der keine Miene verzog. Das war zu viel des Guten, wirklich, sie musste die Sache beenden, bevor eine große Lüge daraus wurde. Doch wieder meinte ihr Mund ,etwas anderes sagen zu müssen, als sie eigentlich wollte.

"Ich dachte, das bleibt geheim", presste sie hervor.

Malfoys ausdruckslose Miene wurde zu einem Grinsen und Rons Augen schienen immer größer zu werden.

"Und was machst du hier, Wiesel?", fragte Malfoy, als wäre gerade nicht ungefähr das ungewöhnlichste der letzten zehn Jahre passiert.

"Ich arbeite hier als Aushilfe, zwei Butterbier für euch, schätze ich", knirschte Ron und drehte sich, ohne auf eine Antwort zu warten, um, man konnte seine Wut förmlich sehen, wie sie durch die Luft hüpfte und Malfoy Backpfeifen verpasste.

Sobald Ron verschwunden war, wandte sich Hermine entsetzt an Malfoy.

"Bitte was, jetzt sind wir also ein Paar?! Na, hör mal, du hast mich ja nicht einmal gefragt, ob das okay ist."

"Beruhig dich, Prinzesschen, wann hätte ich dich deiner Meinung nach fragen sollen? Als Ronald Dummheit Weasley uns ein Butterbier anbot?" Eigentlich hatte er noch sagen wollen, er hätte das alles nur gemacht um Ron zu ärgern, doch das wäre eine Lüge gewesen. Malfoy wusste nicht warum und wie, aber die kluge Hexe, die ihm gegenüber saß, war ihm wichtiger geworden, als er eigentlich wollte.

Wie lange war es hergewesen, dass er gelacht hatte? Also so richtig, kein halbherziges Grinsen oder das Lachen über einen Witz oder eine Dummheit, die jemand angestellt hatte. Es war lange her, dass er richtig herzhaft und tief aus dem inneren gelacht hatte. Erst als er es wieder getan hatte, war ihm aufgefallen, wie sehr er es vermisst hatte. Eigentlich war sein innerster Wunsch immer gewesen glücklich zu sein und diese Brunette hatte geschafft, dass er es war. Zumindest für diese paar Minuten oder Stunden.

"Natürlich nicht. Aber kannst du dir denn nicht vorstellen, wie überrascht ich war, als du behauptet hast, mein Freund zu sein?", meldete sich nun Hermine zu Wort. Sofort schlich sich ein Grinsen auf Malfoys Gesicht, es gefiel ihm etwas unerwartetes getan zu haben.

"Wärst du denn nicht gerne meine Freundin?"

Stille

Ein neugieriger Ausdruck beschlich Malfoys Gesicht. Zwar war er sich sicher, keine Gefühle für Hermine in der Hinsicht entwickelt zu haben, doch ob sie Interesse hatte, wollte er doch wissen.

Hermines Mund öffnete sich ein Stück weit und es schien, als würde sie jeden Moment antworten.

"Euer Butterbier", unterbrach Ron die Stille und knallte die Gläser, gefüllt mit dem wohltuhendem Getränk, barsch auf den Tisch, sodass die Flüssigkeit etwas überschwappte und den Tisch bekleckerte. Sowohl Hermine, als auch Malfoy reagierten mit einem Augenrollen, obwohl Malfoy noch um einiges genervter wirkte. Zu gerne hätte er Hermines Antwort auf seine Frage gehört.

Zum Glück entfernte Ron sich direkt wieder und bald darauf sahen Hermine und Malfoy ihn rausgehen, seine Arbeit war wohl getan.

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Nachdem die Brunette und der Blondschopf ihr Butterbier ausgetrunken und bezahlt hatten, beschlossen sie dem Honigtopf noch einen Besuch abzustatten, denn selbst ein Eisprinz kann Süßigkeiten nicht widerstehen.

"Bei Merlin! Malfoy, das musst du dir unbedingt ansehen!", rief die Jahrgangsbeste aufgeregt. Umgeben von so vielen Leckereien blühte sie vollkommen auf und war kaum zu stoppen. Die vielen Süßigkeiten empfand Hermine als persönliches Paradies, vor allem nun, da so viele Weihnachtsartikel dazugekommen waren. Überall waren lachende Zuckerstangen, bunte Schokoweihnachtsmänner mit Zauberstäben und Berty Botts Bohnen als Weihnachtsedition zu finden.

"Wasn?", dröhnte es vom anderen Ende des Ladens. Auch Malfoy war wie verzaubert von den ganzen zuckerhaltigen Wundern. Gerade befand er sich bei einer Reihe an Schokolade mit den besten und außergewöhnlichsten Geschmacksrichtungen und es viel ihm dementsprechend besonders schwer, sich loszureißen.

"Koooomm doch einfaaach", brüllte Hermine, woraufhin sie einen bösen Blick des Ladenbesitzers kassierte.

Murrend riss Malfoy sich von seiner Schokolade los, die Hälfte davon in seinen Armen, und begab sich in Richtung Hermine.

Sobald sie seine Anwesenheit bemerkte, begann sie aufgeregt zu sprechen und auf die Süßwaren zu ihrer Linken zu deuten.

"Daaas ist Fudge, du fragst dich jetzt bestimmt, was daran so besonders ist und obwohl Fudge auch so schon das beste der Welt ist, ist das hier sogar noch viel besser. Es ändert nämlich den Geschmack, sobald man es isst und glaub mir, alle Geschmacksrichtungen sind einfach nur köstlich. Außerdem ist es nur diese Weihnachten verfügbar und aus diesem Grund muss ich unbedingt mindestens 20 Packungen davon kaufen!"

Begeistert schnappte sich die Gryffindor fast alle Packungen und lief mit Malfoy imer Schlepptau, der lächeln die Augenverdrehte, zur Kasse.

Er konnte es ihr nicht einmal übel nehmen, dass sie so viel Geld für etwas so unnötiges wie Süßigkeiten ausgab, denn er selbst tat es ja auch.

So kam es, dass die Beiden, voll bepackt mit Schokolade, Fudge und ein paar anderen Süßigkeiten, den Weg zurück nach Hogwarts antraten.

So galant wie Malfoy war, hatte er sogar angeboten auch Hermines Tüten zu tragen, wofür die junge Hexe ihm überaus dankbar war und ihm zur Belohnung hin und wieder ein Stück Fudge oder Schokolade in den Mund steckte, woraufhin der Blondschopf immer selig zu Lächeln begann.

Hätte sie jetzt jemand so gesehen, wäre derjenige nicht einmal im Traum darauf gekommen, dass diese Beiden Zauberer, einmal die ärgsten Feinde überhaupt gewesen waren. Sie benahmen sich, als wären sie schon immer die besten Freunde gewesen und unerklärlicherweise machte diese Tatsache Beide ziemlich glücklich.


Don't Let Me Alone - A Dramione Christmas StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt