08.12.18 (1.Banditen)

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Verfasst von Aidan Stajägar



An diesem Morgen war ich wie alle anderen früh auf, um Vorbereitungen für diesen herausfordernden Tag zu treffen
Ich befand mich noch in Silverglade, der Kern der Hirsche, seit wir Erin nach ihrer Rettung her geschafft hatten.
Am Vorabend gab es eine Versammlung der Leiter, alle fünf im Haupthaus der Hirsche.
Ich hatte mir Leona's Worte, als sie mir bei ihrem kleinen Besuch mit den Adlern in Valedale gut Zuzureden vermochte, noch einmal durch den Kopf gehen lassen und hatte mich schließlich dazu entschlossen recht sachlich an die Situation heran zu gehen.
Stand und Dinge in Sachen Beziehungen ließ ich außen vor, was ich von anderen nicht behaupten konnte.
Denn bei der Besprechung, auch wenn sich alle einig waren, dass das Schiff beseitigt werden musste, gingen Leona und Erin mit Worten aufeinander los, als es um das Retten der Zivilisten und Gefangenen ging.
Während Erin definitiv dafür war, alles was sich auf dem Schiff befindet und nichts mit dem Überfall zu tun hatte, zu retten, war Natalie dagegen, wollte kein großes Spiel daraus machen, das Schiff einfach versenken.
Dabei hatte sie jedoch nicht bedacht, dass sich irgendwo auf dem Schiff auch ihre Anhänger befanden.
So diskutierten sie mit scharfen, stechenden Worten um das Richtige.
Während Akito ganz offensichtlich Gefallen an der Auseinandersetzung zwischen den beiden Frauen hatte und ich mich aus dieser Sache vorerst zurück hielt, versuchte Clive Hanson, der oberste Adler, mit dem ich bereits eine überaus tolle Begegnung hatte,
als Streitschlichter den Fokus eher ungeschickt wieder auf eine friedliche Bearbeitung des Plans zu richten.
Ich kann nicht leugnen, dass es belustigend war, wie die Frauen ihn zurück in seine Schranken wiesen
und so schienen sie auch wieder zur Ruhe gekommen zu sein.
Also ging von dort an alles soweit normal von statten, doch man merkte die Spannungen innerhalb der Leiter
und gegenüber dem was kommen würde.
Schließlich versuchte ich den Plan aus den Vorschlägen anderer zusammen zu basteln, ignorierte dabei Akito,
der darauf sichtlich beleidigt darüber zu sein schien.
Der Junge war eindeutig zu ungeduldig und eitel.
Nein... Er war nahezu wie eine extreme Form einer temperamentvollen Frau der Bären.
Sein Charakter war auf einem Moment zum nächsten zu unterschiedlich, als dass man Worte dafür finden konnte.
Für ihn gibt es keine passenden Attribute...
Wie dem auch sei.

Der Plan war wie folgt:
Die Hirsche und Bären machen sich auf dem Weg Richtung Südhuf, wo sie zuerst die Banditen vertreiben und sich eine Basis zu schaffen.
Adler und Wolf finden sich bei den Füchsen in Dundull wieder.
Akito und Ich lassen uns gefangen nehmen, um aufs Schiff zu kommen, befreien uns, die Gefangenen und Zivilisten,
die, nachdem die Adler die Wolken vor den Mond geschoben haben, um die Lichtquelle schwinden zu lassen,
von den Wölfen mit den Booten aufs Festland gebracht werden.
Dort werden die Verletzten sowohl von den Adlern, als auch von den Füchsen und den wenigen Wölfen behandelt.
Darauf greifen die Hirsche und Bären von Südhuf aus das Schiff an. Setzen dem Grauen ein Ende.
Jeder hatte seine Aufgabe, jeder seine Verantwortung. Jetzt galt ein möglichst gutes Zusammenspiel.
Es lag noch im Dunkeln, wie gut die Adler mit dem anderen Garden zusammenarbeiten würden,
da es bereits in dieser Zusammenkunft zu eindeutiger Abneigung zumindest gegen ihren Anführer kam.
Verständlich, da dieser sich in vielerlei Hinsicht unmöglich verhielt.
Keiner hatte Einwände gegen den Plan, somit wurden nur noch Details und Kleinigkeiten besprochen.
Ich muss leider zugeben, dass der Adler einiges beigetragen hatte,
dennoch war das kein Grund sich die Freiheit zu nehmen und mitten im Gespräch,
selbst wenn das Wichtigste vorbei war, auf dem Tisch einzuschlafen.
Solch ein respektloser Kauz ist mir bisher nur selten begegnet.
Dagegen ist Akito eher harmlos. Akito Esxar.
Auch wenn ich keine Empathie gegenüber Clive hege, im Gegenteil, so wollte ich ihn nicht einfach dem Fuchs ausliefern,
also weckte ich ihn einfach, in dem ich den Stuhl nach hinten zog und anschließend die Halle verließ.
Ich hörte noch lautes Gemecker, bevor sich die schweren Türen hinter mir schlossen.
Er musste sich wohl bei meinem Wecken irgendwas angeschlagen haben.
Soll er sich nicht so beschweren und dankbar über diese Geste sein, immerhin habe ich ihn vor schlimmeres bewahrt.
Nun lag es an diesem Tag an uns, mehr oder weniger, fünf Garden den Plan umzusetzen und dementsprechend einen Erfolg zu erreichen,
der uns aus dieser Situation befördern sollte.
Ich war gerade Richtung Firgrove, um mich nochmals mit meinen Verbündeten zu besprechen,
als mir die junge Pepper auf ihrem Schecken entgegen ritt.
Dieses Mädchen hat definitiv meine Anordnung missachtet, nicht allein hinaus zu reiten!
Dementsprechend war ich auch ihr gegenüber zornig. Es war klar, dass sie ihre Familie suchen wollte, doch war dies eher ein falscher Zeitpunkt. Nachdem sich alles zur Ruhe gewendet hat, werde ich mich wohl mit ihr zusammen setzen müssen.
Gemeinsam ritten wir gen Firgrove, dort gab ich sie an Cerigh ab.
Dieser bereitete gerade zusammen mit ein paar anderen die Truppen auf den Übergriff vor.
Ich wünschte Pepper viel Glück, sie meinte sie wäre in der Lage dem Kampf beizutreten, also konnte sie jenes gut gebrauchen.
Letztlich wandte ich mich an ein paar andere Krieger, bevor ich mich endgültig auf machte, um dem Plan zu folgen.
Mit Akito traf ich mich vor dem Tunnel Richtung Nebelfall. Er ließ sich natürlich Zeit, wie sollte es auch anders sein.
Wenn ich könnte, hätte ich die Mission alleine angetreten, doch alleine war es zu gefährlich und geradezu unmachbar.
Erin war verletzt und sollte in jedem Fall auf Jorvik bleiben.
Leona führte die Kampftruppen Richtung Südhuf und Clive würde wahrscheinlich wieder einschlafen.
Nein, er würde im Lazarett die Anweisungen erteilen, wohl in vielen Hinsichten über Leben und Tod entscheiden.
Zudem war der Fuchs der Einzige, der sich zu dieser Aufgabe bereit erklärte, also musste ich wohl oder übel damit zurechtkommen.
Solange er sich benahm, hatte ich soweit auch kein Problem damit.

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