07.10.18 (1.Banditen)

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Verfasser: Aidan Stajägar - Anführer der Bären Garde

Nun es ist nicht einfach etwas brauchbares aus einem leerem, unbeschriebenen Papier zu erschaffen, was für die Nachfahren der jetzigen Generation relevant sein könnte.
Und ehrlich gesagt habe ich besseres zu tun, aber ich nehme mir dennoch die Zeit.
Ich werde jedoch kein Versprechen abgeben einen tieferen Einblick in mich, dem Anführer der Bären, gewähren zu lassen.
Ich beginne damit, dass ich in den letzten Tagen versucht hatte eine geeignete Bestrafung für die Bären, die sich über die Prinzipien hinweg gesetzt haben, zu finden.
Letztlich hatte ich für sie ein Waffen- sowie Alkoholverbot ausgesprochen.
Außerdem verloren sie ihre dankbare Stellungen und dürfen in den Bergen, natürlich unter Aufsicht, mit Schwerstarbeit für das Wohl der Bären sorgen. Vom besseren Nutzen werden sie mir nicht sein.
Sie und die gesamte Bären Garde soll wissen, dass ich solche Ausbrüche nicht dulde und dass ich weder auf ihre bisherigen guten Dienste oder ihre Familie Rücksicht nehmen.
Bevor sie nach der süßen Verlockung griffen, hätten sie sich im Klaren sein sollen, dass das Konsequenzen haben würde.
Ooh welch Schande für sie, dass es nicht bei der Trunkenheit geblieben ist.
Das wird ihnen eine Lehre sein, auf dass sie in den Bergen verschmähen, bis sie auf dem Boden kriechend voller Reue angekrochen kommen.
Die Jünglinge wären wohl die einzigen, denen ich eine bessere Arbeit geben könnte, nachdem einige Jahre über das Land gezogen sind.
An diesem Morgen dachte ich an eben jenes Ereignis dass diesen verdammten Bären zum Verhängnis wurde.
Denn sie führten eine Familie der Wolf Garde in einen Hinterhalt.
Es kam zu einem Kampf, bei dem Erin Saber, die Anführerin der Wölfe, und ich mitwirkten, um die Sache im Frieden zu beenden.
der Kampf hätte wesentlich schlimmer enden können. Unnötig schlimmer.
Der Pfeil hätte Erin auch anders treffen können und es wäre vorbei mit ihr gewesen.
Es war heldenhaft aber unverständlich, dass sie einen der Angreifer mit ihrem Leben schützte.
Aber egal wie es geendet wäre, ich musste alles daran setzen, dass ein derartiges Ereignis nicht erneut vorkommen würde.

Die ersten Grundsteine dafür hatte ich mit der Maßnahme der Bestrafung bereits gelegt.

In diesen Gedanken versunken hielt mich ein junges Mädchen auf, Pepper heißt sie.
Man sah ihr an, dass es ihr unangenehm war, dass sie das Anliegen an mich vergessen hatte.
Nun... Sie wusste ja wo sie mich finden würde, also hielt ich mich nicht länger damit auf und ging in das Haupthaus, um die Papier Arbeit hinter mich zu bringen.
Nach einiger Zeit klopfte sie schließlich an der Tür. Ihr war ihre Frage eingefallen.
Sie erkundigte sich, ob ich etwas über ihre Familie weiß und ob ich es ihr erzählen könnte.
Nun das tat ich, ich wusste und konnte.
Zwar war ich bekannt dafür, ich bereue es nicht, mich für belanglosere Dinge aufzuopfern, aber diesmal hatte ich dafür keine Zeit.
Also würde ich zu einem passenderen Zeitpunkt auf sie zurück kommen, womit sie sich auch zufrieden gab.
Als ich mich darauf den Briefen wieder zuwenden wollte, flog ein Rabe durch das offene Fenster.
Er trug ein Päckchen bei sich, das er vor mir ablegte, als er auf dem Papier landete.
Erst wunderte ich mich darüber, wer mir diese kleine Aufmerksamkeit schenkte.
Neben den Früchten Eponas, die hier zulande selten zu erwerben sind, liegt eine Karte bei.
Auch wenn nur ein "Danke" darauf stand, wusste ich von wem sie war und ich freute mich darüber.
Wer mich bisher noch nicht hat ehrlich lächeln sehen, dann wäre dies eine, vielleicht seltene, Gelegenheit gewesen.
In letzter Zeit hatte ich nichts Weiteres von Erin gehört, somit war das eine Erleichterung, ein Lebenszeichen von ihr erhalten zu haben.
Zudem erfreute mich die Tatsache, dass sie sich die Mühe machte, mir ein Present zukommen zu lassen.
Auch wenn ich nicht ganz hinter dem Grund kam.
Was mich dann dazu brachte, so ziemlich alles stehen und liegen zu lassen, Hans, dem Stalljungen, Moira ausrüsten zu lassen und ohne weiteres Firegrove zu verlassen, konnte ich mir selbst nicht erklären.
Vielleicht um mir selbst ein Bild vom Zustand der Anführerin der Wölfe zu machen, um mich zu überzeugen, dass es ihr besser geht.
Was auch immer es war, hatte ich doch vor kurzem ein paar neue Informationen über das herannahende Schiff erhalten, die sie sicher interessieren würden.
Ich folgte der Richtung, in der der Rabe flog, Epona.
Ich ging davon aus, dass es kein leichtes sein würde, sie aufzufinden.
Schließlich befinden sich die Wölfe wie heimatlose Vagabunden verstreut auf der ganzen Insel, als hätten sie keinerlei Sammelpunkt, wären nur vereinzelte Leute, die sich als eine Garde sahen.

Tatsächlich stand sie direkt auf dem Steinweg in der Richtung nach New Hill Crest, der schwarze Vogel auf ihrem Arm sitzend.
Es war wohl eher Zufall, was anderes konnte es nicht sein, dass ich keine weitere Mühen aufbringen musste, um sie ausfindig zu machen.
Da saß also mein Ziel, direkt vor mir auf dem dunklen Fjord. Sie schaute nicht schlecht, fragte mich irritiert was ich hier zu suchen hatte.
Wenn ich es selbst gewusst hätte, wäre die Suche auf eine Antwort nicht so schwer gewesen.
Ich redete mich damit heraus, dass ich unterwegs gewesen sei und dem Raben zu seinem Ziel gefolgt wäre. Erin lachte.
Natürlich glaubte sie dem nicht.
Zu sehr hatte ich die Prinzipien, Regeln und Grenzen bei unserem letzten Treffen betont.
Da war es mehr als unlogisch, dass sich nun eben dieser Bär, der dieses hoch anpries, und das tu ich noch weiterhin, nun auf Adlerboden stand. Im Nachhinein verfluchte ich mich selbst für den unschlauen Zug.
Wie dem auch sei streiften uns die Wege zweier Hirsche, aber deise schenkten uns kaum Beachtung.
Als sie wieder verschwunden waren, berichtete ich Erin nun von den Informationen, die ich von einer Quelle erhalten hatte.
Dass das der Grund für die unübliche Anwesenheit sein sollte, glaubte sie mir natürlich nicht wirklich.
Aber sie ließ es darauf beruhen und schlug vor, den Ort zu einer abgelegeren Stelle zu wechseln.
Dort, im Sumpf, informierte ich sie nun über das Schiff, das aus Südost kommen würde und mit hoher Wahrscheinlichkeit in Fort Pinta oder Südhuf anlegen wird. Sollte es den Kurs nicht ändern, können wir uns darauf vorbereiten.

Nach dem ernsten Thema wechselte ich zu ihrem Wohlbefinden, denn ich hatte sehr wohl bemerkt, wie sie die Hand gegen die verwundete Stelle legte.
Auch wenn die Wölfin mir versicherte, dass alles Bestens sei und zu den "Trunkenbolden", den eigentlichen Verursachern ihrer Lage, wechselte, war ich gegenüber ihrer Behauptung, dass es ihr gut gehen würde, skeptisch.
Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, dennoch hackte ich nicht weiter darauf herum.
Denn ein neues Problem war eingetreten. Es regnete, es war dunkel und sie würde mich nicht den Heimritt antreten lassen.
Also schlug ich erst vor in dem kleinen Unterstand neben uns Zuflucht zu suchen.
Leider fand sie gute Einwände und überredete mich schließlich dazu in eines der ehemaligen Quartier der Wölfe, das alte Observatorium in Epona, den nächsten Tag abzuwarten.
Völlig durchnässt kamen wir dort an, durchsuchten, nachdem sie das Gebäude aufschloss und somit Zutritt darauf gewährte, die Kisten und Boxen nach Brauchbarem zum Feuer machen und Verzehren.
Nach dem das Feuer in einem Ofen über die Bücher tanzte, eilte Erin hinaus um ihr Ross hinein zu holen.
Draußen tobte inzwischen ein Gewitter, also bemerkte ich, während ich mich um Moira kümmerte, wie sie für sich entschloss ebenfalls die Nacht im Observatorium zu verbringen.
Somit unterhielten wir uns über eher belanglosere Dinge, die hier nicht unbedingt erwähnenswert sind, und nahmen die Konserven zu uns.
Anschließend legten wir uns schlafen.

Am nächsten Tag war sie schon aufgebrochen, ehe ich die Augen aufschlug.
Sie musste wieder zurückgekehrt sein, denn neben den leeren Einmachgläsern fand ich was anderes Essbares.
Ich leugne keinesfalls meine Dankbarkeit ihr gegenüber und ich musste zugeben, dass ich sie, als ich dass ersten Mal von ihr als Anführerin hörte, anders eingeschätzt hatte.
damals bestand sie für mich aus allerlei negativen Vorurteilen, die einem Wolf entgegengebracht werden konnten.
Sie war das dunkle Abbild ihrer Garde.
Nun sie hatte mich positiv überrascht und ich denke, dass ich sie an diesen Tagen zu schätzen gelernt habe.
Allerdings bedeutete das nicht, dass ich jedem anderem Wolf ähnliches entgegen bringen werde.

Das Logbuch der Krähen - RPG FortschrittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt