06.04.2019 (2.Krankheit)

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05.11.1018 ~Aidan Stajäger


Ich habe nun endlich gegen Abend etwas Ruhe gefunden, um folgendes nieder zuschreiben, zu dokumentieren,

da es, meines Erachtens nach, von großer Wichtigkeit ist.

Mit dem Banditenschiff dachte ich ja zunächst, dass es das vorerst war.

Wir zunächst in Ruhe leben konnten, erholen würden.

Viele hatten ihren Verlust noch nicht recht verarbeiten können.

Aus Erfahrung weiß ich, dass das längere Zeit benötigte. Manches dauert Jahre, bis man es vollständig verdaut hatte.
Doch nun herrscht allerorts erneutes unruhiges Treiben.

Der Grund ist eine Krankheit. Eine Art Virus hat sich auf Jorvik breit gemacht.

Nach der letzten Begegnung mit Erin wurde mir noch mehr bewusst, dass damit keineswegs zu Spaßen ist,

denn es kostet dem ein oder anderen Menschen das Leben.

Vor allem aber die Kinder, die uns so wichtig für das Fortbestehen, und die Ältesten, deren Erfahrungen und Weisheiten ebenso notwendig waren.

Dies stets im Hintergedanken musste ich heute Morgen zusehen, wie Elaena in ihrer Hektik versuchte ihren Zustand zu vertuschen.

Als wäre ich blind. Sie war nicht sie selbst, von der Entfernung aus konnte man ihre Stirn glühen sehen.

Sie leidet an Schweißausbrüchen, die sie fort zu wischen versuchte.

Das waren eindeutige Zeichen, dass sie sich infiziert hatte.

An diesem Morgen hatte ich ihr eine Weile zugesehen, ihr ungenaues und -konzentriertes Arbeiten, bis Geschirr zu Boden fiel und zerbrach.

Dann reichte es mir, noch länger sah ich mir das nicht an, denn meine Ermahnungen hatte sie auch einfach missachtet.
Die Sorge um sie war tief, denn ungern wollte ich sie verlieren, hatte sie mich doch stets durch schwere Zeiten begleitet.

Ich hielt sie davon ab die Scherben einzusammeln und machte mich auf Moira auf dem Weg nach Valedale, um sie in Elisabeths Hände zu geben. Die ältere Frau und Kräuterkundige kümmert sich um die Erkrankten.

Was wir wissen, dass ein Infizierter vier Phasen durchgeht und in der Letzten wartet für viele der Tod,

denn auch die Stärksten werden nach einiger Zeit schwächer.
Was außerdem bekannt ist, dass man sich über die Tröpfchen infizierte.

So hoffte ich, dass jeder Bär ausreichend Verstand hätte und sich bei dem kleinsten Anzeichen an einen Heiler wand,

um möglichst viele davor zu Verschonen.
Als ich Elaena abgeliefert hatte, ich hoffte für sie das Beste, dass sie schnell wieder auf die Beine kommen würde,

wurde mir ein Rundbrief überreicht. Er war von Erin, die schwer beschäftigt damit schien, eine Lösung zu finden.

Nach dem Fall der Banditen hatten die Wölfe einen Mann festgenommen und sie versuchte Informationen aus ihm rauszuquetschen.

Ich wartete nicht lang, da machte ich mich auf dem Weg zum Valedale See.

Dorthin, wo ein Quartier der Wölfe war, einen Bergpass hinauf.

Dorthin, wo sie diesen Schurken gefangen hielten. Ich wartete auf keinen, der mich herein beten würde.

Nein, ich stapfte einfach hinein, zeigte den Brief um zu zeigen, dass ich befugt war.

Das Logbuch der Krähen - RPG FortschrittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt