The Walking Dead

Eine lange Nacht

Ich bin geschafft und lege mich  schlafen. Muss alles erstmal verdauen. Die ganzen Beißer..es waren mal Menschen. So wie Clem,ich Dave und Steven. Ganz normale Menschen. Was so ein kleiner Virus nur ausrichten kann. Millionen von Menschen. Vielleicht hat der Virus bis jetzt nur Amerika befallen, aber das bezweifle ich. Ich denke England hats am besten. Ein nicht so großes Festland. Sie werden sich dort sicher schneller wieder ein neues Leben errichten, als hier. Aber auch wenn man es geschafft hat. Es werden immer wieder Menschen an altersschwäche sterben und dann fängt es wieder von vorne an. Ein Kreislauf der nie enden wird. Naja, man könnte ja ein gegenmittel finden. Aber das kann ja noch Jahre dauern und dann sind alle tot und die Erde ist nur noch ein lebloser Planet. Es würde schwerfallen in dieser Welt die eigenen kleinen Kinder aufwachsen zu lassen. Ich meine jetzt, wenn ein Kind bekommt. 

Ich denke viel zu viel nach und kann nicht schlafen. Das nervte mich schon früher, dass mein Gehirn einfach nicht die Klappe halten kann. Ich musste immer in der Nacht über was schlimmes nachdenken. ´Was wäre passiert, wenn...´.  Ich wusste schon,dass irgendwann die Welt untergehen wird. Aber ich dachte,dass ich da schon lange tot wäre. Würde mir auch besser gefallen. So lange zu leben. Mutter werden. Dann später Oma und vielleicht sogar Ur-oma. Die Füße hochlegen und sich die letzten Tage, Wochen, Jahre meines lebens genießen und dann ganz in ruhe sterben. Aber ich glaube so wäre es trotzdem nicht gekommen. Ich lebte schon öfters ein bisschen auf ´risiko´. Ja ich weiß ich habe vorher gesagt,dass ich eine Heulsuse bin und das alles. Aber naja. Zum teil ja,aber zum teil nein. Wir waren oft feiern, haben auch viel Drogen genommen. Einmal hätte meine Mutter mich dabei erwischt. Sie waren nicht da. Und ich war alleine zu Hause. Naja gut. Meine Schwester war auch da,aber sie war noch jünger und hat geschlafen. Paar Freunde waren bei mir und joa. Plötzlich kam dann sie dann durch die Tür. Gott sei dank war sie so durch den Wind, dass nichts davon mitbekommen hat. Wüsste sie das, dann hätte sie mich getötet. Oder einmal in der Nacht. Ich war auf dem Weg nach Hause, von einem Kumpel. Ich weiß, eine sehr schlechte Idee in der Nacht durch die Stadt zu ziehen. Mich haben öfters paar Pedos angesprochen und wollten ein bisschen Spaß mit mir haben. Pfefferspray hatte ich natürlich mit. So bekamen sie erstmal nh Ladung. Ich ging weiter und musste durch nh dunkle Gasse. Eine noch schlechtere Idee. Da packte mich wer an die Hand und zog mich mit. Ich hab geschriehen. Er wollte mich vergewaltigen. Er hatte eine Waffe dabei. Ich stieß ihn beiseite sodass er hinfiel. Nahm mein Pfefferspray und sprühte es ihm ins Gesicht. Ich rannte wieder zurück. Er nahm sein Revolver und zielte auf, aber verfehlte mich nur knapp. Ich versuchte gleich hilfe zu suchen. Es war schwer. Ich rannte einfach zum nächsten Wohnhaus und klingelte an allen Türen. Die Tür ging auf und ich rannte rein. Eine Frau, die im 1. Stock wohnte kam aus der Tür und wollte wissen was das soll. Ich erklärte ihr alles und sie rief sofort die Polizei. Ich hätte es auch selber machen können, aber naja ich habe ja kein Handy gehabt. 

Die Geschichte erzähle ich eigentich keinem. Weil ich beim erzählen immer noch diese Angst wie in diesem Moment verspühre. Ich seh dann immer sein Gesicht vor mir. Es ist noch gar nicht mal so lange her. Vielleicht paar Monate. Was wäre wenn er mich wieder gefunden hätte? Auf dem Weg zur Schule?

Ich denke wieder zu viel nach. 'Gehirn halt einfach die Fresse'. 

Ich drücke die Augen fest zusammen. Ich zähle Schafe. 

1..2..3..4..5..6..7..8..9..10..11..12..13..14...15..16..17..18

Ich weiß auch nicht. Bei anderen klappt es. Nur nicht bei mir. Was soll der Mist heh? Ich wälze mich im Bett hin und her. Lege mich anders hin. Dreh mich nach rechts. Dreh mich nach links. Lege mich auf den Bauch. Lege mich auf den  rücken. Lege mich wieder nach links. Lege mein Kissen anders hin. Gemütlch. Dreh die Decke um, sodass die kühle Seite unten ist und strecke mein eines Bein nach außen. Dann packe  ich es doch wieder unter die Decke, weil ja Monster unter meinem Bett sein könnte. Ich glaube so ist jeder. 'Bein mit unter der Decke: 100% sicher ; Ein Bein nicht unter der Decke: Monster könnten ja unter dem Bett sein´ oder so ähnlich, haha. 

Ich bleibe jetzt einfach mal so liegen. Habe die Augen zu, alles perfekt. 

Doch dann hör ich ein quitschen. Als ob wer durch die Wohnung geht. 

"Hallo?"

Na gut. Das war unnötig.Als ob mir jemand antworten soll. Genauso so sinnlos wie in den Horrorfilmen. 

Ich horche nochmal. Vielleicht war es doch nur einbildung. 

Ich schließe wieder meine Augen. Doch das quitschen ist wieder da. Ich lege meine Decke beiseite und stehe auf. Gehe langsam durch Zimmer in richtung Tür. Als ich am Türrahmen stehe, horche ich nochmal. Es quitscht wieder und kommt aus Clems zimmer. Oh nein..

Ich bewege mich schnell auf ihr Zimmer zu und öffne die Tür. Clem steht da. Ich störme auf sie zu und halte sie in meinem Armen. 

"Was ist passiert?!"

"Nichts, wieso fragst du?"

"Ehrlich? Gar nichts? Wieso bist du wach?"

"Ich muss auf Klo, aber trau mich nicht, es ist dunkel"

"Ohh..komm."

Ich begleite sie. Und bringe sie dann später wieder ins Bett. 

"Kannst du mit hier schlafen, bitte?"

"Kam ich machen"

Ich lege mich zu ihr. Sie liegt in meinen Armen und schläft wahrscheinlich schon tief und fest.

Und jetzt kann auch ich schlafen.