School life (pt. 2)

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Ich wollte mich schon hastig entschuldigen und weiter nach James suchen, als ich merkte, in wen ich da hineingelaufen war.

Es war der Junge, der eben so auffällig in meine Richtung geschaut hatte. Ich starrte ihn einen Augenblick lang an, dann wandte ich den Blick ab, weil es mir schwer fiel, ihm in die Augen zu sehen. Sie waren so dunkel und tief. Dunkelbraun, fast schwarz.
,,Sorry", brachte ich heraus und war zutiefst erleichtert als ich James ein paar Meter entfernt von mir winken sah. Ich rannte eilig zu ihm hinüber und versuchte den Blick des Jungen, den ich in meinem Rücken spürte, zu ignorieren.
Den Rest des Tages hatte ich keine Kurse mehr mit James, aber Stella, meine Sitznachbarin in Bio, war sehr nett. Sie erinnerte mich ein wenig an Cindy, weshalb ich meine beste Freundin nur noch mehr vermisste als ich es sowieso schon tat. Ich nahm mir vor, sie nach der Schule anzurufen.
Trotz Allem war ich froh, als die Schulglocke um drei Uhr das Ende meines Schultages verkündete. Ich rückte meine Mütze zurecht, weil draußen ein kalter Wind wehte und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Ich wählte eine Playlist aus und machte mich auf den Weg nach Hause. Der Herbst neigte sich dem Ende zu und auf den Wegen lag überall braunes trockenes Laub, das unter meinen Füßen raschelte. Der Winter würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, der Wind war kalt und es lag schon die Ahnung von Frost in der Luft.
Mein Vater war nach wie vor nicht da, worüber ich aber auch nicht besonders traurig war, und Mom hatte gekocht. Wir aßen zusammen Suppe und sie fragte mich, wie mein erster Schultag hier verlaufen war.
Ich wiegte mit dem Kopf hin und her während ich überlegte.
,,Eigentlich ganz gut. Ich habe ein paar Kurse mit James zusammen und er hat mich etwas herumgeführt. Und Stella aus meinem Biokurs ist auch sehr nett", schob ich eilig hinterher bevor sie nachhakte.
Mom nickte und lächelte.
,,Schön", meinte sie. ,,Vergiss nur nicht das, was dein Vater dir gesagt hat", fügte sie mit Nachdruck hinzu.
,,Schon klar", sagte ich und stellte meinen Teller in die Geschirrspülmaschine. Warum konnte er mich nicht einfach so akzeptieren wie ich war? Ich hatte mir das Ganze doch auch nicht ausgesucht. Ich verließ mit meinem Rucksack die Küche.
,,Muss Hausaufgaben machen."
,,Am ersten Tag schon?", fragte Mom.
Ich brummte eine Zustimmung.
Sie nickte und aß nachdenklich ihre Suppe weiter. Das mit den Hausaufgaben war eine Lüge. In meinem Zimmer angekommen warf ich mich auf mein Bett, starrte die Decke an und dachte nach.
Nach einer Weile hatte ich so viele Löcher in die Decke gestarrt, dass ich befürchtete, der dritte Stock würde gleich auf mich herunterfallen, weshalb ich mir mein Handy vom Nachttisch angelte und Cindy anrief.

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Danke fürs Lesen!
Wörter: 468

SKOOL LUV AFFAIRWo Geschichten leben. Entdecke jetzt