Wir unterhielten uns noch ein wenig über das Referat, dann musste ich jedoch nach Hause. Ich wollte echt keinen Ärger mit meinem Vater provozieren. Das war echt das Letzte, was ich im Moment brauchen konnte.
Ich war gegen sechs Uhr zu Hause, so wie ich es gesagt hatte. Mom und Dad kamen mir auf dem Gartenweg entgegen, beide in schicker Abendkleidung.
,,Geht ihr aus?"
Mom nickte.
,,Wir sind nur ein paar Stunden weg. Ich hab dir was zu Essen vorbereitet, es steht im Kühlschrank, du musst es dir nur aufwärmen."
,,Alles klar, danke."
Sie ging zum Auto und ich wollte schon die Tür aufschließen als mein Vater mich an der Schulter zurückhielt. Warum ließ er mich nicht einfach in Ruhe?
,,Du benimmst dich, verstanden?", fragte er warnend.
,,Ja, Dad."
Ich machte mich los, schloss die Haustür auf und schlüpfte hinein ins Warme. Danach stellte ich meine Sachen ab und ging in die Küche, um etwas zu essen. Im Kühlschrank fand ich eine Dose mit Essen, wie Mom gesagt hatte. Ich schob die Nudeln und das Gemüse in die Mikrowelle und schaute auf mein Handy, ob ich irgendwelche neuen Nachrichten hatte, während ich wartete.
Tatsächlich, da war eine von James. Statt ihm zu antworten rief ich ihn an, ich musste sowieso mit ihm reden.
,,Hey, Felix! Wie geht's?", meldete er sich.
,,Hi! Ganz gut und dir?"
,,Alles in Ordnung. Warum rufst du an?"
Die Mikrowelle piepste und ich legte das Handy auf Lautsprecher gestellt auf die Anrichte, um die Hände frei zu haben.
,,Weißt du... du hast letztens so was gesagt."
Ich tat mir den Inhalt der Dose auf einen Teller und nahm Besteck aus der Schublade bevor ich weiterredete.
,,Ist mir gerade wieder eingefallen und ich dachte, ich frag dich mal ehe ich es vergesse."
,,Meinst du das wegen Alex?"
,,Ja, genau das."
Ich schob mir eine Gabel Nudeln in den Mund und wartete auf seine Antwort.
,,Naja, du kennst ihn nicht, weil du neu bist, aber du solltest wissen, dass du ihm nicht über den Weg trauen solltest. Bisschen viel Talent, bisschen viel Geld, bisschen zu gute Noten. Das Klischee eben. Außerdem wirkt er auf mich wie ein ziemlicher Player, der alles kriegt, was er will. Pass einfach auf."
Seltsam. James redete als hätte ich mit Edding "GAY" auf der Stirn geschrieben stehen. War ich so durchschaubar?
,,Mir hat's einfach nicht gefallen, wie er dich angestarrt hat. War mir ein bisschen unheimlich, um ehrlich zu sein", gab James zu und ich atmete durch.
Cindy sagte immer "you're gayer than a rainbow with sprinkles and glitter on it" und war der Meinung, dass meine Sexualität so offensichtlich sei, weshalb ich immer froh war, wenn nicht jeder gleich mein kleines Geheimnis herausfand.
Außerdem hatte mein Vater mir verboten, pinke Sachen zu tragen, weil er es unmännlich fand, sodass ich in Cindys Anwesenheit eben immer aussah wie eine pinke Farbexplosion. Was konnte ich denn dafür, dass ich die Farbe mochte?
,,Ich finde ihn eigentlich ganz okay. Wir arbeiten in Geschichte zusammen an einem Projekt und naja... bisher kommen wir miteinander aus."
James schwieg eine Weile, er schien zu überlegen.
,,Warte einfach mal ab, ich will dich nicht mit meiner Meinung beeinflussen. Aber pass auf", fügte er hinzu.
,,Klar, mach ich. Danke, James."
Ich legte auf und aß meine Nudeln weiter. Ich hatte seit dem Frühstück nur einen Apfel gegessen und den Tee im Café getrunken, weshalb ich mittlerweile einen Riesenhunger hatte. Nach dem Essen verkrümelte ich mich in mein Zimmer, machte Musik an und fing an, Hausaufgaben zu machen. In Englisch mussten wir eine ziemlich nervige und ewig lange Analyse machen, weshalb ich sie lieber gleich hinter mich bringen wollte und nicht weiter aufschob.
Wie viel lieber wäre ich jetzt beim Tanzen. Ich seufzte und begann zu schreiben.-----------------------------------------------------------
Danke fürs Lesen!
Wörter: 626Ich hoffe, es hat euch gefallen, weil dieses Kapitel in Mathe enstanden ist ^^ und ich dementsprechend nicht so ganz bei der Sache war... ist eher ein Lückenfüller, damit die nächsten Kapitel besser in den Kontext passen ;) bis zum nächsten Mal!
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SKOOL LUV AFFAIR
Random[pausiert] "Vergiss nur nicht das, was dein Vater dir gesagt hat." "Schon klar." Warum konnte er mich nicht einfach so akzeptieren wie ich war? Felix ist 16 und laut seiner besten Freundin Cindy gayer als ein Regenbogen mit Streuseln und Glitzer dra...