All Night

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Schneller als erwartet kam der Freitag und James konnte schon in der Schule kaum still sitzen. Wir verabschiedeten uns am Schultor voneinander und ich machte mich auf den Weg nach Hause.
Es war Ende November und ich würde bald zu Cindy nach London fahren, worauf ich mich schon sehr freute. Als ich zu Hause ankam, war es bereits kurz nach vier, weshalb ich mich mit dem Essen beeilte und danach überlegte, was ich anziehen sollte.
In puncto Klamotten war ich das Klischee eines Jungen, der auf Jungs stand. Es war nicht so, dass ich mich sonderlich aufbrezelte, aber ich achtete immer sehr darauf, dass die Sachen zusammenpassten und gut aussahen. Sie waren für mich einfach eine Möglichkeit, mich auszudrücken. Unentschlossen stand ich vor meinem Schrank und wühlte mich schließlich durch die einzelnen Schubladen, bis ich etwas gefunden hatte, was mir gefiel.
Meine Wahl fiel letztendlich auf eine schwarze Skinny-Jeans und einen weißen Hoodie mit schwarzen Streifen and den Ärmeln.
Schwarz-Weiß war irgendwie ein Klassiker, der immer passte. Ich hatte reichlich viel Zeit damit verbracht, dieses doch ziemlich schlichte Outfit rauszusuchen, weshalb ich nur noch etwas Gel in meinen Haaren verteilte, damit sie besser in Form blieben und mich ein wenig mit Parfum einsprühte.
Nur ein bisschen natürlich, zu viel wirkte schnell aufdringlich.
Es war übrigens Männerparfum.
Nur so nebenbei.
Ich fuhr mit dem Fahrrad zu James, weil ich spät dran war und zu Fuß zu lange brauchen würde.
Ich drückte auf den Klingelknopf und wartete eine knappe Minute, bis James mit vollkommen verwuschelten Haaren und einem leicht verzweifelten Lächeln die Tür öffnete.
,,Hey," sagte er und musterte mich einmal von oben bis unten.
,,Siehst gut aus, du bist eindeutig besser als ich, wenn es um Mode geht. Du möchtest mir nicht zufällig helfen?"
Ich zuckte nur die Schultern.
,,Klar, warum nicht."
Nach einigem Hin und Her fand ich schließlich auch etwas für ihn, ich hatte eine helle Jeans und ein weißes T-Shirt rausgesucht, über dem er ein offenes kariertes Hemd trug. Wir würden höchstwahrscheinlich sowieso nur drinnen sein, sodass es ihm nicht zu kalt werden würde.
James betrachtete sich zufrieden im Spiegel und warf dann einen Blick auf die Uhr.
Bis wir losfahren mussten blieb uns noch eine gute halbe Stunde.
James und ich hatten ein neues Trikot für Chris gekauft, das wir noch einpacken mussten. Als wir damit fertig waren, suchten wir unsere Sachen zusammen und gingen zur Bushaltestelle.
James' Eltern waren nicht da, wussten aber Bescheid und hatten ihrem Sohn die Erlaubnis gegeben, worum ich ihn echt beneidete.
Mit dem Bus brauchten wir ungefähr 20 Minuten uns mussten dann noch ein Stück zu Fuß laufen.
Chris' Haus lag einige hundert Meter abseits von den nächsten Häusern, was in Anbetracht der Party aber wahrscheinlich auch ganz gut war.
James klingelte und ich konnte schon durch die Tür gedämpfte Musik hören. Chris ließ uns herein und führte uns durch den Flur, in dem schon einige Leute standen, ins Wohnzimmer, wo wir sein Geschenk auf dem dafür vorgesehenen Tisch abstellten. Chris bedankte sich und bot uns etwas zu Trinken an, aber wir lehnten höflich ab. Ich trank nicht besonders gerne Alkohol und außerdem war es mir noch zu früh.
Nach und nach kamen immer mehr Leute und das Haus füllte sich langsam. Stella aus meinem Biokurs fesellte sich mit ein paar Freundinnen zu uns und wir unterhielten und eine Weile, bis jemand mir das Kinn auf die Schulter legte. Ich drehte mich um und stieß beinahe mit Alex zusammen, der direkt hinter mir stand.
,,Oh, hey", sagte ich und versuchte, die Nervosität in meiner Stimme zu verbergen, weil wir durch die vielen Leute deutlich näher zusammenstanden als sonst.
,,Hi. Alles gut bei dir?"
Ich nickte.
,,Ja, es ist nur schon ziemlich voll und laut."
,,Du bist eher der ruhigere Typ, oder?"
So genau hatte ich noch nie darüber nachgedacht, aber vermutlich hatte er Recht, weshalb ich vage zustimmte.
Alex lachte.
,,Dann besteht wenigstens nicht die Gefahr, dass du morgen nicht zum Training kommst, weil du einen Kater hast und vollkommen durch bist."
Unwillkürlich musste ich lächeln.
,,Ich denke, eher mal nicht."
Alex zog mich am Ärmel in Richtung Küche, wo es etwas leerer war und wir lehnten uns nebeneinander an die Arbeitsfläche.
Wir redeten ein Weile, doch mit einem Mal wurde es mir ein wenig schwindelig.
,,Ich geh mal kurz raus, frische Luft schnappen. Ich bin so in 10 Minuten wieder da, okay?"
Alex nickte und ich verließ die Küche.

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Danke fürs Lesen!
Wörter: 742
Phew, im nächsten Kapitel wird es spannender, versprochen! Ich werde versuchen, es so bald wie möglich hochzuladen, allerdings habe ich im Moment viel zu Tun, weshalb ich nicht genau weiß, wann. Ich werde mir aber Mühe geben.
Bis zum nächsten Mal!

SKOOL LUV AFFAIRWo Geschichten leben. Entdecke jetzt