Ko Ko Bop

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In Englisch mussten wir eine ziemlich nervige und ewig lange Analyse machen, weshalb ich sie lieber gleich hinter mich bringen wollte und nicht weiter aufschob.
Wie viel lieber wäre ich jetzt beim Tanzen. Ich seufzte und begann zu schreiben.

Die nächsten Wochen gingen schnell vorbei und es wurde November. Alex und ich bereiteten unser Projekt vor, präsentierten es in der Schule und bekamen ein B+ (2+) dafür. Ich war sehr zufrieden damit, weil wir viel Zeit in die Vorbereitung gesteckt hatten. Das Problem war eher die Tatsache gewesen, dass ich ein wenig schüchtern war und dann vor so vielen praktisch fremden Leuten zu präsentieren... wie auch immer, ich hatte es geschafft.
Ich war auch noch mehrere Male zu den Probestunden beim Tanzen gegangen und hatte entschieden, mich anzumelden. Mom und Dad hatten es zum Glück erlaubt und Lenny hatte gesagt, dass ich Fortschritte machte.
Abgesehen davon, dass Dad mir ständig auf die Finger schaute lief mein Leben in der neuen Stadt besser als erwartet. Gestern hatte ich noch einmal mit Cindy telefoniert und wir hatten uns darauf geeinigt, uns am zweiten Dezemberwochenende in London zu treffen.
Meinem Vater hatte ich nichts davon erzählt, weil er sowieso nicht da sein würde, aber Mom hatte es mir nach einigem Hin- und Herüberlegen schließlich erlaubt.
Sie verstand, dass ich meine beste Freundin vermisste und wollte selbst nach London, um Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Ich war froh, dass sie nicht so misstrauisch war wie mein Vater und glaubte, dass ich mich jedem Typen an den Hals werfen würde.
Und selbst wenn, das wäre doch meine Sache, oder?
Ich schloss die Haustür hinter mir und machte mich auf den Weg zur Schule. Es hatte über Nacht gefroren und ich vergrub die Hände in den Taschen meines Mantels, weil sie trotz der Handschuhe kalt waren. In der ersten Stunde hatte ich Geschichte und ich konnte nicht anders, als mich insgeheim darauf zu freuen.
Ich versuchte, es zu unterdrücken, denn a) wie hoch war die Wahrscheinlichkeit denn bitte, dass Alex Jungs mochte? Und b) wenn er das tun sollte, warum sollte er dann mich mögen? Ich würde im Endeffekt eh nur enttäuscht sein.
Außerdem wollte ich mir gar nicht die Reaktion meines Vaters vorstellen, sollte er herausfinden, dass ich wieder einen Jungen mochte. Er wollte es einfach nicht einsehen, weil er es für unmännlich hielt. Und sein Sohn sollte natürlich der männlichste und klügste und stärkste und tollste auf der ganzen Welt sein.
Nicht so einfach also.
Eher zum Verzweifeln, um ehrlich zu sein. Aber ich sollte mich damit abfinden, immerhin konnte ich es nicht ändern.
In Geschichte behandelten wir jetzt die Menschenrechte in der Antike und ich versuchte wirklich, aufzupassen und zuzuhören, aber etwas (oder besser gesagt: jemand) forderte eben meine ganze Aufmerksamkeit. Und dieser jemand war (wer hätte es gedacht?) Alex.
Denn er hatte seine ursprünglich dunkelbraunen Haare gefärbt, wodurch sie jetzt einen leicht roten Schimmer hatten und tja... ich musste zugeben, es sah höllisch gut aus. Also wirklich richtig gut.
Okay, stop it, Felix.
Zurück zu den Menschenrechten.
Die Verfassung von Sokrates besagt, dass... der schwarze Pulli bildete mit seinen Haaren einfach einen zu schönen Kontrast zu seiner fast weißen Haut... Moment mal, jetzt war wirklich genug.
Ich riss mich von seinem Anblick los und starrte gewaltsam zur Tafel, wodurch ich das Schmunzeln auf seinem Gesicht zum Glück nicht sah.
Den Rest der Stunde schaffte ich es irgendwie, etwas vom Unterricht mitzubekommen, auch wenn es mir schwerfiel. Trotzdem kam mir die Schulglocke wie eine Erlösung vor und ich machte mich eilig auf zu Mathe, wo James schon ungeduldig auf mich wartete.
Er klopfte mit einer Hand hektisch auf meinen leeren Stuhl, ein ziemlich deutliches Zeichen, dass ich meinen Hintern schleunigst dorthin bewegen sollte. Ich setzte mich und wollte fragen, was los war, aber er ließ mich gar nicht zu Wort kommen.
,,Hey, Felix! Du wirst es nicht glauben, in etwas über zwei Wochen feiert Chris eine Riesenparty, weil er Geburtstag hat und er hat mich eingeladen und gesagt, dass ich noch jemanden mitbringen kann und deshalb wollte ich fragen, ob wir zusammen hingehen wollen!"
Ich brauchte eine Sekunde bis ich seinen Redeschwall verarbeitet hatte.
,,Ja, bestimmt", antwortete ich dann. ,,Muss ich nochmal meine Eltern fragen, aber eigentlich sollte es kein Problem sein."
,,Super!", freute sich James und klatschte in die Hände. ,,Ich war nämlich ehrlich gesagt noch nie auf einer Party..."
,,Ist doch nicht schlimm, ich war auch erst auf ein paar wenigen."
James nickte erleichtert. Es war einfach süß, dass er immer so ehrlich war.
,,Vielleicht können wir ja zusammen hinfahren, wenn du gehen darfst?"
Ich nickte.
,,Klar, warum nicht."
Ich ahnte insgeheim, dass meine Eltern es mir nicht erlauben würden, auf die Party zu gehen, weshalb ich mir eine passende Ausrede überlegen musste. Ich konnte James ja schlecht allein gehen lassen. Darum würde ich mich nach der Schule kümmern, bis zur Party war ja noch reichlich Zeit.

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Danke fürs Lesen!
Wörter: 814

Ich hab es geschafft, yay^^ ich hoffe, es hat euch gefallen. Feedback könnt ihr wie immer gerne da lassen :)

SKOOL LUV AFFAIRWo Geschichten leben. Entdecke jetzt