25. ,,Du bist wahrhaftig so mächtig, wie es die Prophezeiung vorhersagt."

2.9K 120 5
                                    

,,Mir nach!", rief ich der verdutzten Königsfamilie zu, ehe ich, ohne mich noch einmal umzudrehen, auf direktem Wege zur Tür lief. In diesem Teil der Halle kämpften immer noch einige der Gäste mit den Todessern. Mein Ziel jedoch war nicht, einen Kampf für mich zu entscheiden. Nein, ich wollte nur möglichst schnell mit der Königsfamilie von hier verschwinden. Klar, irgendwie war dies ziemlich egoistisch und gemein, die anderen Gäste hier einfach zurück zu lassen, doch der König, seine Frau wie auch seine Tochter hatten nun mal einfach Vorrang.

An der Tür angekommen, versuchten auch gleich 3 Todesser gleichzeitig, mich in ein Duell zu verwickeln, doch wie gesagt war ich nicht auf ein Duell aus. Ich versuchte einfach nur die, die mir den Weg blockierten schnellstmöglich kampfunfähig zu machen. So räumte ich auch die 3 Todesser, die sich mir in den Weg gestellt hatten, mit ein paar gut gezielten, ungesagten 'Stupor' aus dem Weg.

Aufgrund dessen, dass sich die übrigen 9 Todesser auf ihre eigenen Duelle konzentrieren mussten, hatte ich mehr oder weniger freie Bahn und konnte mich mit etwas Kraftaufwand durch die Tür davonstehlen. Als ich endlich aus dem Ballsaal entkommen konnte, drehte ich mich doch einmal um und atmete erleichtert aus. Die Königsfamilie war mir zum Glück gefolgt und stand nun unversehrt vor mir. Ich selbst hatte auch nur ein paar Kratzer abbekommen. Mein Kleid jedoch sah so ramponiert aus, dass man denken könnte, man hätte es angezündet, sich aber doch im letzten Moment gegen das Verbrennen entschieden und das halb verbrannte Kleid wieder gelöscht, denn von dem schönen Ballkleid, dass es vor einer Stunde noch war, war nicht mehr viel zu sehen. Ich würde es wohl oder übel reparieren müssen, doch jetzt musste ich zuerst Samuel und seine Familie in Sicherheit bringen.

Ich schnappte mir von jedem der 3 eine Hand, konzentrierte mich und kurz darauf spürte ich das vertraute Gefühl des apparierens. Nicht mehr als einen Wimpernschlag später kamen wir auch schon an dem von mir gewählten Ziel an. Meinem Schloss.

,,Wo sind wir hier?", fragte Amanda mich, als sie sich umgesehen hatte. ,,Das ist mein Schloss. Es ist der sicherste Ort den ich kenne, sogar sicherer als Azkaban. Ich habe so viele Schutzzauber um dieses Gebäude gelegt, dass ich sie gar nicht mehr zählen kann. Manche mit um manche ohne Lilienmagie. Glaubt mir, hier kommt niemand rein oder raus ohne das ich es mitbekomme und will", erklärte ich. ,,Bleibt so lange hier, bis es bei euch wieder sicher ist und erneuert unbedingt die Schutzzauber. Doch bitte, wenn ihr geht, lasst es mich wissen."

,,Ich danke dir Samantha, aus tiefstem Herzen. Ohne dich hätten wir es nie aus dem Ballsaal geschafft. Jetzt weiß ich wirklich, wieso man dich auch das Gleichgewicht zwischen Krieg und Frieden, Gut und böse, Leben und Tod nennt. Du bist wahrhaftig so mächtig, wie es die Prophezeiung vorhersagt. Wir werden dir immer folgen", erwiderte der König und verbeugte sich bei seinem letzten Satz vor mir. Ich hatte wirklich nicht erwartet, dass ein König so viel Respekt vor mir, einem 16 jährigen Mädchen haben würde, doch er glaubte an die Prophezeiung und ich war mir sicher, dass er und seine Familie mir überall hin folgen würden.

Ich verabschiedete mich ziemlich bald von Samuel, Ella und Amanda, um ihnen nach dem Schock etwas Erholung zu gönnen. Auch musste ich selbst zurück nach Hogwarts und Albus die ganze Geschichte erzählen. Ich hatte endlich eine Entscheidung getroffen, auch wenn ich wusste, dass der Schulleiter über diese nicht allzu erfreut sein würde. Ich konnte nicht mehr länger tatenlos bei diesem Krieg zusehen.

Ich konnte, dank meiner Kräfte direkt in das Büro des Schulleiters apparieren. Dies konnten nur ziemlich wenige Hexen und Zauberer, da auch um Hogwarts komplexe Schutzzauber gelegt worden sind. Meines Wissens nach konnten nur Albus, ich und die Hauselfen in das Schloss und aus ihm heraus apparieren. Ich tat es aber nur äußerst Selten, da ein Schüler, der einfach so verschwindet oder auftaucht ziemlich auffällig wäre. Außerdem fand ich nicht, dass apparieren die angenehmste Art der Fortbewegung war. Deshalb lief ich innerhalb des Schlosses lieber. In diesem Fall, war es aber sehr praktisch, denn sonst müsste ich zuerst nach Hogsmead apparieren, dann den Weg zum Schloss hinauf laufen und danach noch durch das halbe Schloss wandern um schlussendlich zu Albus' Büro zu kommen.

Außerdem war es bereits nach 22 Uhr, was bedeutete, dass bereits Ausgangssperre herrschte. Ich hatte zwar eine Genehmigung, dass ich mich zu jeder Tageszeit an jedem beliebigen Ort des Hogwarts Geländes aufhalten durfte und somit war es mir zwar erlaubt, nach 22 Uhr noch außerhalb des Schlosses zu sein. Dennoch würde es Wohl kaum einen guten Eindruck machen, wenn ich mich, trotz Genehmigung, in der Nacht draußen herumtrieb. Zu dem verstanden auch die meisten Lehrer nicht, wieso der Schulleiter mir eine Sondergenehmigung gab und würden ihn bestimmt zur Rede stellen, wenn sie mich auf den Ländereien erwischen würden und das wären nur unangenehme Fragen, die weder er, noch ich gebrauchen konnten.

Als ich plötzlich in Albus' Büro auftauchte, ließ eben genannter auch sogleich seinen wachsamen Blick über mich gleiten. An meinem Kleib blieben seine Augen jedoch stehen. Ich hatte immer noch keine Zeit gefunden es zu reparieren und es sah immer noch so aus wie nach dem Kampf, wenn nicht sogar schlimmer. ,,Was ist passiert?", fragte mich der ältere Mann, der wie es aussah eins und eins zusammenzählen konnte. Ich musste ihm also die ganze Geschichte erzählen. Ab meiner Ankunft, bis hin zu dem Punkt, dass ich die Königsfamilie vorerst in meinem Schloss untergebracht hatte. Er hörte die ganze Zeit aufmerksam zu und wagte es nicht ein einziges Mal, mich zu unterbrechen.

Als ich geendet hatte, spiegelte sich Sorge in den sonst so fröhlichen und weisen stechend blauen Augen des Schulleiters. ,,Das ist nicht gut, gar nicht gut", murmelte der Alte vor sich hin. ,,Ich weiß, und deshalb habe ich nun endlich eine Entscheidung getroffen. Das war ja auch nun schon längst überfällig. Der Drachenbund wird nun aktiv am Kampf gegen Voldemort Teil nehmen. Wir treten dem Orden des Phönix bei."

Das Leben der Lilie (Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt