34. Sprichwörter sind nicht immer wahr

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,,Ich habe diese Anhänger mit meiner besonderen Magie verzaubert. Solange ihr sie tragt könnt ihr zwar verletzt und auch unmächtig werden, doch sterben könnt ihr nicht. Er wird euch am Leben erhalten, selbst wenn euch der Todesfluch trifft. Seid trotzdem nicht leichtsinnig, denn wenn euch ein tödlicher Fluch trifft, könnt ihr trotzdem schwer verletzt werden", erklärte ich meinen Freunden die Wirkung der Kettchen. Jetzt sahen sie die Schmuckstücke nicht mehr kritisch, sondern ehrfürchtig an. Jedem der 5 gab ich eines in die Hand, doch sie alle sahen mich etwas ungläubig an.

,,Was ist denn?", fragte ich verwirrt. ,,Diese Ketten sind extrem mächtig", stellte Remus fest. Ich nickte nur verwirrt, denn ich verstand ihre Reaktion immer noch nicht. ,,Wieso gibst du sie genau uns?", stellte nun Sirius die Frage, die sie sich wohl alle stellten und endlich platzte der Knoten bei mir. Ich klärte sie auf:,,Weil ihr mir wichtig seid. Dich Amanda habe ich zwar nur 3 Mal gesehen, doch schon bei unserer ersten Begegnung kam es mir so vor, als würde ich dich schon ewig kennen. James, Remus und Sirius ihr seid meine besten Freunde und gleichzeitig noch die ersten und einzigen Freunde, die ich je hatte. Und Lily. Wir sind zwar keine richtigen Freunde, doch trotzdem hast du mich an meinem ersten Schultag sofort aufgenommen. Wir teilen uns auch einen Schlafsaal und du hast mir immer geholfen, wenn ich dich darum gebeten habe. Außerdem bist du James sehr wichtig und somit auch mir. Wenn dir irgendwas passieren würde, würde er sich auf ewig die Schuld daran geben und er wäre todtraurig. Das kann ich nicht zulassen."

Während meiner Erzählung waren allen 5 Tränen der Rührung in die Augen getreten. Auch wenn die Jungs sie schnell wieder wegwischten hatte ich sie trotzdem gesehen gehabt. Lily schloss mich ganz fest in die Arme und flüsterte:,,Du bist den Jungs wirklich eine gute Freundin." ,,Ich würde alles für sie tun und James liebt dich wirklich", gab ich ebenfalls flüsternd die Antwort. ,,Ich weiß. Ich hab es endlich eingesehen und, wenn ich ehrlich bin liebe ich ihn auch schon lange. Ich habe es mir bis jetzt nur nicht eingestanden", mit diesen Worten ließ sie mich los, drehte sich um und lief auf James zu. Als sie bei ihm ankam legte sie ihre Lippen erst zögerlich, doch dann immer sicherer auf seine. Den Schock konnte man dem Schwarzhaarigen deutlich ansehen, doch er faste dich schnell wieder und erwiderte den Kuss. Ich glaube er registrierte gar nicht richtig, das gerade das passierte, was er sich immer erträumt hatte.

Dieser glückliche Moment wurde leider von Albus unterbrochen, der mir ausrichtete, dass wir jetzt aufbrechen mussten. Ich nickte ihm zu und lief ihm hinterher, um mich erneut auf das Podest zu stellen und zu sprechen:,,Es ist soweit. Wir müssen aufbrechen." Doch so schnell kamen wir nicht weg, denn Minerva lief auf mich zu und begann zu sprechen:,,Samantha, du magst zwar wie ein ganz normales Mädchen aussahen, doch der Schein trügt und zwar gewaltig. Das habe ich durch dich gelernt, doch nicht nur das. Ich glaubte früher an diesen ganzen Sprichwörter. An die aus der Muggelwelt, wie auch die der Zauberer. Ich dachte immer, dass die Weisheit mit dem Alter kommt. Ich dachte immer, dass man an zu großer Verantwortung zerbricht und ich dachte immer, dass, wenn man Macht hat, dass man dann gierig wird.

Doch ich lag falsch. In vielen Dingen. Die Weisheit kommt nicht mit dem Alter. Sie kommt von den Erlebnissen und der Verantwortung eines Menschen. An zu großer Veranstaltung zerbricht man nicht immer. Manchmal wächst man auch an ihr. Mit viel Macht wird man nicht automatisch gierig. Manche Menschen bleiben auch trotz ihrer Macht am Boden der Tatsachen und man merkt ihnen ihren Einfluss gar nicht an. Ich danke dir, dass du mir so einiges beigebracht hast und ich danke dir im Namen des ganzen Orden des Phönix, dass du uns unsere eigentlichen Ziele wieder vor Augen geführt hast. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass ich dich kennen lernen durfte."

Ich war von ihrer Rede so gerührt, dass mir sogar Tränen in die Augen stiegen. Doch nun hatten wir wirklich keine Zeit mehr um großartig zu reden, denn wir mussten jetzt wirklich los. Ich gab allen ein Zeichen, das bedeutete, dass wir nun aufbrachen. Der Drachenbund versammelte sich um mich und gemeinsam liefen wir aus dem Schloss auf direktem Wege nach Hogsmead. Ich führte die Gruppe an, in der sich zu meinem Leidwesen auch der König mit seiner Familie befand.

Ich hatte immer wieder versucht, ihn davon abzuhalten direkt an der Front zu Kämpfen, doch er ließ nicht mit sich verhandeln. Er war der Meinung, dass ich die wahre 'Königin' sei und es eine Ehre für ihn und seine Familie wäre, an meiner Seite zu Kämpfen. Ich versuchte ihn oft umzustimmen, doch er war einfach zu stur.

Als wir schon fast am Dorfrand, an dem wir warten würden ankamen, schloss Oskar zu mir auf. Ich freute mich wirklich ihn zu sehen, denn ich hatte meinen Trainer heute noch nicht entdeckt. ,,Jetzt ist es also so weit. Vergiss nicht, was ich dir beigebracht habe. Und, Samantha, ich bin wirklich stolz auf dich. Du bist die beste Lilie, die ich mir hätte wünschen können", sprach der junge Mann und lächelte mir ein letztes Mal aufmunternd zu. Es bedeutete mir wirklich viel, diese Worte von ihm zu hören. Von meinem unbiologischen Bruder.

Plötzlich, wie aus dem nichts tauchten unzählige dunkle Gestallten rund um Hogwarts auf. Es wäre ein gelungener Überraschungsangriff geworden, wenn wir nichts von ihm gewusst hätten. Doch wir wussten es und hatten schon Vorkehrungen getroffen. Viele der Todesser versuchten, durch meinen unerkennbaren Schutzzauber zu gelangen, doch sie scheiterten kläglich. Ihre Roben entzündeten sich mit unlöschbarem Feuer, das man, wie der Name schon sagt, mit keiner Kraft der Welt löschen konnte. Naja, ich hätte es mit meiner Kraft geschafft, doch das ließ ich einfach mal außen vor. Die Todesser begriffen jedoch schnell, dass sie durch die unsichtbare Barriere nicht durch konnten und machten sich auf die Suche nach einem Schlupfloch, welches sie nach nicht allzu langer Suche auch in Form von Hogsmead fanden. Möge die Schlacht beginnen.

Das Leben der Lilie (Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt